Feinsliebchen aus Eisen mit Drähten aus Gold (SF-Lieder und -Gedichte)

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Bernd

Foren-Redakteur
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Flammarion

An einem Morgen in der Frühe
durchschnitt ich unser Himmelszelt,
ich sah hindurch und fand nur Brühe.
An einem Morgen in der Frühe,
ging ich es flicken mit viel Mühe,
denn es bedeckt die ganze Welt.
An einem Morgen in der Frühe
durchschnitt ich unser Himmelszelt.

Holzstich von Flammarion in der Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Flammarions_Holzstich
 

Bernd

Foren-Redakteur
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Nach der Melodie von "Pretty Belinda"

Kosmische Winde

Er fliegt durch die Sterne, oben im Aether,
ist ja hier Käpt’n, sein Name ist Peter,
auch ich bin im Raumschiff, oben im Aether,
nur um ihn zu sehen, den stattlichen Peter.

Ich schaufle die Kohlen in einen Kessel,
denn wir zerschneiden der Schwerkraft die Fessel,
und bin ich im Raumschiff, oben im Aether,
möchte ich fragen Kapitän Peter.

Doch vorher geh ich nach Hebeln zu sehen,
Kolben, die stampfen im stetigen Drehen,
ich gieße Öl auf die Unterlegscheiben,
dass sie nicht qualmen und dass sie nicht reiben.

Ich schaufle Kohlen in einen Kessel,
und ich erfinde da eine Fessel,
lege dem Käpt’n sie um das Herze,
so muss er bleiben, glaubt nicht ich scherze.

Flieg ich durch Sterne, oben im Aether,
seh ich den Käpt’n, sein Name ist Peter,
und ich schipp weiter Kohlen zum Trichter,
langsam verfärben schwarz sich Gesichter.

Dampf treibt die Kolben, Dampf treibt die Räder,
langsam durchfurcht das Raumschiff den Äther,
heftig in Schwingung sind alle die Regler,
wir fliegen weiter in unserm Segler,

Sonnenwind treibt ihn, sind alle die Kohlen,
und er fliegt weiter, mir brennen die Sohlen,
und er fliegt weiter heut durch den Äther,
aber ich fragte wieder nicht Peter,

denn mein Gesicht ist nicht sauber gewaschen,
Kohle vermischt sich in meinen Taschen,
verbeult und zerknittert die Krinoline,
Peter, der nennt mich „fleißige Biene“.

Er geht zurück dann anschließend ans Steuer,
ich gehe nunter und schüre Feuer,
mir ist so heiß, ich weiß jetzt nicht weiter,
steige nach oben auf einer Leiter,

und so verfliegen Tage und Wochen,
und bald schon haben wir strenger gerochen,
aber am Ende all dieser Tage
ist doch noch übrig die kleine Frage.

Wenn ich sie stelle, geht es dann weiter?
Ich suche aus mir Rüschen und Kleider,
Ketten und Perlen rasch umgehangen,
ob es gelingt, ihn damit zu fangen?
 

Bernd

Foren-Redakteur
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Im Weltall gibt es manch schönen Ort

Du bist tot, wenn ein Meteor kommt und am Schiff zerschellt
und die Luft entweicht.
Du bist tot, wenn ein Meteor kommt und die Wand durchschlägt,
doch du lebst vielleicht,
drücke du nur mal auf einen Knopf und beam dich sehr weit fort,
im Weltall gibt es manch schönen Ort.

Und dein Draht, wie er glüht, wenn der Schalter ganz leise klickt
und den Stromkreis schließt.
Und dein Draht, wie er glüht, wenn die Spannung dann heftig steigt
und dich Strom durchfließt,
drücke du nur mal auf einen Knopf und beam dich sehr weit fort,
im Weltall gibt es manch schönen Ort.

Denn du kennst noch nicht das Schwarze Loch,
und du fühlst in dir die Glut,
und du suchst vielleicht den Weg zum Gral,
und sammelst allen Mut.

Wenn du meinst, dass die Weite des Alls doch unendlich sei
und kein Treibstoff reicht.
Wenn du meinst, dass der Weg irreführt und die Gravitation
zum Zerquetschen reicht,
drücke nur mal auf einen Knopf und beam dich sehr weit fort,
im Weltall gibt es manch schönen Ort.

Drücke nur mal auf einen Knopf und beam dich sehr weit fort,
im Weltall gibt es manch schönen Ort.

Im Weltall gibt es manch schönen Ort.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der Kosmos ist ein komischer Ort

Der Kosmos ist ein komischer Ort,
von meinem Zimmer aus fast nicht zu sehen,
Galaxien kreisen scheinbar in ihm immerfort,
der Kosmos ist ein komischer Ort.

Das Spiel begann vor zwölf Milliarden Jahren,
vielleicht auch vor ein paar Milliarden mehr,
da schwärmten Teilchen aus in großen Scharen,
und wie es vorher war, war gar nichts mehr.

Der Kosmos ist ein komischer Ort,
von ihm ist nur ein kleiner Teil zu sehen,
er nimmt uns alles, was er gibt, bald wieder fort,
der Kosmos ist ein komischer Ort.

Der Kosmos ist von innen nur zu sehen,
von außen wirkt er wie ein schwarzes Loch,
der Urknall ist nur schwierig zu verstehen,
rasierte er doch alle Haare fort.

Der Kosmos ist ein komischer Ort,
er ist von hier fast gar nicht zu sehen,
Galaxien kreisen scheinbar in ihm immerfort,
der Kosmos ist ein komischer Ort.

(Melodie: Die Liebe ist ein seltsames Spiel)
 

Bernd

Foren-Redakteur
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„Aelita, Aelita!“,
wie mein Ruf ins Weltall schallt,
„Aelita, Aelita!“,
Marsprinzessin, ich komm bald.

Und muss zum Mars ich fliegen,
den leeren Raum besiegen,
meine Bahn führt mich zu dir.

Und musst du lange warten,
ich werde bald schon starten,
denn das Schiff steht fertig hier.

Und liegst du in der Kryobox,
dann wärme ich dich auf,
und ich bette dich in Phlox:
„Aelita, wache auf!
Wache auf, ich warte drauf!“

„Aelita, Aelita!“,
wie mein Ruf im Weltall schallt,
„Aelita, Aelita!“,
Marsprinzessin, ich komm bald.

Ich prüfe die Geräte,
füll den Tank meiner Rakete
und starte meinen Flug,
jetzt geht es durch die Leere,
weil ich dich so verehre,
ich komme zu Besuch.

Und dauert es noch etwas Zeit,
bin auf Fahrt und komme bald,
also halte dich bereit
„Aelita!“, wie das schallt.

Marsprinzessin, ich komm bald.
„Aelita, Aelita!“,
wie ein Ruf durchs Weltall schallt!
„Aelita, Aelita!“,
Marsprinzessin, ich komm bald.

(Melodie: "Gwendolina")
 

Bernd

Foren-Redakteur
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Leoniden, Perseiden,
ich will euch nicht sehn,
durch das Weltall
will ich fliegen
und die Welt verstehn.
Denn es gäbe viel Gewimmer,
immer, tauchtet ihr hier auf,
und es käme noch viel schlimmer,
pralltet ihr auf’s Schiff drauf;
und es käme noch viel schlimmer
pralltet ihr auf’s Schiff drauf.

Doch streift ihr
durch das All,
hält euch
Gravitation,
vorbestimmt
ist die Bahn,
lange folgt
ihr ihr schon,
und mein Traum
ist, im Raum
ferne Weiten zu sehn,
und ich will
doch die Welt
draußen verstehn.

Perseiiden, Leoniden
...

Die Rake-
te vom Schiff,
hinterlässt ihre Spur;
die Natur
nimmt sie auf,
es sind Abgase pur,
aber wenn
diese Spur
sich vereinigt mit Licht,
ist das Bild
wunderschön,
seht ihr das nicht?

Perseiiden, Leoniden
...

Doch ich streif
durch das All,
halt das Steuerpult fest
und mit Voll-
gas voraus
gehe ich auf die Quest.
Wohin führt
mich das Glück?
Niemand weiß
es genau.
Komme je
ich zurück,
bin ich ganz blau.

Perseiiden, Leoniden
...
Leoniden, Perseiden,
ich will euch nicht sehn,
durch das Weltall
will ich fliegen
und die Welt verstehn.
Denn es gäbe viel Gewimmer,
immer, tauchtet ihr hier auf,
und es käme noch viel schlimmer,
pralltet ihr auf’s Schiff drauf;
und es käme noch viel schlimmer
pralltet ihr auf’s Schiff drauf.

Doch streift ihr
durch das All,
hält euch
Gravitation,
vorbestimmt
ist die Bahn,
lange folgt
ihr ihr schon,
und mein Traum
ist, im Raum
ferne Weiten zu sehn,
und ich will
doch die Welt
draußen verstehn.

Perseiiden, Leoniden
...

Heißes Gas
treibt das Schiff,
hinterlässt seine Spur;
die Natur
nimmt sie auf,
es sind Abgase pur,
aber wenn
diese Spur
sich vereinigt mit Licht,
ist das Bild
wunderschön,
seht ihr das nicht?

Perseiiden, Leoniden
...

Doch ich streif
durch das All,
halt das Steuerpult fest
und mit Voll-
gas voraus
gehe ich auf die Quest.
Wohin führt
mich das Glück?
Niemand weiß
es genau.
Komme je
ich zurück,
bin ich ganz blau.

Perseiiden, Leoniden
...
 

Bernd

Foren-Redakteur
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Ein kleines Stück

Fliegst du los, dann nimm mich mit,
kommen wir vielleicht auch erst nach Jahren an,
unser Ziel: Der Sirius,
der zog mich schon seit der Kindheit in den Bann.

Doch die langen Zeiten,
die man dazu braucht,
hat man als Ziel die fernen Weiten,
die sind es, was mich wahrhaft schlaucht.

Ein langer Weg wirkt wie ein Spiel,
wenn du nur Treibstoff hast,
erreichst du irgendwann dein Ziel.
Fliegst du nur schnell, auf deiner Bahn
siehst du das Ziel in deinem Kahn
am Ende rasend nahn.

Tag für Tag und Nacht für Nacht
dampft der Kessel und du sitzt am Steuerrad,
du spürst kaum den leeren Raum,
wenn du dich bewegst auf deinem Sternenpfad.

Aber diese Zeiten,
die man dazu braucht,
hat man als Ziel die fernen Weiten,
die sind es, was am meisten schlaucht.

Der Kessel glüht, der Kessel schwillt,
und du fliegst irgendwann
auf deiner Bahn vorbei am Licht,
Geschwindigkeit ändert die Zeit,
dann kommst du an an deinem Ziel
in der Vergangenheit.

Und kommst du einmal zurück
läuft auf der Erde ein Saurier im Moor,
aber Menschen gibt es nicht,
und selbst die Mammuts kommen noch nicht vor.

Glaube mir, die Zeiten,
die sind relativ,
wenn sie dir Ungemach bereiten,
vertraue mir, da ging was schief.

Vergangenheit liegt lang zurück,
fliegst du genügend schnell
erreichst du sie mit etwas Glück.
Steckst du dann fest in deiner Zeit,
zerbrich den Kreis, halt dich bereit,
dann ist es bald soweit.

Vergangenheit liegt lang zurück,
fliegst du genügend schnell
erreichst du sie mit etwas Glück.
Steckst du dann fest in deiner Zeit,
zerbrich den Kreis, halt dich bereit,
dann ist es bald soweit.



Melodie: Ein kleines Glück
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Beim Urknall fängt der Kosmos erst an

Es wird hell, wenn der Urknall knallt und ein Quark entsteht und die Sonne scheint,
es wird hell, wenn der Urknall dröhnt und Materie sich mit sich selbst vereint,
doch dann wird alles erst einmal schwer auf der Planetenbahn,
beim Urknall fing der Kosmos einst an.
 
Hallo Bernd,

du bist ganz schön kreativ.
Ich habe ein bisschen in deinen SciFi Reimen herumgeschnüffelt.
Die folgenden Ausdrücke sind mir besonders aufgefallen:

Funken sprühten in den Augen,
Skalenlämpchen glühten matt,
ein Gerät begann zu saugen
Strom aus der Millionenstadt.
Skalenlämpchen gefällt mir. Darauf muss man erst einmal kommen.
Ebenso das stromsaugende Gerät. 20.8.01

Meine Röhren glühen,
meine Spule summt,
meine Funken sprühen,
schon bin ich verstummt.
Eine gute Wendung hin zur Akteurin. Sie beobachtet ihre eigenen Vorgänge. Das gefällt mir ebenfalls.

Hätt ich all die Pfützen
früher nur gekannt,
hätt sie können nützen,
wär nicht ausgebrannt.
Jetzt bin ich gespannt, was passiert ist – und wie es weitergeht.5.8.01

Liebes UFO, fliege weiter,
komm herunter vom Fuß,
denn sonst muß ich laut weinen
und mein Fuß wird zu Mus.
Es gehört ein gehöriges Stück Vorstellungskraft dazu, um ein Kinderlied in dieses Szenario umzusetzen. Was kommt nun? 9.9.01

Alle meine UFOs
kommen von weither
kommen von weither
und wenn man sie öffnet,
sind die UFOs leer.
Mit Humor geht alles besser. Schade, dass die Ufos leer sind. Ich wäre auf die Insassen gespannt gewesen. 10.9.01

Wie die Elektronen leben
in dem bunten Drahtgewirr,
hunderttausend Bits ergeben
die dualen Zahlen mir.
So in meines Netzteils Grunde
treibt es mich in jeder Stunde
hin zu dir
Dich zu mir,
Kabelbaum
verbindet hier.
Ein Dialog mit einem Kabelbaum ist mir noch nicht eingefallen. Ich muss lachen.8.12.01

Ich schaue mal wieder vorbei. Bis dann.
Liebe Grüße. Rhondaly
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Rhondaly,
danke für die Einschätzung. Es ist eines meiner langanhaltendsten Projekte.
Ich mache weiter.

Viele Grüße von Bernd
 

Bernd

Foren-Redakteur
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Ja ich bin da im All zu Haus, / mein Raumschiff bringts mich da hinaus. / Ich bin ein Weltenraumpilot, / komm ich nicht heim, / dann bin ich tot.

Ich habe für die lange Streck / ein kleines Bett an meinem Heck, / da kann ich lustig schlafen, / bis in den Heimathafen.

Den Heimathafen hab ich dann / verschlafen und kam niemals an, / auch kann ich heftig schnarchen / in meiner Weltraumarchen.

Kommt mal ein Alien vorbei, / dann rate ich, wer es wohl sei / und lade sie
ins Raumschiff ein / und passt auch nur ein Fuß herein.

Die edle edle Weltraumfahrt, / die habe ich mir aufbewahrt, / ganz tief in meinem Herzen / empfind ich Abschiedschmerzen.

Doch voller Kinder ist der Bug, / das Alien war wirklich klug / und legte seine Eier / im schwerelosen Weiher.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der Kosmos ist leer und der Kosmos ist weit,
doch wenn man recht schnell fliegt, dann dehnt sich die Zeit.
Hollatriri und hollatriro, hollatriri und hollatriro.

Ich flog dann zum Mars, wo ich Marswürmer fing,
und auch noch zum Saturn und klaute 'nen Ring.
Hollatriri und hollatriro, hollatriri und hollatriro.

Den Pluto, der heut' kein Planet nicht mehr ist,
hab ich nicht gesehen, jedoch sehr vermisst.
Hollatriri und hollatriro, hollatriri und hollatriro.

Am Alpha Centauri und Aldibaran,
da kam ich ein wenig zu schnell aus der Bahn.
Hollatriri und hollatriro, hollatriri und hollatriro.

Das führte dazu, dass ich Knöpfe verlor -
und dann den Skaphander - so stell dir das vor!
Hollatriri und hollatriro, hollatriri und hollatriro.

Dann dachte ich nach, wie das alles entsteht,
da sprach eine Stimme: Relativität!
Hollatriri und hollatriro, hollatriri und hollatriro.

Ich flog immer schneller und kam also dann
drei Tage vorm Abflug am Flughafen an.
Hollatriri und hollatriro, hollatriri und hollatriro.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Mein Raumschiff ist lang und mein Raumschiff ist flott,
ich war schon halb drinne, da schloss sich das Schott.

Ich steh auf der Brücke und spucke ins All,
erst gefriert dort die Spucke, dann gibt's einen Knall.

Erst traf ich den Käpt'n, dann traf ich sein Herz,
dann traf ich die Wahl, und es wurde Kommerz.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Der Treibstoff ist alle, ganz leer ist mein Tank, 
doch hab ich noch drei Flaschen Wodka im Schrank.

Soll ich den jetzt trinken, die Entscheidung ist schwer,
schütt ich ihn in den Tank, oder trink ich es leer?

Denn bin ich betrunken, ist es niemals zu spät,
der Wodka erzeugt eine Realität.

Der Wodka ist alle, das ist schon ein Schock,
doch da geht die Tür auf, herein kommt Herr Spock.
 



 
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