Der lange Abschied von uns selbst, oder wie wir wurden, was wir sind - Teil 16

Klappentext mit Inhaltsverzeichnis
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4.11 Begräbnis 17.06.2019

Heute sind wir, entgegen der Planung nochmals zum Einkaufszentrum marschiert. Es war Heike ein Anliegen, die beiden Jungs und den Mann ordentlich zu beerdigen. Also sind wir um fünf Uhr früh los, durch den Wald, am Gebüsch entlang bis zu dem Ahorn wo wir die drei abgelegt hatten. Die Kleidung war zerfetzt, die Knochen verstreut. Wandler hatte sich über die Leichen hergemacht. Wir sammelten ein, was übrig war, verpackten es in Säcke, die wir mitgebrachten.
Das Zentrum ist vollständig überlaufen und die Wandler-Dichte sehr hoch. Warum gerade da so viele dieser Wesen kumulieren, ist mir nicht erklärlich. Heimlich, still und leise schlichen wir uns wieder vom Acker, unsere gruselige Fracht eng bei uns tragend. Im Wald, zwischen Haus und Einkaufszentrum gibt es eine kleine Lichtung, dort hoben wir drei Gräber aus, bestatteten die Familie.
Katharina ordnete die Knochen, damit wir sie zusammenhängend beerdigt werden konnten. Es ist der Gedanke, der zählt, hoffe ich zumindest.
Max hat für jeden ein Kreuz angefertigt, die Namen mit einem Lötkolben eingebrannt, einschließlich der Geburts- und Sterbedaten. Es fühlt sich komisch an, Menschen praktisch hinter deinem Haus zu begraben, kam früher eher selten vor. Den Rest des Tages verbrachten wir überwiegend schweigend, jeder hing seinen Gedanken nach, während wir im Garten arbeiteten.


4.12 Aktiv 16.07.2019

Die vergangenen vier Wochen waren anspruchsvoll, aber langweilig. Von außen kamen weder Informationen noch Reize. Wir haben trainiert, im Garten gearbeitet, Sport gemacht und uns militärisches Grundwissen angeeignet.
Zum Abschluss des heutigen Trainings haben wir zusammen gegrillt und ein Paar der letzten Biere dieser Welt getrunken. Zurzeit ist genug Vorrat vorhanden, aber der wird nicht ewig reichen. Da wir ebenfalls nicht für immer hier sein werden, ist das schon okay.
Das Bildungsprogramm und die Arbeit erstreckten sich auf sechs Tage die Woche. Zusätzlich lasen wir, informierten uns über alles Mögliche. Wir diskutierten und entwarfen Strategien um sie anschließend wieder zu verwerfen. Ein Monat macht aus uns sicherlicht keine Spezialeinheit, wir sind aber auch nicht mehr so grün hinter den Ohren wie an Himmelfahrt.
Es ist an der Zeit, dass wir uns draußen beweisen. Entweder wir schaffen das, oder wir gehen unter. Ewig in der Homezone bleiben, wird nicht funktionieren. Ich habe das Gefühl, dass wir den sicheren Bereich verlassen müssen, sozusagen unsere Muskeln strecken.
Da im Ort momentan viele Wandler unterwegs sind, werden wir in Richtung Süden marschieren, zum Einkaufszentrum und von dort zum nächsten Ort. Den morgigen Abmarsch legten wir auf drei Uhr fest. Wir planen das Nachbardorf noch im Schutz der Nacht zu erreichen. Zusätzlich schleppen wir zehn Liter Heizöl mit. Mit denen machen damit einen Diesel fahrbereit und kehren mit dem Wagen nach Einbruch der Dunkelheit zurück.
Den Tag über durchkämmen wir den Ort, beobachten und klären die Gegend auf. Mal sehen, was wir finden. In der Homezone werden Heike, Isabell und Friedrich zurückbleiben, wir übrigen führen die Expedition durch.


4.13 Die Anderen, der Tod und wir 17.07.2019

Heute war ein guter Tag. Wir setzten uns, wie geplant um drei Uhr in Marsch, bewegten uns im Schutz der Dunkelheit. Zeitweilig orientierten wir uns mit dem Kompass, folgten manchmal den Wegen.
Entdeckten wir Wandler, gingen wir in Deckung. So vermieden wir unliebsame Aufmerksamkeit. Die Fortbewegung in der Gruppe funktionierte ausgezeichnet. Jeder kennt seinen Sicherungsbereich, die Leute bewegen sich leise und vorsichtig mit dennoch annehmbarer Geschwindigkeit. Wir nutzen das Gelände gut aus und tragen Tarnkleidung soweit vorhanden. Die Gesichter bedecken wir mit Tarnfarben. So verschmelzen wir mit unserer Umgebung.
Die Kleidergrößen, vor allem bei den Mädels, schätzte ich teilweise nicht korrekt ein, was mir durchaus Kritik und einen Rippenstoß (von Katharina) eingebrachte.
Gegen halb vier passierten wir das Einkaufszentrum und wandten uns nach Südost, Richtung Schönfeld. Der Ort hatte vor dem Zusammenbruch ca. 600 Einwohner/innen, heute lag er leblos vor uns. Im Dorf befanden sich einige Wandler, wir konnten auch mehrere Pitcher ausmachen, ansonsten schien alles ruhig.
Besonderes Interesse hatten wir an einem Autolackierbetrieb am Ende des Weilers. Dort hofften wir, die Utensilien für das Tarnen unserer Fahrzeuge zu finden.
Von Norden kommend näherten wir uns einem einzelnen Gehöft. An der Grundstücksgrenze gingen wir in Deckung und beobachteten zunächst, ob es irgendwo Bewegung gab. Das Haus lag verlassen und still vor uns. Beim Näherkommen bemerkten wir, die aufgebrochene Eingangstüre. Jemand war vor uns da gewesen und hatte ganze Arbeit geleistet.
Mittlerweile zeigte die Uhr kurz nach sieben, wir frühstückten im Schutz einer Scheune und bereiteten die Drohne, die wir mitführten, zum Einsatz vor. Wir wollten damit Luftaufklärung betreiben. Gegen acht Uhr hob das Fluggerät ab und schwebte in den Ort hinein. Die neuen Teile sind extrem leise, im Vergleich zu den früheren Exemplaren. Es ist faszinierend zu erleben, wozu moderne Technik fähig ist bzw. war. Die Drohne streamte gestochen scharfe Bilder von ihrem Flug an uns. Im Dorf standen einige Fahrzeuge in den Auffahrten oder Parkbuchten, bedeckt von einer dicken Staubschicht und mit blinden Fenstern. Aufgegebene Autos parkten auf den Seitenstreifen. Alle Türen, die wir zu sehen bekamen, wiesen Einbruchsspuren auf.
Wir entschieden uns, durch die Gärten hinter den Gebäuden bis zur Autolackiererei zu marschieren. Die Zahl der sichtbaren Wandler schien niedrig, wir wollten allerdings auch nicht, dass es mehr wurden. Bei diesen Wesen weiß man nie, wo sie auf einmal herkommen.
Bei der Lackiererei angekommen, filzten wir die Bestände. Autolack scheint bei den Überlebenden nicht über die Maßen begehrt zu sein. Was für den Tarnanstrich der Fahrzeuge nötig ist, fanden wir im dortigen Lagerschuppen und in der Werkstatt. Unsere Beute transportierten wir mit Handwagen ab.
Nach diesem Coup filzten wir weitere Häuser. Es ist ein merkwürdiges Gefühl, so durch die Besitztümer fremder Menschen zu streifen. Zu plündern, denn das war es ja, was wir vorhatten, gab es nichts mehr. Jemand hatte die Gebäude sorgsam leer geräumt. Dennoch gingen wir gewissenhaft durch die Häuser. Wir nutzten die Zeit, um zu üben. Sicherheit herzustellen und die gegenseitige Sicherung zu verbessern ist ein weites Feld. Compoundbogen sind wegen ihrer Länge für derartige Vorhaben eindeutig nicht geeignet. Eine Erkenntnis, die einem bei sorgfältigem Nachdenken, bereits im Ansatz hätte klar sein müssen.
Auf lebende Wandler in den Häusern stießen wir nicht mehr. Wer immer die Gebäude geplündert hatte, tötete die Infizierten, die sich darin befanden.
In den Hausgärten ernteten wir an Beeren, was reif war, vor allem Stachelbeeren und Johannisbeeren teilweise auch Zucchini und Möhren.
Gegen Mittag legten wir eine Pause im Garten eines schön hergerichteten, ehemaligen Bauernhofes ein. Weiß-gekalkte Wände, weinrotes Ziegeldach, neue Fenster. Da hatte jemand richtig Geld in die Hand genommen. Hinter dem Hof zog sich eine Streuobstwiese hin, die wir auf unserer Karte markierten, um sie zu einem späteren Zeitpunkt abzuernten.
Wir saßen im Schatten des Haupthauses, vesperten und unterhielten uns gedämpft. Die Durchsuchung des Anwesens verschob ich auf nach der Pause, da ich nicht annahm, dort mehr zu finden, als in den übrigen Häusern.
Michaela saß mit dem Rücken an die Wand gelehnt, links von sich ein Gebüsch, als sie sich auf einmal versteifte. Sie hatte neben sich gegriffen, da sie etwas in die Seite pikste, ein Stöckchen, eher ein Dübelholz. Sie zog daran und das Holzstäbchen zog zurück. In diesem Augenblick realisierte sie, dass jemand sie anstupste.
Ich war und bin relativ begeistert, wie gut unser Training wirkt. Es gab kein Geschrei oder Quieken. Mit der einen Hand hielt sie das Holz fest, mit der anderen gab sie das Achtung-Zeichen. In dem Moment, in dem sie signalisierte, erstarb jede Kommunikation.
Max und Katharina griffen die Airguns und sicherten die Umgebung gen Nordost, Tom und Giulia in Richtung Südwest. Gebückt begab ich mich zu Michaela.
Sie wisperte in mein Ohr, dass jemand sie mit einem Stock von links stupste.
Ich prüfte ihre Aussage und erkannte das Stöckchen. Mit der Pistole in der rechten Hand schob ich das Gestrüpp mit der anderen zur Seite um hinter dem Busch ein blindes, vergittertes Fenster zu finden. Am unteren Rand fehlte ein Stück Glas, dort kam das Dübelholz her. Ich näherte mich vorsichtig der Öffnung, Michaela hatte mittlerweile das Holz losgelassen und sicherte mir den Rücken. Ich ging nahe an die Fensteröffnung heran und rief leise hinein, wer da ist.
Eine Frauenstimme antwortete, sie bat mich, sie zu befreien. Auf die Frage, wer sie ist, sagte meine Gesprächspartnerin, dass insgesamt fünf Personen im Keller eingesperrt wären, drei Frauen und zwei Männer. Die, die sie gefangen hielten, seien gefährlich und brutal.
Ich versprach ihr, dass wir versuchen würden, ihnen zu helfen.
Von unserem Rastplatz aus konnten wir einen Teil der Auffahrt sehen, die in völliger Stille dalag. Wir hielten uns nahe an der Hauswand und zogen uns in den hinteren Bereich des Anwesens zurück. Es gab eine erhöhte Terrasse vor einer großen Fensterfront zur Obstwiese hin. Zunächst ließen wir die Drohne aufsteigen, umflogen das Haus, filmten in die Fenster, ohne etwas zu bemerken. Im ersten Stock waren an zwei Fenstern die Vorhänge zugezogen. Das bedeutete, dass wir keine visuelle Bestätigung von dort bekamen, nicht wussten, was sich dahinter verbarg. Es gab auch eine verschlossene Garage, ob Fahrzeuge darin parkten, konnten wir nicht sehen. Insgesamt hinterließ das Anwesen einen unbewohnten Eindruck. Nur auf der Terrasse standen einige leere Bier- und Wodkaflaschen.
Da die Luftaufklärung keine neuen Erkenntnisse brachte, landeten wir die Drohne auf dem Dach einer Gaube. Von diesem Platz aus konnten wir die Auffahrt und einen Großteil der Straße durch unsere iPads und iPhones im Blick halten, falls jemand kommen sollte. Tom befestigte sein iPhone am Unterarm, und hielt die ganze Zeit Blickkontakt mit der Drohne.
Wir entschieden uns, über die Terrasse in das Gebäude einzudringen, hebelten die Türe auf und fanden uns im Inneren eines sehr luxuriös eingerichteten Hauses. Im Wohnzimmer stand ein gewaltiger Sony-Fernseher, eine B&O-Stereoanlage, feinste Ledermöbel. Die Bilder an den Wänden, kosteten, wenn mich mein Eindruck nicht täuschte, mehr, als ich vor dem Zusammenbruch im Jahr verdiente.
Das Zimmer sah bewohnt aus. Anhand der Sauerei, leere Flaschen, Müll und schmutziges Geschirr, schätzte ich nicht, dass dort noch die ursprünglichen Besitzer wohnten. Die Nutzungsspuren standen im krassen Gegensatz zur gediegenen Einrichtung.
Wir bemühten uns darum, leise zu sein, klärten das Erdgeschoss auf und befanden uns gerade in der Eingangshalle, als sich die Türe zur Gästetoilette öffnete. Den Geruch eines ausgedehnten Toilettengangs mit sich führend, betrat ein Fremder von vielleicht dreißig Jahren die Halle. Abrupt blieb er stehen, sein Blick starr auf uns gerichtet.
Zwei Bolzen und eine Pistolenkugel erwischten den Mann. Ein Geschoss, abgefeuert von Michaela, fuhr im in den Hals und öffnete die Schlagader an der linken Seite, was zu einer hässlichen Spritzblutung führte. Ein zweiter Pfeil, auf die Reise geschickt von Katharina fräste sich in seine Brust, direkt daneben traf ihn meine Kugel. Beide Geschosse verletzten die Lunge unseres Kontrahenten. Gurgelnd taumelte der Mann zurück, fiel zwischen der Kloschüssel und der Mauer zu Boden, riss bei dieser Gelegenheit noch den Klopapierhalter und die Klobürste von der Wand. Sein Blut färbte die Fliesen rot. Die Flüssigkeit sammelte sich in einer beständig größer werdenden Pfütze, saugte sich in seine Hose und Jacke. Wir standen, wie vom Donner gerührt, vor dem Sterbenden. Erst da bemerkte ich, dass er eine MP5 in der Hand gehabt hatte, die jetzt auf dem Boden lag.
Der Geruch des Blutes mischte sich mit dem Gestank seines letzten Toilettengangs. Die Türe zum WC und der Türstock wiesen Blutspritzer auf, die rote Brühe drohte in die Halle zu laufen.
Max löste sich als Erster aus der Erstarrung. Er griff sich ein Handtuch vom Haken und warf es auf den Boden, um die Flüssigkeit am Auslaufen zu hindern. Ich holte mir solange die MP. Katharina und Michaela legten neue Pfeile auf. Tom checkte die Auffahrt, die noch immer still und verlassen dalag. Giulia taumelte zur Küche und übergab sich in das Spülbecken. In der Halle sank Michaela auf die Fliesen. Sie lehnte den Kopf an die Wand, die Augen zusammengepresst.
Max hatte zwischenzeitlich eine Flasche Wodka gefunden und fing an die Türe, den Rahmen und den Boden zu reinigen.
Auf meine Frage, was er da mache, antwortete er, dass er keine Hinweise auf das, was hier vorgefallen war, denen, die vielleicht zurückkamen, direkt beim Eintreten geben wollte.
Man kann über die Apokalypse sagen, was man will, langweilig oder arm an skurrilen Begebenheiten ist sie nicht. Da stand ich also, eine MP in der Hand, vor einem sterbenden Mann. Eine Freundin kotzte sich die Seele aus dem Leib, deutlich zu hören an den nicht enden wollenden Würgegeräuschen, während ein anderer Freund die Blutspritzer unserer ersten Tötung mit Wodka beseitigte.
Ich musterte den röchelnden Fremden. Irgendwie kam er mir bekannt vor. Ich zog das Smartphone aus der Tasche, rief das Fotoalbum auf und blätterte zu den Bildern, die Michaela von dem Überfall auf die Familie vor dem Einkaufszentrum gemacht hatte. Der Blick in das Album bestätigte meinen Verdacht, der Mann gehörte zu den sechs Angreifern.
Hatte ich bis zu dem Zeitpunkt noch ein schlechtes Gewissen, löste es sich mit dieser Erkenntnis schlagartig auf. Es kehrte auch nicht zurück, nachdem das Röcheln erstarb. Giulia war, nach einem Schluck aus der Wodkaflasche, wieder ansprechbar, und ich informierte die anderen Gruppenmitglieder von der Entdeckung.
Katharina sprach als erste aus, was ebenfalls in meinem Kopf herumspukte, nämlich, dass sich unter den Gefangenen eventuell auch Mutter und Tochter befanden, deren Geiselnahme wir im Juni beobachteten.
Michaela wollte den Verdacht unverzüglich prüfen, was ich verhinderte. Wir hatten das obere Geschoss bislang nicht gesichert. Meine Bereitschaft, mich mit heruntergelassenen Hosen in einem fremden Keller erwischen zu lassen, war unterdurchschnittlich ausgeprägt. Also schlichen wir uns hoch, durchsuchten die Zimmer, einschließlich der Toiletten und Badezimmer.
In dem abgedunkelten Raum fand sich ein Mann, schweratmend und fiebrig. Aufgrund der Lichtverhältnisse leuchteten wir mit unseren Taschenlampen das Zimmer aus. Der Verletzte lag in einem unruhigen Fieberschlaf auf dem Bett. Katharina zog das Deckbett zurück. Ein blutiger Verband bedeckte seinen Bauch. Einen Abgleich mit Michaelas Bildern erwies sich als nicht erforderlich. Wir erkannten den sympathischen Mörder vom 15. Juni sofort. Eigentlich verwunderlich, er wirkte nicht mehr so lenorfrisch wie an jenem Frühsommertag. Seine damals so verstörende, jugendliche Unbekümmertheit ließ sich bestenfalls noch erahnen.
Wir blickten mitleidlos auf ihn herunter, nichteinmal Katharina bewegte sich, um erste Hilfe zu leisten. Durch das Licht, mit dem wir ihm ins Gesicht leuchteten, erwachte er aus seinem Schlaf.
Er fragte nach einem Peter.
Michaela antwortete, dass Peter nicht mehr kommen würde.
Also wollte er wissen, wer wir waren.
Was sollten wir darauf antworten? Noch während wir ihn schweigend anstarrten, tippte Tom mir auf die Schulter und hielt sein Smartphone hoch, sagte, wir bekämen Besuch. Auf dem Bildschirm verfolgten wir, wie zwei Fahrzeuge die Straße herunterfuhren, eine S-Klasse und ein weißer Range-Rover.
Der Mann hörte, was Tom meldete und lächelte schwach, meinte nur, dass seine Leute zurückkamen und unsere Zeit abgelaufen wäre. Dann blickte er zu Katharina, Giulia und Michaela. Mit einem wölfischen Grinsen versicherte er, dass das nicht für sie gälte. Er freue sich schon darauf, sie „näher“ kennenzulernen.
Es fällt mir schwer, zu beschreiben, was in mir vorging und aufzuzeichnen, was als Nächstes geschah. Ich beobachtete das Näherkommen der Fahrzeuge, hörte seine Worte. Ihr Sinn manifestierte sich in meinem Gehirn und alles, was an Output kam, lautete nur: „Definitiv nein.“
Mit diesem Gedanken bückte ich mich nach einem Kissen, das neben dem Bett lag, griff es mit beiden Händen und presste es auf sein Gesicht. Der Widerstand des Mannes war schwach, aber spürbar. Er fuchtelte etwas mit den Armen, ich spürte, wie er sich wand, bei dem Versuch Luft zu holen. Lange dauerte der Todeskampf nicht. Er erschlaffte, während draußen die Fahrzeuge vorfuhren und seine Freunde ausstiegen. Sie hatten einen Jungen und ein Mädchen dabei. Ihre Hände waren ihnen auf den Rücken gefesselt. Zwei der Männer betraten das Haus mit den Gefangenen und wir hörten, wie sie die Treppen nach oben stiegen.


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