moin ralph,
deinen text finde ich gelungen. ich denke, daß diesmal der reiz auch in der authentizität des erlebthabenden liegt. sog. betroffenheitslyrik gelingt sonst eher selten. man braucht eigentlich distanz, um solche tiefen einschnitte zu verarbeiten, bevor man das ergebnis, also das auf den kern reduzierte erlebnis, quasi "entäußert". diese entäußerung erleichtert die seele in der regel sehr.
in der tat spricht viel für die vorgeschlagenen straffungen in s1. du tust dich sicher mit der redaktion des texts deshalb schwerer, eben weil es eigenes, schmerzhaftes, ist, das du hier verarbeitest. möglicherweise empfiehlt sich ein wenig abstand, um dann die vorschläge nochmals aufgreifen zu können.
danke für diesen einblick. ich wünsche allen, eine solche entscheidung nicht treffen und in sich immer wieder rechtfertigen zu müssen. das zu tragen ist sicher so schwer wie der verlust der nahen person selbst.
lieber gruß w.