Bruchstücke

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wirena

Mitglied
Ein Jahr ist verklungen
Es wurde besungen
Mit irisierenden
Und Perlmuttwolken
Mit Leid und Not
Mit Krieg und Tod
Mit Wasser, die steigen

Doch wir sangen im Chor
Es klang im Ohr
Erklang im Herzen
Und so steig ich in Schuhe
Es beginnt die Reise
Dem Horizont entgegen –


,,,ich wünsche dir ein Gutes und Genüssliches “Weiterhin- Abhängen“ –
ich werde morgen, am 1. Tag im neuen Jahr, mit einer Wandergruppe unterwegs sein; inkl. Würste braten am Feuer – freue mich
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sag es mir erst
wenn du gegangen bist
Mit einer Mail

Betreff: Es ist vorbei

Beschreib
wenn es dir möglich ist
die guten Zeiten
Das danach

erwähn es nicht
lass es stehen
in leeren Zeilen

die ich zu füllen weiß
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt hab ich am Samstag das große Schlaflos der Woche gezogen.
Fragste dich: Wie jetzt?
Also pass uff!
Wenn ich mich ins Bett lege, geht mein Einschlafritual los.
Schäfchen, die über einen Zaun hüpfen, zählen.
Funktioniert super, sag ich dir.
Fängt immer mit der Adelheid an.
Konnt ich mich immer auf sie verlassen.
Bis letzten Samstag.
Ich die Augen zu und die Schäfchenherde gerufen.
Null Problemo.
Adelheid wie immer vorne weg.
Anlauf und die Adelheid voll in den Zaun gerattert.
Denk ich noch: Wasn jetzt…nimmt die wieder Anlauf und Zack in den Zaun.
Ich gleich mal der Adelheid gut zugeredet.
Von wegen: Nur die Ruhe, Adelheid. Du schaffst das schon.
Da hat die Adelheid mich voller Selbstvertrauen angelächelt und los.
Zack…in den Zaun.
Jetzt kamen die anderen Schäfchen und haben die Adelheid getröstet.
Böhnchen kam mit `nem Kassettenrekorder und spielte:
Eye of the Tiger.
Machte voll einen auf Psychologen: ‚Denk an Rocky, Baby. Denk an Rocky‘!
Die Adelheid druff los wie so `ne Rakete…
…und BUMMS voll in den Zaun.
Danach kam die sportliche Emma mit ihrem Handy und sagte zu Adelheid:
Guck dir mal an, wie der Fosbury das im Hochsprung gemacht hat.
Die Adelheid geguckt und geguckt.
Anlauf und im Flug auf den Rücken gedreht und Peng! voll in den Zaun hinein.
Da hängt sie nun seit Samstag und jammert darüber,
dass ich ein saudummer Traumschäfchenhirte sei und ruft den Streik der Herde aus.
Seit dem bin ich Schlaflos in Delkenheim.
 
Zuletzt bearbeitet:

petrasmiles

Mitglied
Was für ein hübsch verzwirbelter Text, das große Schlaflos ziehen, ist ja schon Klasse, aber dann immer wieder die Addelheid in den Zaun brettern lassen - ich hoffe, solche Texte gelingen Dir dann in Deiner Schlaflos-Zeit. (Das nenn ich mal mit Humor nehmen!)
Sehr, sehr gerne gelesen

Liebe Grüße
Petra
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich spiele mit dem Gedanken, Adelheid zu schlachten. Dann kommt sie bestimmt als Schäfchenwolke in den Himmel.
 

petrasmiles

Mitglied
Ach nein, ich kann kein Blut sehen :D Im Ernst, wenn Du sie behältst, hast Du länger was von ihr, sonst als Wolke: wusch und weg.
Aber vielleicht solltest Du ihr erklären, dass Du sie nicht vor sich selbst beschützen kannst.
Eine andere Idee: Katzenklappe!
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Bei uns nahen die Abende auf Zehenspitzen,
als wollten sie nicht stören. Hier hingegen
näheren sie sich mit mächtigen dunklen Schritten.
Kein Übergang.
Man gerät ins grübeln, weil,
da ist etwas nicht, das da sein müsste.
Wacklige Gedankengebäude werden zusammen-
gezimmert, man wird ein seltsamer Baumeister.

Ich erinnere mich an die Zeiten des Flossenträgers.
Daran, dass mir Land fremd war.
Setze einen imaginären Stein auf den Anderen,
erkenne, dass es mir immer noch fremd ist.
Ich suche nach passenden Worten für das Gefühl
in mir, das bei diesen Gedanken entsteht. Wände,
nichts als Wände.

Schneebedeckt das Gebirge. Weiß ist kein wirklicher Trost.
Ein weiterer Träger meines Gedankengebäudes zerbricht.
Ich denke weiter.
In einem alten Lied aus den Bergen heißt es,
wenn die Liebe an die Tür klopft bleibt nur die Tür stehen.
Alles andere verschwindet.
Ich schaue dich an, öffne die Tür und trete ein.

Alles lichtet.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich liebe dich!
Ja, ich liebe dich.
Stop, stop.
Das hatten wir doch schon.
Tausend/Millionen/Milliardenfach.
Also…wie jetzt?
Wie, ohne dieses ewig Ewige.
Pack es beim Punkt.
Bleib bei ihr, bei dir.
Also.
Wie sag ich´s?
Moment.
Regenbogen hatte ich.
Hinterm Horizont?
So was von ausgeleiert.
Vielleicht die Sterne.
Nein, nein.
Mehr…viel mehr.
Die Milchstraße?
Nein, mehr!
Das Universum muss es sein.
Alles.
Alles und alles darüber hinaus.
Es muss dich flashen.
Wowen,
dass selbst Shakespeare kapituliert.
Also gut.
Ich wage es.
Einer muss den Anfang machen und ich bin hier.
Jetzt und hier um es dir zu sagen.
Ich werde mich so was von lächerlich machen.
Aber gut.
Was soll’s.
Schließlich ist es für dich.
Ich sag’s.
Sonst sag ich’s vielleicht nicht.
Ich liebe dich.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Da gibt’s ja die Tage wo de denkst, da geht nix mehr.
Aber glücklicherweise hats auch Tage, wo de denkst:
Das Leben ist noch nicht fertig mit dir.
Gestern war wieder so `en Tag.
Ich ging so mir nix dir nix mit meinen Gedanken spazieren.
Graueinerleikalter Tag, frag nicht.
So einer Marke: Was mach ich eigentlich hier.
Gehste eingetrübt vor dich hin und hin und hin.
Und mitten in diesen Trübsinn hinein riss die Wolkendecke auf.
Rahmte ein ganz und gar wundervolles Blau,
aus dem ein Sonnenstrahl sprang und meine Wange küsste.
Er hinterließ eine Wärme, die durch den ganzen Körper spazierte.
Du!
Da hat der Sonnenstrahl doch echt den Lichtschalter in mir gefunden.
Siehste plötzlich das Blau hinter all den Wolken und gut ist´s.
Gehste völlig ungetrübt vor dich hin und träumst dir deine Welt.
Witte witte witt, wie sie mir gefällt!
 

Galadriel

Mitglied
Lieber Otto
Keine lange Weile…die Tage, Monate und Jahre ausgefüllt mit Liebe und Zuneigung.
Dieses Gefühl zu haben, dass man das Beste bekommen hat, was man sich wünschen konnte.
Erwischt. feuchte Augen und Gänsehaut beim Lesen, weil ich genau dieses Gefühl kenne und es meine Worte sein könnten.
Bevor das Deck komplett vollläuft:
Danke, für die ganzen Bruchstücke. Ein grossartiges und inspirierendes Stück Literatur und Lyrik.
ich verneige mich
Liebe Grüsse
Galadriel
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wenn ich zum horizont blicke
frage ich mich wo du nicht bist
ob es einen ort jenseits
meines denkens und sehens gibt
der auch von dir erst entdeckt werden will

Wenn ja
möchte ich vor dir dort sein
um zu sehen
wie du diesen ort ausschmücken wirst

Ihn zu etwas besonderem machst
um ihn dann mit mir zu teilen
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der Tod Nawalnys hinterlässt einen traurig und leer


Taglos - Nachtlos
Weder Sonne noch Mond
Monotone Hausschluchten
In Grau gegossen
Molltönende Erde
Leben hat seine eigene Note
Schwermut singt
Alles klingt wie ein Celli-Concerto
In einem endlosen Tunnel
Schritte gleich Nebel
Eher flüchten
Mehr vergehen
Gesichter aus steinernen Schluchten
Gehauen - Vereinsamt
Hinter Türen lauschend
Hoffend
- nur Nebel - ein Ton
Türen schlagen zu
Gleich einer kosmischen Röhre
Umschlossen
Molltönender Himmel
Regen tropft in meine Augen
Die Töne verbinden sich
Der Himmel weint
und ich bin ein Ozean
 



 
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