Tagebuch

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Rainer

Mitglied
die maschine lief schon die ganze zeit. niemand hatte besonderen gefallen daran, aber es war das kleinere übel.
nun läuft die maschine auf hochtouren. tausende wissenschaftlicher, ingeneure, techniker waren damit beschäftigt gewesen. die kunst bestand darin, die vibrationen, durch die hohen touren hervorgerufen, so abzumildern, daß das fundament keine risse bekam.
die schwingungen friedensmarschierender schuhe können gut in einer wer-gegen-uns-ist-der-wird-schon-sehen-wo-er-bleibt soße gedämpft werden, hierdurch wackelt die maschine noch nicht einmal.
der größte energieaufwand wird durch das hochheizen des dampfkessels hervorgerufen, das wasser am sieden zu halten, bedarf dagegen geringerer energie. erst wenn die arbeit geleistet wird, steigt der energiebedarf in dem maße an, wie arbeit abgegeben wird. kann keine arbeit abgegeben werden, da z.b. der wiederstand zu groß ist, explodiert die maschine, und damit wird die ordnung der dinge gestört.

daraus folgt: frieden durch absenkung der entropischen enrgie, auch wenn der enthalpiewert größer wird.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Als Kind habe ich aus Bausteinen einen Turm gebaut. wenn er eine bestimmte Höhe erreicht hatte, begann er zu wackeln, er war instabil.
Noch einen Stein drauf, und er kippte um.
Ein ähnlicher Fall.
 

Rainer

Mitglied
heute früh war es wieder besonders schlimm.
von meinem urgroßvater gibt es ein foto, auf dem er mit kopfhörern versehen, einen der ersten radioapparate bedient. von seinem sohn weiß ich um das hochgefühl, eine radiosendung mitzuverfolgen.
im auto höre ich immer den deutschlandfunk, sehr altertümlich. jeden tag fahre ich an mehreren sendestationen für handys vorbei. mit handys kann man sicher spitzenmäßig kommunizieren, sich informieren. nur mein autoradio wird von den sendern gestört - meine informationsquelle neumodisch überlagert. und dabei besitze ich noch nicht mal so ein ding, denn meinen kopf stecke ich ja auch nicht in die mikrowelle.

gruß

rainer
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mein Opa hat in seinem Dorf ein kleines Wasserkraftwerk gebaut. Er war auch Kinovorführer und hatte das erste Tonfilmkino in Südthüringen, wenn ich mich richtig erinnere, auf jeden Fall eines der ersten.
Er hat seinen Fernseher selber gebaut Ende der 50er Jahr.
Als kleines Kind saß ich in seiner Werkstatt mit einem Lötkolpen und lötete Bauteile auseinander.
Es war faszinierend.

Ich habe später einen Röhreneinkreiser gebaut, der war sehr empfindlich, ich war selbst erstaunt.

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Zu Deinen Verwandten möchte ich dir auch gratulieren, Rainer.

Mein Mittelwellenempfänger ist praktisch tot. Nur Störungen.
...

Er hat auch (um 1935) einen (verbotenen) Sender gebaut und wurde von meinem anderen Opa angepeilt, der damals bei der Post arbeitete, er hat ihm aber einen Tipp gegeben, nicht ihn angezinkt.

Er hängte ein Mikrophon in die Gaststube eines Wirtshauses und machte damit "Ortsfunk".
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Während der Schnee fällt,
ist er schon getaut.
Und während Sterne in der Milchstraße spielen,
werden sie erwachsen.
wo aber Zeit und Raum nicht hingelangen,
sind meine Gedanken.
 

Rainer

Mitglied
arbeit; seit zwei tagen verfolge ich die nachrichten nicht mehr - die arbeit frisst mich auf. aber eigentlich nicht mich, sondern mehr meinen verstand.
vielleicht sollte ich mich in arbeit auflösen, dann brauche ich an nichts anderes mehr zu denken, habe keine sorgen. außer - was ist, wenn die arbeit getan ist. bin ich dann nicht mehr von dieser welt?

grüße

rainer
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die USA (bzw. Wissenschaftler in den USA) betrachteten das Vorhandensein von Atomwaffen als eine besondere Form der Geiselnahme. Die Geiseln brauchten nicht mehr ausgetauscht zu werden, da sie in ihrem eigenen Land vernichtet werden konnten.
Das kann man nachlesen in dem Buch "Strategie des Konflikts".

Die amerikanischen Soldaten in den europäischen Ländern wurden ebenfalls als Geiseln betrachtet, da ein amerikanischer Angriff sie töten würde, weswegen er ausbliebe.

Botschafter sind in diesem Sinne ebenfalls Geiseln. Wenn man sie zurückruft, heißt das, dass man einen Angriff führen möchte.

(Siehe Schelling: "Strategy of Conflict")
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Falle ist bösartig. Wie eine Fingerfalle. Solange man zieht, kommt man nicht frei.
Es wäre an der Zeit, Spannung abzubauen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
... habe ein Buch mit Limericks geschenkt bekommen. Später mehr.
Die Scherenschnitte darin sind sehr gut, die Limericks nur teilweise.-
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
An Veranstaltung im Klubhaus "zum Rudi" teilgenommen, war ausverkauft. Unser Klub (Binokel) war mit 5 Autoren vertreten. Die Texte kamen sehr gut an.
Ich hätte nicht gedacht, dass eine Veranstaltung mit Lyrik ein Haus füllt. Musste sogar einem Freund absagen, den ich einladen wollte - es war ausverkauft und voll.
Moderator war Olaf Böhme. Außer Lyrik gab es eine Modenschau (vom Biba - war früher Pionierpalast, AGs haben sich aber dort erhalten. - der abgekürzte Name auch ...)
und ein Trompetenkonzert. AG = Arbeitsgemeinschaft - für die, die es nicht wissen sollten.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das schöne am Soldatenleben ist, dass man nach der Wende (wie sie auch heißen mag) zum Verbrecher wird.
Ich war auch Soldat und habe an der Grenze gestanden. (Ich wurde gefragt, ob ich das machen würde, und habe damals "Ja" gesagt.)
Im Gegensatz zu vielen anderen glaubte ich damals, dass man als Soldat den Frieden schützen könne und müsse.
(Kurz vorher war der Vietnamkrieg, auch der 11. September mit dem Überfall auf die Moneda - ein terroristischer Anschlag eines putschenden Generals (mit Unterstützung der CIA) fand statt, um eine demokratisch gewählte Regierung zu stürzen, aus dem Westen waren dauernd irgendwelche Drohungen zu hören - alles Gründe daran zu glauben. Auch bereitete die NATO den Raketenbeschluss vor ... kein Grund, zu zweifeln, dass man den Frieden schützen müsse.)
Sicher war Wehrpflicht und es war (ebenso wie heute) riskant, den Wehrdienst (einschließlich Ersatzdienst) zu verweigern. Aber ich hätte es machen können. Doch wozu? Der Frieden schien in Gefahr.

Es geht so nicht, das habe ich mit Sicherheit gelernt.
Aber jetzt soll ich wohl wieder umlernen?

Heute sehe ich, dass es ein Verbrechen war, Soldat zu sein.

Aber ich soll wieder umlernen. Es ist kein Verbrechen mehr?
 

Rainer

Mitglied
irgendwann, ich war vielleicht acht oder zehn jahre alt, hatten wir anläßlich eines pioniernachmittags ein krieg/frieden-thema. uns wurde an hand von bildern und tonbandaufnahmen das grauen eines atombombenabwurfes nahegebracht. dabei waren auch bilder startender/fliegender interkontinentalraketen.
ca 30 km luftlinie entfernt von unserer stadt gab es einen russischen militärflughafen, und oft durchbrachen die flugzeuge in unserer nähe die schallmauer.
ich erinnere mich genau, und ich bekomme ungelogen auch jetzt beim schreiben wieder eine gänsehaut, wie ich angstvoll fasziniert auf die anfliegenden jets starrte, und jedesmal zusammenzuckte, wenn es knallte. viel schlimmer waren aber die tage, an denen man nur ein immer lauter werdendes brummen und fauchen hörte, aber nichts sah, oder wenn 3, 5 oder acht flugzeuge gleichzeitig angeflogen kamen, und auf grund von wolken noch nicht einmal die richtung aus der sie kamen zu bestimmen war. ich habe oft gedacht, jetzt ist der krieg ausgebrochen, die amis haben ihre raketen losgeschickt. die erlösung von den "herzkrämpfen" bestand jedesmal darin, daß nach dem knall kein lichtblitz zu sehen war, also alles nochmal gutgegangen. diese angst verlor ich erst nach zwei bis drei jahren vollständig.
und ich fand es gut, daß leute an den grenzen standen, auch wenn ich mir keine gedanken darüber gemacht habe, was diese denn gegen raketen hätten ausrichten können.
mein freund aus diesen, trotzdem unbeschwerten, jugendtagen wurde später von seinem postenführer erschossen, da er nicht mit "abhauen" wollte.

grüße

rainer
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wär schön, wenn sie es täten.

Interessant ist, dass (vollkommen entsprechend Neusprech) der Krieg jetzt Frieden genannt wird, sogar mehr noch: Schutz des Friedens.

Will Bush lieber die halbe Erde ganz als die ganze Erde halb?

Es wird nicht funktionieren.

Wieviele Ministerien der Liebe auch eingesetzt werden werden ...
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
SARS geht um. Vietnam hat es erfolgreich bekämpft, der einzige Staat, der bisher wirksame Maßnahmen zur Isolation getroffen hat, berichtet die Presse.

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Bernd das Brot ist genial (im Kika)

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Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
tage verzweigen sich zu welten, die ablaufen, als seien sie räder. dabei sind sie eher wolken in ihrer vielgestaltigkeit, lichte helle oder dunkle drohende, so spenden sie doch wasser.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
ich habe heute früh meine schuhe geputzt. daran ist eigentlich nichts besonderes, nichts was erwähnenswert wäre.
die schuhe sind schwarz und haben schnürsenkel.
die strümpfe haben eine merkwürdige farbe, zwischen magenta und rot.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Warum sollte ich nicht mal über alltägliche Dinge schreiben, die selbstverständlich sind, geradezu trivial?
Über das Händewaschen, oder das Gemüse putzen? Über das Wäscheaufhängen, bei dem ich in der Anordnung nie mit meiner Frau übereinkomme? Sie meint, die Wäsche müsse in bestimmter Reihenfolge angeordnet sein, damit es gut aussieht. Ich sehe aber keinen Unterschied. Oder den Küchenschrank: nie kann ich mir merken, wo welche tasse hin soll.
Die Themen mögen wechseln. Und ich schreibe mal nicht vom Krieg, oder vom Eurokurs, der jetzt bei 1.16 Dollar steht - immer noch unter dem Anfangswert.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hirschhornkuchen

Etwas Leckeres, was ich früher sehr oft aß, aber schon lange nicht mehr buk.
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Hirschhornkuchen
250 g Butter oder Margarine
200 g Zucker, 4 Eier, 500 g Mehl, 1 Tasse Milch,
1 Teelöffel Hirschhornsalz.
Butter erwärmen, bis sie gerade geschmolzen ist, Zucker und Eier unterrühren, dann das Mehl.
Milch erwärmen auf ca. 60° C, Hirschhornsalz hineinschütten (- Achtung - schäumt), vorsichtig unter den Kuchenteig heben. Der Teig hat nun eine dickflüssige Konsistenz. Den Teig flach auf ein gefettetes Kuchenblech streichen und ca. 15...25 Min goldgelb backen.
Den gebackenen Kuchen etwa 1 Tag stehen lassen zum Ausdünsten.
Auf den Teig wird eine Schokocreme gestrichen (aus Puderzucker, Butter und Kakao), in diese können mit einer Gabel Muster eingedrückt werden zum Verzieren.
 



 
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