Zwei Hände sind eine zu viel

5,00 Stern(e) 4 Bewertungen

N. Valen

Mitglied
Ich hab dir die eine gereicht,
damit du sie nimmst.
Nicht drückst.
Nicht hältst.
Nur:
damit du weißt,
sie ist da.

Aber du wolltest zwei.
Beide.
Die ganze Ladung Griff.

Und plötzlich war ich
nicht mehr zum Berühren da,
sondern zum Festhalten.
Zum Tragen.
Zum Funktionieren.

Zwei Hände
können sich falten.
Oder klammern.
Oder fesseln.

Manchmal ist Nähe
nur der Moment,
in dem man eine Hand
wieder loslässt,
weil man merkt:
Zwei waren zu viel.
 

petrasmiles

Mitglied
Gefällt mir sehr gut! Diese Metapher der Hände als Bild für Nähe, zu viel oder zu wenig, da hat was.
Überzeugt mich auch sprachlich!

Liebe Grüße
Petra
 

N. Valen

Mitglied
Lieber @mondnein,
danke dir für deinen Blick. Genau das war mein Anliegen: eine kleine Beobachtung konsequent durchzuhalten, ohne sie zu zerreden.

Liebe @Petra,
danke dir! Es freut mich sehr, dass die Hände-Metapher für dich funktioniert hat. Gerade in diesem Spannungsfeld zwischen Nähe und Übergriff steckt für mich viel.

Herzliche Grüße
N. Valen
 



 
Oben Unten