Wie Stefan einst sein Facharbeitsthema fand

Willibald

Mitglied
Etzatla begreifst Du es endlich: Der Schöler hat schlendernd de incerto ad (in)certum erkannt: Solche Martinis sind keine Paganinis, und ging dann raus und an die inspirierende Zeile mit dem "You´re talking to me" samt Film, mit der ihn sein spirituelles Bewusstsein ansprach.

Weil es so schön ist, hier noch eine Abiturgeschichte knapp vor unserer Zeit:

Im Trakl-Ton (Herbst)

Die Pendel brauner Uhren nicken leise.
Der Abendmond verläßt sein bleiches Bett.
Ein Jäger einsam bei dem Hasel steht.
Die schwarzen Vögel ziehen leichte Kreise.

Gewaltig schlingt der Schlund der Nacht.
Die Häuser wehren sich mit spitzen Zähnen.
Verblaßte Hände, die den Schlaf ersehnen,
Vielleicht, daß in dem Rohr ein Windstoß lacht.

In engen Stuben blinde Kinder singen.
Im nahen Flusse treibt ein toter Hund.
Die Nebel steigen keusch aus feuchtem Grund
Und lassen ein verwehtes Weinen klingen.

Gernhardt, Robert (2006): Gesammelte Gedichte: 1954 - 2006. Frankfurt: Fischer; S.11. FISCHER E-Books. Kindle-Version.

»Im Trakl-Ton (Herbst)« war so etwas wie ein veritabler Schülerstreich. Zum mündlichen Abitur hatte unser Deutschlehrer, der Oberstudienrat Adolf Kraus, uns, den Schülern der 13d, zur Aufgabe gemacht, ein Gedicht unserer Wahl auswendig zu lernen. Ich entschied mich für ein Gedicht des von mir sehr bewunderten Georg Trakl:

Im Winter Der Acker leuchtet weiß und kalt.
Der Himmel ist einsam und ungeheuer.
Dohlen kreisen über dem Weiher
Und Jäger steigen nieder vom Wald.
Ein Schweigen in schwarzen Wipfeln wohnt.
Ein Feuerschein huscht aus den Hütten.
Bisweilen schellt sehr fern ein Schlitten,
Und langsam steigt der graue Mond.
Ein Wild verblutet sanft am Rain
Und Raben plätschern in blutigen Gossen.
Das Rohr bebt gelb und aufgeschossen.
Frost, Rauch, ein Schritt am leeren Hain.

Mitten im Memorieren aber muß ich mich gefragt haben: Wer wird denn ein Gedicht auswendiglernen, wenn er selber eines zu dichten vermag? Daher beschloß ich, einen Trakl zu schreiben, mit allen Schikanen, dem trakl-typischen a-b-b-a ebenso wie mit einem ordentlichen Hauch von Verfall, und alles derart haarscharf an der Parodie entlangschrammend, daß der Schwindel nach menschlichem Ermessen nicht auffliegen konnte.

Was er denn auch nicht tat: Meinem Vortrag schloß sich nicht nur eine einfühlsame, vielstimmige Interpretation an, sondern auch ein eindringlicher Vergleich dieses Gedichts mit einem zuvor gehörten Werk von Weinheber – ein kritisches Abwägen zweier Kunstwerke, das ganz und gar zu »Trakls« Gunsten endete.

ebenda: S.1015-1016
greetse

ww
 
A

aligaga

Gast
Was immer du hier noch so sehr bemerkenswert in den Wind schreibst, liebster @Willibald - den furchtbaren Fehler des Knaben, sich mit den Lehrkörpern gemein zu machen und in deren Fundus nach etwas zu kramen, das es gar nicht gibt, erforderte einen ganz anderen Schluss als den von dir hier kurzgeschichtlich angebot'nen.

Wer Götter versucht, bringt's nicht zur auskömmlichen Frühpension ...*gähn*..., sondern stürzt zur Hölle. Das war schon bei den ollen Griechen so und ist bis in den Spätbarock Hollywoods so geblieben.

Wer glaubt, es ginge auch anders, irrt. Die braven Buben kommen immer nur in den Himmel, den sie sich verdient haben. Dort müssen sie, weiß Onkel Aloysius, den lieben langen Tag fade Ambrosia löffeln (die Pampe heißt heutzutag' "Seitan" und wird in Japan geknetet), Hosianna singen und jene Gedichterln aufsagen, die sie damals nicht bloß hätten lernen sollen, sondern wirklich gelernt haben.

Die Böhsen trinken derweil aus großen Krügen Bier im Hofbräuhaus, essen einen Schweinsbraten mit Knödel und sagen jeden Tag zu einer anderen, auf der Durchreise Befindlichen und doch neben ihnen Sitzenden, wie schön sie sey und wie gern sie die hätten. So muss Facharebeyt! Minne!

Heiter, sehr heiter

aligaga
 

Willibald

Mitglied
Verehrter Ali, willibald sammelt jetzt in alter Steißklopfermanie Vokabeln und Wendungen, die sein Unterbewusstsein und das Oberstüberl rausspülen, wenn er alis seltsame Satzketten zu lesen und auf Sinn und Logik abzuklopfen versucht.

Nach dem Gesetz des Zufalls geordnet:

Unrat und Unflat der Lehrerhirne, flirrend und sirrend und sinnverwirrend, Allerpeinvollster, Moserei und Mindersinn, gesammelte und gerammelte Weisheiten, Gackergrunzerei, frischweger Verbaldrive, zusammengefügte Lückentücken, autografischer Flor, Goldiestanding, Vanitas mundi, Urknall: Aphasie erwünscht, regenerative Hydra, flachsblonde Elfenlyrik, blitzrasche Schratzen- und Rackervokalität, das Halbwissen Heranwachsender maxima voce preisend, Kartoffelbotscherl, Telosschwund, Inkarnierte negative Dialektik, si puer cum puellula, katholische Schrumpelprosa Reinhold Schneiderscher Manier, Gornergrat-Bergbahn-Lenker, Winter, der Bratapfel wackelt weil es dem Wurm in ihm zu heißt wird.

Bibliotheks- und Amtsepiphanie:
https://www.youtube.com/watch?v=3-7ZUQFhMjM

bona nox (W.A.Mozart)
 
A

aligaga

Gast
Das gibt's besser ausgearbeitet, geschätzter Willibald. Das klingt dann so.

Viel Spaß ...

aligaga
 

MicM

Mitglied
Kurzer Einwurf: Ist es nicht das Wesen der Suche sich dorthin zu begeben, wo man noch nicht war, um dort Dinge in die Hand zu nehmen, von denen man, bevor man sie fand, nicht wusste, dass sie sich dort befinden, Dinge, die, wenn sie nicht höchstselbst die Suche befrieden zu vermögen, einen bestenfalls dorthin führen, wo man womöglich von Anfang an hätte suchen sollen?

In der bearbeiteten Fassung fehlt mir nun die befriedende Pointe, die mir die Überschrift versprochen hatte. Zurück zur Urfassung!

Auf zu neuen Ufern und auf bald,
MicM
 
A

aligaga

Gast
Kurzer Einwurf: Ist es nicht das Wesen der Suche sich dorthin zu begeben, wo man noch nicht war, um dort Dinge in die Hand zu nehmen, von denen man, bevor man sie fand, nicht wusste, dass sie sich dort befinden, Dinge, die, wenn sie nicht höchstselbst die Suche befrieden zu vermögen, einen bestenfalls dorthin führen, wo man womöglich von Anfang an hätte suchen sollen?
Von einem Endstufen-Schöler anzunehmen, er wüsste nicht, was für ein geistig' Klima in (s)einer Lehranstaltsbibliothek herrschte und welche Werke dort vorräthig gehalten würden, ist recht naiv.

Im übrigen ist's ziemlich obsolet, über etwas zu schreiben, von dem man gar keine Ahnung hat. Das sogenannte "Drauflosschreiben" halten manche für "kreativ" und es wird zwar immer und immer wieder practicirt, aber die Ergebnisse bleiben vergleichsweise kläglich.

Ohne Ahnung von gar nichts eine Facharbeit (sic!!) schreiben zu wollen, hat immer schon sehr, sehr weit am Klassenziel vorbeigeführt. Immerhin hatte unser kleiner Stefan den Begriff "Frustrationsmotivation" zuvor schon mal gehört und erklärt bekommen - sonst hätte er mit Scorseses düst'rem Werk ja nix anfangen und sich fachlich dran abarbeiten können, nä?

Amüsiert

aligaga
 

MicM

Mitglied
Grüße zurück, Willibald! Noch präziser? Serendipität - wurde ja bereits genannt - hat schon so manches hervorgebracht.

Anfängliche Naivität, aligaga, schadet dabei nicht, wenn sie sich später in Erkenntnis auflöst.

Ahnungslosigkeit möchte ich dem suchenden Stefan nicht unterstellen, ebenso wenig wie Dummheit.

Manch einer schaute sieben Jahre auf eine graue Wand, bevor er aufschlussreiche Analysen in die Welt setzte.

Auf bald
MicM
 

Willibald

Mitglied
Salute, MicM,

die Sache mit der Urfassung und der in der Letztfassung fehlende (befriedende) Pointe ist mir (noch) nicht sehr klar (ß).

In der bearbeiteten Fassung fehlt mir nun die befriedende Pointe, die mir die Überschrift versprochen hatte. Zurück zur Urfassung!

greeetse

ww
 

MicM

Mitglied
Es fehlt mir die noch in der ersten Fassung vorhandene Passage:

Zweierlei Frucht trug diese Bibliotheksbegegnung für unseren suchenden Kollegiaten. Zum einen ging ihm eine Zeile nicht aus dem Kopf (“You´re talking to me?“), die er nach einiger Gedächtnisanstrengung in dem Film „Taxidriver“ von Scorsese einzuordnen wusste. Zum anderen waren ihm nun Themenschwerpunkt und Gattung (Filmanalyse) seiner Facharbeit klargeworden, nämlich das Frustrationsmotiv - eben in Scorseses Film „Taxidriver“. Den konnte er eigentlich nur in seinem LK Deutsch behandeln oder im LK Englisch. Da er aber den Leistungskurs Englisch nicht besuchte, war es müßig, in diese Richtung Schritte zu unternehmen.
Ohne diesen Absatz finde ich die Anekdote nicht verständlich (ebenso wenig wie den weiter unten stehenden Verweis auf de Niro). Warum wurde der Absatz eliminiert?

Auf bald,
MicM
 
A

aligaga

Gast
Wer glaubt, bewertbare Facharbeiten entsprängen Epiphanien, liegt schwer daneben.

Sie stehen nicht am Beginn, sondern am Ende eines ziemlich langen und mitunter recht beschwerlichen Weges. Für die Erstellung einer seriöse solchen braucht's nicht nur einen gut sortierten Werkzeugkasten, sondern auch ein gerüttelt Maß an Gewusstwie und ein trainiertes Händchen.

Sonst würz, wie schon gesagt, Murks und gibt null Punten. Oder einen Sechser, und der wär nur im Mittwochslotto ein Hauptgewinn.

Heiter

aligaga
 
A

aligaga

Gast
Und noch ebbes:

Das "Redest du mit mir?" oder "Reden Sie mit mir?" ist keine Erfindung des besagten Droschkenfahres oder dessen Textbuchautors. Es findet sich diese Floskel schon in der Ilias, bei den Nibelungen, bei Karl May und auf jedem Schulhof, wenn dem Waffengang ein spannungssteigerndes, auf Zeitgewinn spekulierendes Rededuell vorausgeschickt wird. Synonyme wären "meinen sie (etwa) mich?", "Sie meinen (damit) doch nicht (etwa mich)", "ich habe mich wohl verhört?", "ich höre wohl nicht recht!", "was sagst du da?" oder "was haben sie gesagt?", "habe ich recht verstanden?", "und das mir!" und so weiter.

@Ali glaubt nicht, solche bereits jedem doitschen Kindermunde geläufigen Flosklen könnten den Grundstein einer währschaften Facharbeit bilden. Höchstens den Auslöser einer deftigen Schlägerei ...

Heiter

aligaga
 
A

aligaga

Gast
@Ali wettet, es hätt' sich im Magazin der besagten Jausenstation neben allerly and'rer Historie auch ein Hinweis auf den zwischen den Jahrhunderten hausenden Schnitzler finden lassen, dessen Leutnant Gustl den frustrationsmotivierten Satz "Haben's mich etwa fixiert?" aussprach in der Hoffnung, Händel zu provozieren, dabei aber an einen ebenso schlagefertigen wie später schlagflüssigen Bürgerlichen geriet, der ihn wie einen Schulbuben abfertigte.

Heiter wieder weiter

aligaga
 

Willibald

Mitglied
Wie Stefan einst sein Facharbeitsthema fand.
Anekdote

Als es einmal Stefan D. um die Jahrtausendwende in die wenig einladende Bibliothek im ersten Stocke seines Gymnasiums in Gersthofen verschlagen hatte, weil er noch nicht recht wusste, was für ein Thema ihn interessieren könne und in welchem LK er seine Facharbeit fertigen könnte, schweifte sein Blick in dem etwas muffig riechenden Raum umher und fasste wie von ungefähr das gut gefüllte Regal "Germanistik".

Unschlüssig, welchen Band er näher betrachten sollte, griff er nach einem schmalen Band. Es war die „Geschichte der deutschen Literatur“ des Professors Fritz Martini. Nun, ein Überblick, was es so gab, mochte ganz nützlich sein? D. schlug wahllos einige Seiten auf, fand das Kapitel „Roman des 20. Jahrhunderts“ und las mit abnehmender Aufmerksamkeit und zunehmender Frustration einen Abschnitt über einen gewissen Reinhold Schneider:

Ein beachtlicher Vertreter der Roman-Gattung ist auch Reinhold Schneider. Er lebte von 1903 bis 1958 und bewegte sich lange zwischen geschichtlichem Essay und dichterischer Prosa. Es entstanden dabei die Werke »Die Leiden des Camoes« (1930), »Die Hohenzollern« (1933), »Das Inselreich« (1936) und »Macht und Gnade« (1940). Dieser Schneider sah tief und schwermütig in das Dunkel des Seins, in die Verknüpfungen von Macht und Sünde; aber in diesem Manne lebte zugleich auch das Wissen um eine göttliche Barmherzigkeit und gläubige Verantwortung (»Las Casas vor Karl V.«, 1938). Sein christliches Bewusstsein führte ihn in die politische Opposition. Es sprach aus seinen Sonetten um Gott im Gericht der Zeit (»Die letzten Tage« und »Die neuen Türme«, 1946). Aber der gläubige Schriftsteller wusste auch um die Hilfe aus »verborgen glaubensreichem Sinn«. Daneben trat die Stimme der humanen, vom Ethos der Aufklärung getragenen Vernunft.

Zweierlei Frucht trug diese Bibliotheksbegegnung für unseren suchenden Kollegiaten. Zum einen tauchte in seinem Bewusstsein plötzlich eine Zeile auf (“You´re talking to me?“), die er nach einiger Gedächtnisanstrengung in dem Film „Taxidriver“ von Scorsese einzuordnen wusste. Ein Film, der ihn so beeindruckt hatte, dass er ihn dreimal auf einer Videokassette ansah. Zum anderen waren ihm nun ganz ohne besonderes Zutun Themenschwerpunkt und Gattung (Filmanalyse) seiner Facharbeit klar geworden, nämlich das Frustrationsmotiv - eben in Scorseses Film „Taxidriver“. Den konnte er eigentlich nur in seinem LK Deutsch behandeln oder im LK Englisch. Da er aber den Leistungskurs Englisch nicht besuchte, war es müßig, in diese Richtung Schritte zu unternehmen.

Dann betrat ein Lehrer den Bibliotheksraum und machte sich im Kindler-Literatur-Lexikon kundig, nicht ohne den Kollegiaten etwas unwillig zu fragen, was er hier suche. Denn eigentlich kamen fast nur Lehrer hierher. Vor allem um in Ruhe vor dem Nachhauseweg zu arbeiten. Aber auch, um in bibliophiler Umgebung eine Butterbreze oder eine Wurstsemmel zu genießen. Nicht selten auch ein Heißgetränk aus dem etwas störanfälligen Kaffeeautomaten von nebenan im Lehrerzimmer. Stefan war weder von der Rede des Lehrers noch von dem Buche des Professors angetan.

Nicht lange danach träumte dem Stefan D. von einer kleinen Ente namens Travis, der es schlechter erging als dem "hässlichen Entlein" in der Geschichte des dänischen Dichters Hans Christian Andersen.

Mit seiner Facharbeit aber räumte D. mächtig Punkte ab - potz Blitz, Erdstoß und alle Wetter!

*​

Anmerkungen:

(1) Er - Stefan - unterrichtet jetzt an einem Gymnasium in der Nähe von München und empfindet seinen Beruf durchaus als stupendes Faszinosum. Außerdem mag er - das mag ein wenig abseitig erscheinen - die logischen Ansprüche von Gottesbeweisen (Anselm von Canterbury, Kurt Gödel, Thomas von Aquin, Pascal) und deren oft recht maue und angreifbare Struktur, die etwa David Hume oder Immanuel Kant oder John Leslie Mackie oder Richard Dawkins aufzuzeigen versuch(t)en.

Auch erzählt Stephan D. gern diese Anekdote, unter anderem dem wissenschaftlich und poetisch interessierten Aligaga. Als ein Beispiel für das Unwägbare, dafür, wie das Vertrauen in nicht letztgültig durchdachtes Agieren oft mittels des hilfreichen Zufalls und spontaner Prozesse eine Entwicklung anstößt, die gar nicht zu verachten ist. Wir suchen uns gern, so meint D., im Rückblick die Illusion verschaffen, Erfolge dank nachträglich erstellter Narrative zu "verstehen".

Nun, diese Anekdote, ein andersgeartetes Narrativ, lässt uns dagegen Entitäten oder Faktoren oder Dispositionen wertschätzen, deren Auftreten unvorhersehbar und unprognostizierbar ist. "Rationalitäts"-Verherrlichung - so D. - setzt die Abwesenheit von Zufälligkeit oder aber eine vereinfachte Zufallsstruktur unserer Welt voraus. Und natürlich kommen darin keine Interaktionen mit der Welt vor, wie sie etwa in dem Bibliotheksraum möglich waren und stattgefunden haben.
"Unmöglich", sagt Aligaga.

(2) "potzblitz" oder "potz Blitz" ist auch ziemlich faszinierend:

In alten Zeiten, als die zehn Gebote noch sehr intensive Geltung besaßen, richtete man sich nach ihnen, gerade auch nach dem zweiten Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. Den heiligen Namen durfte man also nicht in paganen Kontexten aussprechen, wie das Fluchen einer ist oder auch einfach das vom Donner gerührte Staunen. Um dennoch nicht ohne dazustehen, verkürzte man wahrscheinlich "Gott(es)" zu "potz" - so wurde aus "Gottes Blitz" "potz Blitz".

In Grimmelshausens "Simplicissimus" findet sich 1669 eine feine, belebende Passage:

"Zum allererschröcklichsten kam mir vor, wann ich etliche Großsprecher sich ihrer Bosheit, Sünden, Schande und Laster rühmen hörete; dann ich vernahm zu unterschiedlichen Zeiten, und zwar täglich, daß sie sagten: 'Potz Blut, wie haben wir gestern gesoffen!' 'Ich habe mich in einem Tag wohl dreimal vollgesoffen und ebenso vielmal gekotzt.' 'Potz Stern, wie haben wir die Bauren, die Schelmen, tribuliert!' 'Potz Strahl, wie haben wir Beuten gemacht!' 'Potz hundert Gift, wie haben wir einen Spaß mit den Weibern und Mägden gehabt!'"

Ist das was oder ist das was?

(3) Serendipity

In recht schwierigen Dialogversuchen mit aligaga verwies D. auf das Phänomen der Serendipität: „In der Endphase des Bibliothekaufenthaltes und beim Auftauchen des Taxidriver-Satzes sah ich etwas, das für einen Moment durch eine Dunkelheit aus Wolken bricht und glitzert und schimmert, es hält eine Art Tageslicht im Kopf aufrecht und füllt dich mit einer stetigen und langdauernden Gelassenheit.

Später - im Studium - begegnete mir ein interessanter Begriff: Serendipity. Serendipity lässt sich formelhaft definieren als Quotient. Sein Dividend ist die Anzahl (halbwegs) brauchbarer Dokumente bei einer Suche a. Sein Divisor ist die Anzahl der für die Suche a nicht relevanten Dokumente.

Beispiele für solche eher zufällige Funde sind etwa: Amerikas Entdeckung, Röntgenstrahlen, Sekundenkleber, Benzolring, Klettverschluss, Teflon, Nylonstrümpfe, Weißwurst. Natürlich gilt bei aller Vagheit solcher Fundgeschichte doch, dass der Zufall nur einem vorbereiteten, sensiblem Geist Erfolge beschert. Das sollte man auch in der Schule als Schüler beherzigen.“

Aligaga: "Ja, eben!"

Additum und Bonustrack:

https://www.youtube.com/watch?v=ak3ma7wtE_0
Robert de Niro: You talking to me (1975)

https://www.youtube.com/watch?v=YjfwjqFhlWs
Disney: Das hässliche Entlein (1931)
 

Willibald

Mitglied
Wie Stefan einst sein Facharbeitsthema fand.
Anekdote

Als es einmal Stefan D. um die Jahrtausendwende in die wenig einladende Bibliothek im ersten Stocke seines Gymnasiums in Gersthofen verschlagen hatte, weil er noch nicht recht wusste, was für ein Thema ihn interessieren könne und in welchem LK er seine Facharbeit fertigen könnte, schweifte sein Blick in dem etwas muffig riechenden Raum umher und fasste wie von ungefähr das gut gefüllte Regal "Germanistik".

Unschlüssig, welchen Band er näher betrachten sollte, griff er nach einem schmalen Band. Es war die „Geschichte der deutschen Literatur“ des Professors Fritz Martini. Nun, ein Überblick, was es so gab, mochte ganz nützlich sein? D. schlug wahllos einige Seiten auf, fand das Kapitel „Roman des 20. Jahrhunderts“ und las mit abnehmender Aufmerksamkeit und zunehmender Frustration einen Abschnitt über einen gewissen Reinhold Schneider:

Ein beachtlicher Vertreter der Roman-Gattung ist auch Reinhold Schneider. Er lebte von 1903 bis 1958 und bewegte sich lange zwischen geschichtlichem Essay und dichterischer Prosa. Es entstanden dabei die Werke »Die Leiden des Camoes« (1930), »Die Hohenzollern« (1933), »Das Inselreich« (1936) und »Macht und Gnade« (1940). Dieser Schneider sah tief und schwermütig in das Dunkel des Seins, in die Verknüpfungen von Macht und Sünde; aber in diesem Manne lebte zugleich auch das Wissen um eine göttliche Barmherzigkeit und gläubige Verantwortung (»Las Casas vor Karl V.«, 1938). Sein christliches Bewusstsein führte ihn in die politische Opposition. Es sprach aus seinen Sonetten um Gott im Gericht der Zeit (»Die letzten Tage« und »Die neuen Türme«, 1946). Aber der gläubige Schriftsteller wusste auch um die Hilfe aus »verborgen glaubensreichem Sinn«. Daneben trat die Stimme der humanen, vom Ethos der Aufklärung getragenen Vernunft.

Zweierlei Frucht trug diese Bibliotheksbegegnung für unseren suchenden Kollegiaten. Zum einen tauchte in seinem Bewusstsein plötzlich eine Zeile auf (“You´re talking to me?“), die er nach einiger Gedächtnisanstrengung in dem Film „Taxidriver“ von Scorsese einzuordnen wusste. Ein Film, der ihn so beeindruckt hatte, dass er ihn dreimal auf einer Videokassette ansah. Zum anderen waren ihm nun ganz ohne besonderes Zutun Themenschwerpunkt und Gattung (Filmanalyse) seiner Facharbeit klar geworden, nämlich das Frustrationsmotiv - eben in Scorseses Film „Taxidriver“. Den konnte er eigentlich nur in seinem LK Deutsch behandeln oder im LK Englisch. Da er aber den Leistungskurs Englisch nicht besuchte, war es müßig, in diese Richtung Schritte zu unternehmen.

Dann betrat ein Lehrer den Bibliotheksraum und machte sich im Kindler-Literatur-Lexikon kundig, nicht ohne den Kollegiaten etwas unwillig zu fragen, was er hier suche. Denn eigentlich kamen fast nur Lehrer hierher. Vor allem um in Ruhe vor dem Nachhauseweg zu arbeiten. Aber auch, um in bibliophiler Umgebung eine Butterbreze oder eine Wurstsemmel zu genießen. Nicht selten auch ein Heißgetränk aus dem etwas störanfälligen Kaffeeautomaten von nebenan im Lehrerzimmer. Stefan war weder von der Rede des Lehrers noch von dem Buche des Professors angetan.

Nicht lange danach träumte dem Stefan D. von einer kleinen Ente namens Travis, der es schlechter erging als dem "hässlichen Entlein" in der Geschichte des dänischen Dichters Hans Christian Andersen.

Mit seiner Facharbeit aber räumte D. mächtig Punkte ab - potz Blitz, Erdstoß und alle Wetter!

*​

Anmerkungen:

(1) Stefan D.

Er - Stefan - unterrichtet jetzt an einem Gymnasium in der Nähe von München und empfindet seinen Beruf durchaus als stupendes Faszinosum. Außerdem mag er - das mag ein wenig abseitig erscheinen - die logischen Ansprüche von Gottesbeweisen (Anselm von Canterbury, Kurt Gödel, Thomas von Aquin, Pascal) und deren oft recht maue und angreifbare Struktur, die etwa David Hume oder Immanuel Kant oder John Leslie Mackie oder Richard Dawkins aufzuzeigen versuch(t)en.

Auch erzählt Stephan D. gern diese Anekdote, unter anderem dem wissenschaftlich und poetisch interessierten Aligaga. Als ein Beispiel für das Unwägbare, dafür, wie das Vertrauen in nicht letztgültig durchdachtes Agieren oft mittels des hilfreichen Zufalls und spontaner Prozesse eine Entwicklung anstößt, die gar nicht zu verachten ist. Wir suchen uns gern, so meint D., im Rückblick die Illusion verschaffen, Erfolge dank nachträglich erstellter Narrative zu "verstehen".

Nun, diese Anekdote, ein andersgeartetes Narrativ, lässt uns dagegen Entitäten oder Faktoren oder Dispositionen wertschätzen, deren Auftreten unvorhersehbar und unprognostizierbar ist. "Rationalitäts"-Verherrlichung - so D. - setzt die Abwesenheit von Zufälligkeit oder aber eine vereinfachte Zufallsstruktur unserer Welt voraus. Und natürlich kommen darin keine Interaktionen mit der Welt vor, wie sie etwa in dem Bibliotheksraum möglich waren und stattgefunden haben.
"Unmöglich", sagt Aligaga.

(2) "potzblitz" oder "potz Blitz" ist auch ziemlich faszinierend:

In alten Zeiten, als die zehn Gebote noch sehr intensive Geltung besaßen, richtete man sich nach ihnen, gerade auch nach dem zweiten Gebot: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. Den heiligen Namen durfte man also nicht in paganen Kontexten aussprechen, wie das Fluchen einer ist oder auch einfach das vom Donner gerührte Staunen. Um dennoch nicht ohne dazustehen, verkürzte man wahrscheinlich "Gott(es)" zu "potz" - so wurde aus "Gottes Blitz" "potz Blitz".

In Grimmelshausens "Simplicissimus" findet sich 1669 eine feine, belebende Passage:

"Zum allererschröcklichsten kam mir vor, wann ich etliche Großsprecher sich ihrer Bosheit, Sünden, Schande und Laster rühmen hörete; dann ich vernahm zu unterschiedlichen Zeiten, und zwar täglich, daß sie sagten: 'Potz Blut, wie haben wir gestern gesoffen!' 'Ich habe mich in einem Tag wohl dreimal vollgesoffen und ebenso vielmal gekotzt.' 'Potz Stern, wie haben wir die Bauren, die Schelmen, tribuliert!' 'Potz Strahl, wie haben wir Beuten gemacht!' 'Potz hundert Gift, wie haben wir einen Spaß mit den Weibern und Mägden gehabt!'"

Ist das was oder ist das was?

(3) Serendipity

In recht schwierigen Dialogversuchen mit aligaga verwies D. auf das Phänomen der Serendipität: „In der Endphase des Bibliothekaufenthaltes und beim Auftauchen des Taxidriver-Satzes sah ich etwas, das für einen Moment durch eine Dunkelheit aus Wolken bricht und glitzert und schimmert, es hält eine Art Tageslicht im Kopf aufrecht und füllt dich mit einer stetigen und langdauernden Gelassenheit.

Später - im Studium - begegnete mir ein interessanter Begriff: Serendipity. Serendipity lässt sich formelhaft definieren als Quotient. Sein Dividend ist die Anzahl (halbwegs) brauchbarer Dokumente bei einer Suche a. Sein Divisor ist die Anzahl der für die Suche a nicht relevanten Dokumente.

Beispiele für solche eher zufällige Funde sind etwa: Amerikas Entdeckung, Röntgenstrahlen, Sekundenkleber, Benzolring, Klettverschluss, Teflon, Nylonstrümpfe, Weißwurst. Natürlich gilt bei aller Vagheit solcher Fundgeschichte doch, dass der Zufall nur einem vorbereiteten, sensiblem Geist Erfolge beschert. Das sollte man auch in der Schule als Schüler beherzigen.“

Aligaga: "Ja, eben!"

Additum und Bonustrack:

https://www.youtube.com/watch?v=ak3ma7wtE_0
Robert de Niro: You talking to me (1975)

https://www.youtube.com/watch?v=YjfwjqFhlWs
Disney: Das hässliche Entlein (1931)
 

Willibald

Mitglied
Gewiss doch, werter aligaga,

@Ali wettet, es hätt' sich im Magazin der besagten Jausenstation neben allerly and'rer Historie auch ein Hinweis auf den zwischen den Jahrhunderten hausenden Schnitzler finden lassen, dessen Leutnant Gustl den frustrationsmotivierten Satz "Haben's mich etwa fixiert?" aussprach in der Hoffnung, Händel zu provozieren, dabei aber an einen ebenso schlagefertigen wie später schlagflüssigen Bürgerlichen geriet, der ihn wie einen Schulbuben abfertigte.
findet sich da Schnitzler und finden sich alle möglichen anderen Schriftsteller von Interesse. Allerdings halt doch eher wenig Primärliteratur, dafür sehr viel Sekundärliteratur.

Dann: Es ist nicht verwunderlich, dass Schöler solche Bibliotheken eher als befremdlich empfinden, wenn sie sie denn überhaupt aufsuchen.

Schließlich: Es ist durchaus möglich, dem literarisch offenen Schöler anheimzugeben, das in einer Facharbeit zu untersuchen, was ihn in irgendeiner Weise affiziert. Natürlich können das auch "Texte" sein, wie es ein Film ist oder ein Song oder .... Man wird dann in einem Gespräch mit dem Schöler das Thema und erste Vorgehen präzisieren.

Bei Stefan D. war das nun mal der "Taxidriver" und die aufkeimende Aggression von D., als er den bräsigen Martini und den mosernden Leerer mit der eher rhetorischen Frage "You´re talking to me?" bedenken wollte. Eine satte Umkehrung und Sublimierung von Aggression in geistige und schreibtechnische Arbeit.

Das ist nicht der Lehrertyp, den der expertisesatte Han´s Klaffl so beschreibt: Sein Verhältnis zu Schülern ballt sich in dem Satz:

„Wozu die Schüler Lust haben, das müssen sie schon mir überlassen.“ Für ihn ist nämlich der Schüler der natürliche Feind des Lehrers. Zusammen mit den Eltern ist das für ihn bereits eine kriminelle Vereinigung oder in seinen Worten: „Eltern, das sind verantwortungslose Menschen, die uns diese bildungsresistenten Zellhaufen in die Schule schicken. Schauen Sie sich doch unsere Schüler an ... Die Hängehose in den Kniekehlen und eine Fortbewegung, die an Verwesung erinnert. Wie die Wanderdünen schieben die ihre Kadaver durchs Schulhaus. Jede Bakterienkultur bewegt sich schneller fort.“

Han´s Klaffl:Langenscheidt Lehrer-Deutsch/Deutsch-Lehrer: Erkenntnisse aus 40 Jahren. Berlin-München; S.13.
Serene Grüße

ww
 
A

aligaga

Gast
Dann: Es ist nicht verwunderlich, dass Schöler solche Bibliotheken eher als befremdlich empfinden, wenn sie sie denn überhaupt aufsuchen.

Schließlich: Es ist durchaus möglich, dem literarisch offenen Schöler anheimzugeben, das in einer Facharbeit zu untersuchen , was ihn in irgendeiner Weise affiziert. Natürlich können das auch "Texte" sein,wie es ein Film ist oder ein Song oder ein .... Man wird dann in einem Gespräch mit dem Schöler das Thema und erste Vorgehen präzisieren.
Wir sollten bei alledem nicht außer acht lassen, dass wir's beim Gegenstand der Kritik weder mit abgehob'ner Bibliophilie noch mit irgendeiner Facharbeit eo ipso, als vielmehr mit einem Kurzprosastückerl zu thun haben, das sich anheischig macht, einen Stefan bei der Wahrheitsfindung zu begleiten.

Im Titel steht tatsächlich "fand", de facto sucht der Knabe aber. Was genau er sucht, wird im Text nicht recht klar, jedenfalls aber grümschelt er, wie kritisiert wurde, am falschen Orte herum: Ein Schöler hat in einem Leererzimmer nichts verloren. Es geschieht ihm recht, wenn er darob in Ungnade fällt.

Wär' er ein wirklich Cooler, dann würde er dem Unwillen des Studienraths mit einem frechen "Reden sie (etwa) mit mir?" begegnen, so thun, als ob er hinter sich blickte wie der schmalbrüstige Taxler im Kintopp, und damit tatsächlich selbiges in das G'schichterl einführen. So aber wirkt alles ein wenig wie an den Haaren herbeigezogen, und der Leser mag sich gar nicht vorstellen, was das wohl für eine dolle Facharbeit werden soll.

Sorry, aber wie schon einmal gesagt: Ein Zusammenhang zwischen dem uns hier gezeigten starren Dio- und dem andernorts gelauf'nen, echten Drama lässt sich nicht erkennen. Scorseses dürrer Taxi-Driver war ein kompletter Dödel, sonst nichts, und unser kleiner Stefan ist auch nicht viel gescheiter. Das reicht wirklich nicht für eine Himmelserleuchtung.

@Ali schlüg, böhs wie er ist, einen anderen Titel vor: "Warum in Leererzimmern die Jugend der Welt niemals fündig werden wird, selbst wenn sie dort nach etwas suchte."

Darunter könnte man ein für viele Jahrtausende typisches Fachwerk mauern ...

Heiter

aligaga
 

Willibald

Mitglied
Woraus schliesst ali, dass Stefan kein Thema fand?

Weil aligaga nicht Leerstellen einer Geschichte Lesen kann oder will? Z.B. in "Der König starb. Die Königin war nicht traurig".

Weil Stephan seine Frustration nicht raushaut, sondern die blöde Art des Anredens plötzlich in einem erinnerten Film-Monolog-Dialog samt dessen Handlung aufleuchten sieht und für wichtig erkennt?

Weil aligaga seine Schulerfahrungen und die seines Bekanntenkreises für so monopol-wahr hält, dass abweichende Erfahrungen schlichtweg für unmöglich zu halten sind?

Da ist es dann nicht weit zu "Natürlich gibt es Hexen. Wer etwas anderes behauptet oder gar argumentieren will, der betreibt die Sache der Hexen. Entweder is er deppert. Oder is eine Hexe. Und/oder er ist des Teufels."

Machen wir mal ne Dialogpause. Und lassen das Problem der Selbstimmunisierung gegen Dialog und Einwendungen. Vielleicht meldet sich MicM ja?

Greetse
ww
 
A

aligaga

Gast
Woraus schliesst ali, dass Stefan kein Thema fand?
Weil in dem Text halt keins sicher erkennbar wird. Da hängt zwar allerhand in der Luft herum - Leererschweiß, die Kindlersche Encyclopädiatrie, Wurstsemmeln, Butterbrezeln und das 20ste Jahrhundert - aber wie sich solches wirklich zu einem tragfähigen Fachwerkbau fügen sollte, bleibt, trotz aller nachgereichter Beikost, im Nebel. Eher eine Art Luftschloss, also.

Um auf eine von uns schon mal ausführlich besproch'ne Metapher zurückzukommen, liedbster @Willibald: Wenn man davon erzählen möcht', wie einer beim Schwammerlsuchen fündig ward, sollte man ihn zuvörderst nicht zum Baumarkt, sondern in den Wald schicken, und dem Leser danach einen selbständigen Blick auf das ggf. gefund'ne Guth werfen lassen: Größe, Farbe, Hutform sowie der Geruch der Bodenfrucht sind gefragt und, vor allem: Lamellen oder Röhrchen?

Erst dann könnt' der Leser entscheiden, ob er die Schwammerln zu Gemüs' verkocht (Nelke und Lorbeerblatt nicht vergessen!), um es danach selber zu verzehren, oder ob er's der braven Schwiegermutter füttert. "Der Pilz in der Doitschen Literatur mit besonderem Blick auf das 20ste Jahrhundert und das Dritte Reich". Das wär' eine klare Ansage!

Als Standard-Nachschlagewerk empfiehlt @Ali das zeitlose Pilzbuch Linus Zeitlmayrs. Zeitlmayer (1893-1974) war ein Bayerischer Beamter, der nach seiner Frühpensionierung vor allem das Dachauer Moos unsicher machte.

Heiter wieder weiter

aligaga
 



 
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