Rose, so fremd

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MarenS

Mitglied
Es gefällt!
Ich las statt der Meditation ein Kaleidoskop und fand diese Vorstellung toll.
Das Bouquet in Zusammenhang mit feines ist eine gelungene Lösung, es wirkt nicht mehr so wuchtig.

Grüße von Maren
 
P

penelope

Gast
liebe ENachtigall,

auch hier unvergleichlich, echte poesie, ausdrucksstark, und viel zu selten solche peotischen impressionen in diesem forum...

ich hätte gern eine dauerkarte für deine texte erworben...

lg penelope
 

ENachtigall

Mitglied
Mensch, Maren und penelope, ich krieg Glücksgefühle beim Lesen eurer Kommentare.
Ja, das Wuchtige wird aufgefangen durch das schwächere Adjektiv. Und Dauerkarte: gerne! Dafür liebe ich die Lupe; dass es hier so etwas kostenlos gibt. Wir dürfen einfach aussuchen und genießen. Oder Buh rufen, wenn uns danach ist.

Einen guten Mittwoch und Grüße von

Elke
 

Pola Lilith

Mitglied
feines

Auch das "feine" Bouquet ist nicht die Krone, die das "seltene" hergibt - Du wolltest mit dem "seltenen" etwas bestimmtes ausdrücken und hast es vielleicht nicht gefunden. So hast du das Allgemeine benutzt. Auch das Seltene ist allgemein. Nach was duftet die Herznote? Nach was die Kopfnote? Was ist die Essenz?

Ich glaube, da muß die Lyrikerin ihr Köpfchen noch etwas anstrengen, um die letzte Zeile vortrefflich zu machen.

Lieben Gruß, Pola
 

chrissieanne

Mitglied
da die meditation kritisiert wurde (ich find sie gar nicht so schlecht) vielleicht als vorschlag (im hinblick wie ich den text interpretiere): eine fata morgana so flaschengrün

mit dem bouquet hab ich gar kein problem - in der literatur sind solche übertragungen doch erlaubt. zumal der bezug zu den flaschen - sprich weinflaschen (auch wenn man mit kleingärtnern klischeemäßig zumeist bierflaschen assizoiert)- eindeutig ist.
gern gelesen.
lg chrissieanne
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe chrissianne,

das Wort Bouquet bedeutet im Französischen auch Blumenstrauß oder allgemein auch angenehmer Duft.
Danke für die nette Rückmeldung und herzlichen Gruß,

Elke
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe Pola,

nun habe ich echt nochmal Alles gegeben, lange drüber nachgedacht und bin - dank Deines treffsicheren Fingerzeigs auf den wunden Punkt - fündig geworden.
Auf die Gefahr hin, dass es nicht gleichermaßen gutgeheißen wird: lest selbst.
Es trifft, was ich ausdrücken wollte genauer als selten, klingt viel stimmiger, ist differenzierter als fein, nicht so hölzern wie rar, assoziativ und maßgeschneidert. Ich nenne es das i-Tüpfelchen statt den Schlusspunkt und erkläre den Text als fertig.

Meinen ganz herzlichen Dank an Eure zahlreichen Rückmeldungen und Anregegungen. Ohne Euch wäre das Gedicht nur halb so schön geblieben!

Bis dahin, Elke
 

ENachtigall

Mitglied
Rose, so fremd

wohin mit dem rebellischen Rot
wenn der Kelch
den Sommertag verschüttet

ziehen winzige Inseln
durch die Herzen der Pfützen
eine Meditation aus Flaschengrün

läuft Leidenschaft Amok
in kultivierten Gärten springt sich
an Hecken die Hoffnung tot

ehe sie um Almosen bittet
hängt ihr Haupt so tief
so leicht in den Dornen

in der Luft ein fatales Bouquet







© elkENachtigall
Mai 2008
 

Pola Lilith

Mitglied
Oh, jetzt klingt der Text mir wie Tango.... !
Das "selten" konnte auch Liebreiz vermitteln.

Fatal aber paßt zu Leidenschaft, zu Abstürzen, zu Höhenflügen.

Nur "die Luft"? -

Aber jetzt fang ich nicht wieder an.

(Und doch, eine winzig kleine Änderung vielleicht noch... zum Krönchen "fatal" - wer weiß..)

Erst mal eine gute Nacht Dir und dem "fremdgegangenem" Text !

Pola
 

ENachtigall

Mitglied
Oh, jetzt klingt der Text mir wie Tango.... !
Das "selten" konnte auch Liebreiz vermitteln.
Liebreiz vermittelt an sich schon das Titelmotiv; die Rose im klassischen Sinn. "Fatal" als letzte Sinnesimpression (Duft)hinterlassen, beschreibt den Mut zum Anderssein, auch wenn er Gefahr läuft, verhängnisvoll zu werden. Und mir behagt dabei der Rückbegzug auf das "rebellische Rot".

Genießt die Sonne,

Elke
 

MarenS

Mitglied
So gesehen hätte mir "eigenwilliges Bouquet" oder kürzer "eigenes Bouquet" noch besser gefallen. Beide Begriffe betonen die Eigenheit, fatal klingt mir einen Deut zu negativ.

Grüße von Maren
 

ENachtigall

Mitglied
Ja, Maren. Aber "fatal" hat auch beide Aspekte. Das ist ja fatal kann in der Betonung sowohl schrecklich als auch bewundernd klingen. Es ist "mein" Wort an dieser Stelle. Daran rüttle ich jetzt nicht mehr.

Danke sehr, für das Mitteilen Deines Eindrucks!

Gruß von Elke
 

MarenS

Mitglied
Oh, kein Problem, ich dachte mir das schon ;-)
Du klangst in deinem Statement so glücklich und darauf kommt es letztendlich an.

Grüße von Maren
 

semanja

Mitglied
nur eine winzige änderung

eine Meditation aus Flaschengrün
schreibst du...
ich würde sagen: eine Meditation in Flaschengrün

lg, semanja
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo semanja,

ich denke beide Versionen funktionieren. Über die feinen Bedeutungsunterschiede bin ich aber noch im Unklaren. Ergo: es gärt noch!
Hab Dank für´s Lesen und Deine positive Rückmeldung.

Lieben Gruß, Elke
 

namaqool

Mitglied
Ein Gedicht zum Hineinlegen. Erinnert mich an Jansens "4 Nächte Amaryllis" - kennst Du das Bild? Es hängt in meinem Wohnzimmer.

Gruß
Michael
 
Liebe ENachtigall,
es ist doch immer wieder faszinierend, welche (guten) Texte letztlich bei der Mithilfe so vieler am Ende herauskommen.
Außerdem finde ich es bewundernswert, wie konstruktiv du mit Kritik umgehen kannst.
Glückwunsch zum jetzigen Resultat...!
Liebe Grüße
Karl
 



 
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