Hallo Val Sidal,
für die Beschäftigung mit meinem Text und die Rückmeldung danke ich sehr herzlich.
So ganz verstehe ich die Kritik nicht. Geht es um fehlende emotionale Komponenten bzw. nicht konsequent durchgehaltene Gedankengänge?
Für mich entstehen eine Reihe von Fragen durch diesen Kommentar.
Muss man denn das
"uns" so personal wörtlich nehmen? (ich weiß mich leider nicht fachmännisch auszudrücken). Ich habe jedenfalls in keiner Weise an einen pluralis majestatis gedacht (diesen Ausdruck kenne ich zufällig, sondern dachte an ein anonymes "uns", so wie man ja auch das "wir" benutzen würde, ohne immer eine konkrete Gruppe zu meinen). Ich bin mit Absicht nicht auf die persönliche Ebene gegangen („Der Herbst wirft sturmgepeitscht sich
mir zu Füßen“) , denn es gibt von mir viel zu viele "Ich-Texte" ---- grausig.
Und kann nicht der hinter dem Text stehende Autor, ohne sichtbar zu werden, Fragen aufwerfen und eine Quintessenz darbieten "Gewinnen wird nur zweifelsfrei der Herbst" ? Ich versteh nicht, weshalb das problematisch sein soll.
Der Herbst wird personifiziert, ja, aber nur weil sich dadurch die Möglichkeit ergibt, das ganze Herbstgeschehen in aktiven, nicht allein in beschreibenden Verben zu formulieren. An einen Gegensatz zu einem (nicht vorhandenen) LyrIch hatte ich nicht gedacht.
Und muss ein Text die Emotionen eines LI darbieten? Kann er nicht auch nur dazu dienen, Emotionen beim Leser zu wecken? (allerdings möglichst keine ablehnenden
) Oder kann er nicht auch einfach ein Text der schönen Worte sein, ohne ein "hehres" Ziel zu haben, einfach eine zweckfreie Spielerei sein?
Sicher kann man ganz andere Herbstgedichte schreiben als dieses hier und sicher ist meines nicht perfekt. Aber irgendwie komme ich mit den Kritikpunkten nicht kar.
Tut mir Leid.
Viele Grüße
Mistralgitter