Gans Gerda
„Ach!“ Oma klappt der Kiefer herunter. Entgeistert starrt sie den Christbaum an, der über und über mit weißen Federn geschmückt ist, gespenstisch beleuchtet von der Lichterkette.
„Die sind von Gerda“, plappert Finn munter drauflos, „haben wir mit Sprühkleber befestigt!“
Oma verdreht die Augen. „Wir waren doch bei Bauer Heinrich, unsere Weihnachtsgans kaufen. Aber da lebte sie noch. Weil sie watschelte wie Tante Gerda, haben wir sie heimlich so genannt.“
„Als sie dann tot und gerupft war, wollten wir zum Andenken die Federn mitnehmen“, klärt Tiffi ihre Großmutter auf, die sprachlos auf den nächstbesten Stuhl sinkt.
„Weil das alles ist, was von ihr übrig bleibt, wenn wir den Gänsebraten aufgegessen haben.“