Tot geschüttelt

4,20 Stern(e) 32 Bewertungen

Sta.tor

Foren-Redakteur
Du wolltest mir begründen, warum Dir der Text nicht gefällt? Nein, Du wolltest ihn sezieren, auf Wasserdichtheit prüfen - analysieren. Eine Sinnhaftigkeit feststellen.

Was ich Dir sagen wollte war: dafür eignen sich Schüttelreime nicht. Sie sind nicht dafür geschaffen Sinn zu machen, so wie ein Witz keinen Sinn ergeben muss, um lustig zu sein. Der Witz ist es, der den Reim ausmacht, die verdrehten Enden sind die Pointen. Jedes Verspaar steht dabei für sich alleine. Wer eine Kernaussage sucht, tappt im Dunkeln. Und darum reicht in der Regel tatsächlich ein ganz kurzer Kommentar. Entweder es gefällt, oder nicht. Warum ist nicht so wichtig.
Das hast Du scheinbar nicht verstanden.

Viele Grüße
Sta.tor
 
Ich hatte ja ganz vergessen dieses schöne Stück zu zensieren.
Dann mach ick dat mal.
Eins. Setzen!

LG
Tom

(Heute ist übrigens die Glättewarnung in Berlin - Brandenburg aufgehoben worden. Also Sommerreifen aufziehen!!!
 

Rhea_Gift

Mitglied
Schwer schwer über die Länge das durchzuziehen - und dann noch ein Lacher am Ende... mir gefällts! Die Arschbacken passen doch zum Ton des ganzen Gedichts - und sowas mag ,man halt oder nicht - ich finds lustig! :D
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Das ist aber schön, dass dieser Text aus seiner Gruft geholt wurde.
Selber wieder gern gelesen.

Dankeschön vom
Sta.tor
 
ich finds erstaunlich

und in der sache seinerseits höchst erheiternd, was und wie kritische zeitgenossen - wie zb dominik klama - an diesem text auszusetzen haben, zb dass die reim-formalien teilweise nicht stimmten.

dabei ist es doch ganz einfach: bei diesem text kommt freude auf, es macht viel spaß ihn zu lesen, und gerade die teilweise absonderlichen bezüge darin und die verweise ins leere, sowie die enthaltenen schrägen ideen sind die hervorragendste würze des ganzen und machen den text zu einem unikat.
hier wird mit worten, reimen, klängen, zusammenhängen, bezügen frei gespielt - ich finde solches fantastisch gut, weil es herausführt aus dem reigen üblicher streng ritualisierter schreit-tanz-poesien mit (ja auch nur vermeintlich) ernsten themen.

schade, wenn man nicht unbefangen lachen kann, selbst noch über eine einlassung wie die von herrn klama, der sich scheinbar ernsthaft darüber gedanken machen muss, wer wohl der im text erwähnte "herr maus" sein möchte.

warum ich das jetzt schreibe?
um herrn sta.tor mitzuteilen, dass er seine offenkundige fähigkeit in diesem "texten"-bereich nicht geringschätzen soll, sondern häufiger nutzen und ausbauen, denn sowas kann nicht jeder!
 
Hallo Waldemar,

ich muss dir einfach sagen, dass ich begeistert bin von dem, was du geschrieben hast. So hätte ich es nie ausdrücken können. Wie wunderbar, dass es noch Menschen gibt, die Lebensfreude bei solchen Zeilen emfpinden.

Liebe Grüße,
Estrella

P.S. Durfte ich auf den vorherigen Kommentar eingehen, Ralf?
 
irgendwie hat herr klama RECHT,

denn sta.tors text ist an sich keiner tiefergehenderen analyse zugänglich - aber, und dies der clou, versucht man solche trotzdem, dann entspringen aus sta.tors quelltext unversehens neue nonsense-texte, zb zur tiefschürfenden frage über das wesen der herren maus und schober, oder zur historischen persönlichkeit graf rubensteins.

ich schreibe zb gerade eine doktorarbeit zum thema: "historische vorlagen zur im text erwähnten "führerin ins totenreich", unter berücksichtigung genderspezifischer, historischer kontexte seit der mittleren assyrischen reichsgründung."

(ober-rubrik: "forschen auf deutsch")
 
I

Ivor Joseph

Gast
Für mich ganz persönlich hat diese Art Dichtung keinerlei Tiefgang. Sie besteht
nur aus erzwungenen Wortspielen, geleitet nur vom Reim - mag sein eine gute
Fingerübung.
Neulich bei einer Lesung stellte jemand ein ganzes Büchlein vor; die Geschichte
darin beinhaltete nur der Vokal "e".

Den Text finde ich in Ordnung (als das was er ist),
die Bewertungen nicht.

LG; Ivor
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Na das kann ja jeder:

Eee eeee Eeeeeee eee eeeeeeee eee eeeee Eeeeee.
Eeee eee Eeee eeeee eeeeeeee eee Eeeeee eeee eeeee.
usw.

So'n Schüttelreim ist da wesentlich anspruchsvoller.

VG Sta.tor
 
I

Ivor Joseph

Gast
Als ich sagte "Fingerübung" meinte ich nicht, dass die leicht ist. Übungen
können technisch schwerer sein als die eigentliche Arbeit. Es war mehr die Sache mit
den Bewertungen.
Zugegeben - habe mit Schüttelreimen nicht die geringste Efahrung. Ich sehe
mir immer zuerst den Inhalt an, den bleibenden Grundgedanken eines Textes.

Nein, der hat wirklich eine ganze Geschichte (jahrelange Arbeit) geschrieben.
Darin kamen vor:

die 1111 Elfen in Melk ...
gemeine Metzger und Gesellen ..
Wiesen und Berge ...
und Zwerge am Werke ...
....
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Da waren jetzt aber zwei 'i' drin. Und ein 'a'

Das diejenigen ohne Schüttelreimerfahrungen ihre größten Kritiker sind, ist sowas wie ein Naturgesetz.
 

Rhea_Gift

Mitglied
das ich widerlege - mir hats gefallen, obwohl ich sowas noch nicht versucht habe - außer meiner Antwort mal zu einem als Kommentar - und das war echt schwer!! Daher Hut ab vor jedem, der sich darin versucht!!
Sta.Tor - bitte keine Verallgemeinerungen, schon gar nicht als Naturgesetz - da weckst du den mahnenden Philosophenblick in mir ;)
 
I

Ivor Joseph

Gast
Es ist nicht so, dass nur jemand der etwas tut, dieses kritisieren darf. Sonst
dürften nur Schriftsteller ihre Meinung über Romane äußern. Es war auch nicht
direkt eine Kritik am Text, als mehr eine subjektive Meinung über die Wertungen.

Mich hat es nunmal erstaunt, dass der Text so hohe Bewertungen
erreicht hat. Nach meiner Erfahrung (und nicht nur meiner,
denn ich habe das mit Kollegen aus München diskutiert) ging ich bis
jetzt davon aus, das ein Text, der bei der Leselupe hohe Anerkennung
finden will, vier Kriterien erfüllen muss. Er muss sein ...

1. mittelmäßig
2. lustig (möglichst derb)
3. kurz
4. gereimt

Und immerhin erfüllt dein Text das dritte Kriterium nicht außreichend.

Grüße, Ivor

P.S.
Entschuldigung wegen der "e"’s - habe das schnell aus dem Gedächtnis
hingeworfen.
 
H

Heidrun D.

Gast
Eee eeee Eeeeeee eee eeeeeeee eee eeeee Eeeeee.
Eeee eee Eeee eeeee eeeeeeee eee Eeeeee eeee eeeee.
usw.

So'n Schüttelreim ist da wesentlich anspruchsvoller.
:D

Wo er Recht hat, hat er Recht ...

Für alle kritischen Stimmen: Erstmal nur einen selbst gebastelten & gelungenen Schüttler vorlegen ... ;)

Heidrun
 

presque_rien

Mitglied
Hähä, Ivor, dein Kriterienkatalog ist lustig. Ich würde sagen: Wenn der gefühlte Witz-Faktor hoch genug ist, darf auch die Länge zunehmen. Die Lupe hat aber auch ein Herz für Schüttler, die bekommen eigentlich immer sehr gute Noten, wenn sie's vernünftig hinkriegen. Das ist wie wenn man als Hetero-Schauspieler einen Schwulen spielt, da hat man auch gleich ne Oscar-Nominierung in der Tasche. :D Ich bin jedenfalls ein Fan. Von Schüttelreimen UND von Hetero-Schauspielern, die Schwule spielen. :D Inhalt gibt's im realen Leben schon mehr als genug.
 

presque_rien

Mitglied
Ja, Heidrun? ;D

Hab mir übrigens grad nochmal das Gedicht durchgelesen, das ist echt soooooo genial schräg. Gerade weil die Form so erzwungen ist, entstehen Perlen der Absurdität wie:
Bin schließlich Fan von Leichen, Toten.
Man kann sie auch in Teichen loten.
oder
in hohlen Gängen,
wo Knochen von Mongolen hängen.
oder
Sie schließt verschämt die weichen Lider.
Ihr Wort schallt von den Leichen wider:
Bwahahahaa, und die Schlusspointe ist natürlich einmalig!
 



 
Oben Unten