Hallo Joe Fliederstein,
Vielen Dank für die freundliche Antwort!
"""Roxane schweigt. Wirklich zu lange? Sie hat sich von ihrem Partner getrennt, sie kann den «Schlapphut» auf Anhieb nicht ausstehen, sie ist durch die «außergewöhnliche» Situation überfordert. """
Ja, das ist ja auch am Anfang der Geschichte klar. Aber als Leserin hatte ich kein Bild von Roxane. Dafür aber eine Vorstellung von Adrian, da er ja viel erzählt. Das Einzige was Roxane charakterisiert ist:
«Du, es hat dreizehn geschlagen!» – tippte sie. «Ich habe den Schlipsfritzen aus der Kreissparkasse abserviert, was sagst du? War mir zu anstrengend. Immer nur das Geld anderer Leute im Kopf. Bin ab heute wieder solo. Stand heute Morgen vorm Bahnhofseingang, wollte mich in einen Zug setzen und irgendwo ankommen. Hab ich dann verschoben. Ich trage das Leid der ganzen Welt auf meinen Schultern. Lach nicht!»
Und das lässt mich auf kein Mauerblümchen schliessen, sondern eher auf eine lebhafte, die weiss was sie will. Während Adrian dann über seine gesamten Familienverhältnisse spricht und später sogar am Tisch singt, bleibt sie die ganze Zeit still. Lacht nicht, grinst nicht, ist nicht verwirrt, fragt nichts. Somit fiel für mich das gesamte Gewicht auf Adrian – und Roxane blieb in der Erzählung ziemlich in den Schatten gestellt. Erst ganz zum Schluss wacht sie völlig auf (in dem sie ihre ganzen Gefühle offenlegt, sogar selbst Fliegen will, etc..etc). So habe ich ein bisschen Gleichgewicht zwischen den beiden Figuren vermisst, Vielleicht solche Sätze wie: “Der Typ ist tatsächlich völlig durchgeknallt” etc…( Halt Beschreibung ihrer Gedanken). Ich warf froh, dass sie wenigstens irgendwann mal “Hülsenhohe” sagt. Also um es nochmal anders zu formulieren: Mir fehlte der psychologische Aufbau zwischen den beiden, die ja im endeffekt zu ihrer Symphatie für ihn führen müsste. Aber dies ist nur meine Vorstellung. Vielleicht liest jemand anderes diesen Text und sagt genau das Gegenteil...
Ein Hoch auf Deinen Sohn! Welches Kind sagt schon: Ich fahre jetzt übers Meer und dann links?
Das mit den Absätzen müsstest du versuchen: Wie du schreibst, die Absätze einebnen. Ob das zu lange dauert und deshalb nicht funktioniert, weiss ich leider nicht. Denke aber, das man das einebnen sehr schnell machen kann.
Was das lesen der Erzählungen angeht, so werden die hier nicht so schnell gelesen….Irgendwann. Und um so länger sie sind, umso länger dauerts. Es gibt soviel zu lesen – da sucht man wohl eher die schnelle Lektüre. Bei mir ist es sehr oft so, aus Zeitgründen.
War dieser Satz an mich gerichtet?
ps Wenn du zurückdenkst: Geflogen ist Adrian in der Geschichte nie, dennoch hast du das Ende der Geschichte als Möglichkeit gelten lassen. Offenbar habe ich diesbezüglich nichts falsch gemacht.
Wenn ja, dann versteh ich nicht ganz was gemeint ist. Habe ich irgendetwas zu seinen Flugversuchen oder das Ende geschrieben?
Pack alles in eine Kiste – und villeicht kommat ja bald mal die Originaltext korrektur Funktion, auf die wir warten. Vielleicht kannst du ja dann irgendetwas von meinen Vorschlägen übernehmen.
Danke für den Austausch!
Schönen Gruss, Ji