Kurzfassungen

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Vera-Lena

Mitglied
Walpurgisnacht

Walpurga greift nach ihrem Besen,
bald ist April schon "war gewesen"
drum reitet sie zum Brocken-Fest,
wo man sie gerne tanzen lässt.

Die Feuer sind schon heiß entfacht
ein neuer Frühling grünt und lacht.
Das Wachstum sicher zu beschützen,
dazu soll Purgas Tanz jetzt nützen.

Sie spricht auch streng geheime Worte,
die heilend sind. Von diesem Orte
in alle Winde sie aussendet,
damit das Elend schleunigst endet,

die Wasser wieder rein und frisch,
als Heimstatt für Delphin und Fisch.
Die Formeln haben große Kraft,
wenn sie all ihre Kleider rafft

und streift sie ab zeremoniell,
geübt macht sie das superschnell
und tanzt mit andern Purgas nackt,
damit das große Werk sie packt.

So kommt von dort ein guter Segen.
Doch wehe, wenn ein Mann zugegen,
ihm ist das niemals gut bekommen,
hat er es heimlich unternommen,

die Purgas näher anzusehn,
oh nein, er konnte nichts erspähn,
zeronnen war das ganze Fest,
das ihn erstaunt im Dunklen lässt.
 
Eine schreckliche Nacht

Wieder mal ist es so weit,
es beginnt die Sommerzeit.
Hexen tanzen auf dem Brocken
ohne Schuhe, ohne Socken.
Schwingen sich auf ihre Besen,
schrecklich sind die Hexenwesen.
Manches Feuer wird entfacht.
Das ist die Walpurgisnacht.

Schreiben wir den 1. Mai,
ist der ganze Spuk vorbei.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

danke für dein gelungenes Pendant zu meiner Walpurgisnacht! Aus heutiger Sicht sehen die Dinge so aus, wie Du sie beschreibst.

Ich hatte mich mal kundig gemacht, wie das so war bei den Kelten und den Germanen, bevor das Christentum ihre Bräuche ausgelöscht hatte. Da war das rituelle Tanzen der Frauen um ein Feuer in der Nacht zum 1. Mai eine heilige Handlung, die einen gutes Frühjahr für die Natur bewirken sollte, wenn ich das richtig verstanden habe.

In diesem Jahr fällt die Walpurgisnacht auf die Nacht zum 1. Mai und ich hoffe, dass die Demonstrationen in allen Städten friedvoll verlaufen werden. In Hamburg hatte es in der Nacht schon Ausschreitungen gegeben.

Und dann beschäftigt mich natürlich die Frage: Warum müssen Dinge, die einst heilig waren so oft ersetzt werden, durch Krawalle beispielsweise, die für manche Menschen sogar mit tödtlichem Ausgang enden.

Ja, bald ist der Spuk vorbei, aber heute werden auch ernsthafte Dinge angesprochen, über die man sich Gedanken machen könnte und die Randalierer sind in der Minderheit.

Dir heute einen schönen Feiertag! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera Lena
Ich habe auch einiges gefunden, so auch:

Der Name Walpurgisnacht leitet sich von Walburga (auch Walpurga oder Walpurgis) ab, einer Äbtissin aus England (710-779). Der Gedenktag dieser Heiligen wurde im Mittelalter am 1. Mai gefeiert. Die neun Tage davor wurden als Walpurgistage bezeichnet, das Läuten von Glocken zur Abwehr der angeblichen Hexenumtriebe wird örtlich auch als Walpern beschrieben]

Ich habe mich aber nur auf das Hexentreiben konzentriert.

Viele Grüße
Marie-Luise

Ps. Was sind Purgas?
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

Purgas gibt es nicht in Wirklichkeit. Ich habe "Purga" als Abkürzung von Walpurga erfunden, weil ich sonst mit dem Rhythmus für den Text nicht klar gekommen wäre. Ich denke, bei "Fingerübungen" darf man so etwas.

Zwinkernde Grüße
Vera-Lena
 
Hallo Vera Lena,
ich lach micht tot!
Ich habe nach Purgas gegoogled und folgendes gefunden

purga" Deutsch Übersetzung
purga {f}
Säuberung


Das passte aber nicht zu deinem Gedicht.

Auf die Idee dass Wal-[red]Purga[/red] gemeint ist, bin ich nicht gekommen.
Lustig, lustig.

Einen schönen Restfeiertag wünscht dir
Marie-Luise
 

Rhea_Gift

Mitglied
Als Prinzessin zog sie los
die Modetussi Gernegroß
tanzte wild bis in den Mai
am nächsten Morgen aiaiai
sah sie wirklich hexisch aus -
falsch herum geht heut die Saus
zur lockenden Walpurgisnacht
vielleicht wird es im nächsten Jahr
wieder richtig rum gemacht!

:D
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Rhea,

na das wollen wir dann mal hoffen, dass die aufgetakelte Tussi, was draus gelernt hat und im nächsten Jahr gleich als Hexe mit Besen loszieht. ;)

Zwinkernde Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Sprachen

Du pflückst mir vom Munde die Worte,
gesprochen in Tag und in Traum,
du kennst ihre Ursprungsorte,
den Sonnenaufgangssaum.

Es sind die Laute des Lichtes,
entstiegen der schwindenden Nacht,
doch schon ein Vogel zerbricht es,
was ich in der Frühe erdacht.

Sein Jubel bringt alles zum Schweigen,
ihm zittert die fedrige Brust,
und Koloraturen steigen
zum Himmel voll seliger Lust.

So lass miteinander uns lauschen
dem Ruhm, Lob und Preis dieser Welt.
Die Wolken ihr Weiß kräftig bauschen,
besprechen mit Bildern das Feld.
 
Liebe Vera Lena,
du hast ein so schönes, gefühlvolles Gedicht geschrieben, dass ich gar nicht wage, mein Gedicht einzustellen.
Ich habe nämlich etwas über Tiersprachen geschrieben, das mehr in ''Komische Lyrik'' passte.

Es grüßt dich
Marie-Luise (Im Zweifel
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

bis heute Morgen um Fünf Uhr habe ich am PC gesessen, in der Hoffnung doch noch ins Internet zu kommen. Warum das jetzt geklappt hat, weiß ich nicht. Wahrscheinlich ist es nicht von Dauer. Ich will mal sehen, ob Ich dein Gedicht über Tiersprachen noch finde, bevor es wieder aus und vorbei ist.

Ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

setze mir doch bitte Dein Tiersprachengedicht hier ein. Ich freue mich immer so sehr über Deine Sachen. :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Tiersprache
Der Hund, das Pferd, die Kuh, die Katz,
die hielten auf dem Hof 'nen Schwatz.
Doch leider, ging es gar nicht gut.
Es wiehert, bellt, miaut und muht.

Man weiß, wie allerseits bekannt,
kein Tier das andere verstand.
Doch plötzlich wiehert' wie ein Pferd,
der Hund als hätt' man's ihn gelehrt.

Vor Freude tat das Pferd nun stöhnen
und bellt' jetzt in den höchsten Tönen.
Die Katz, die Kuh, die beiden lachen
und woll'n den andern gleich es machen.

Die Katze muht, die Kuh miaut.
Wer’s nicht gehört hat, es nicht glaubt.
Das sind ja wirklich tolle Sachen,
die vier, die können jetzt vier Sprachen.

Der Bauer kommt nach einer Zeit,
hört zu und ganz entzückt er schreit:
''Ihr Vier, ihr seid ja wirklich toll.
Bald wird bei mir die Kasse voll.''

Ich hab, dass ihr jetzt bloß nicht lacht,
den Urlaub auf dem Hof verbracht.
Ich bin, weiß Gott, kein Lügenmaul,
was hier geschrieben, ist nicht faul.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

das ist wunderbar, nachdem ich bis jetzt höchstens vom Pferdeflüsterer etwas gehört habe. :D)

Ja, diese Sensation wird die Kasse klingeln lassen.

Danke, dass Du es gepostet hast!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Rhea_Gift

Mitglied
Also - mal ein später kommentar zur glocke am anfang - ich finds lustig - Humor eben - beides geht ja eben net schnell, an beidem aber was wahres dran - glocken werden im boden gegossen (ist tatsächlich so) - das loch ist natürlich eher ne im boden eingelassene bzw. gebaute form - und mit der liebe ists ähnlich kompliziert - nu - kurzgefasst, wie im thread erwünscht, komplikationen weglassend - kommt beschriebenes von v-r ja nu grob bei rum... :D
 
H

Heidrun D.

Gast
Belle lecon aux enfants perdus
(Gute Lehre Villon`s an die verlorenen Kinder)


Ihr Blagen! Eins will ich euch sagen,
wer Geld im Glückspiel hat gewonnen,
der sollte tunlichst auch es wagen
(bevor Fortuna`s Gunst zerronnen)
es leichterhand auf Treff zu setzen.

`Nen Fuder Wein dabei zu leeren,
gezinkte Karten nicht verpetzen,
des Nächsten Weiber stets begehren!

;)
 
H

Heidrun D.

Gast
Mal eine Frage am Rande: Wo ist denn auf der Tastatur das Kringelchen, das unter "lecon" gehört?

Habe vorhin dreimal alles durchgeglotzt - doch ohne Erfolg! *jammer
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

bei mir gibt es den accent circonflex auch nicht. Aber ich habe irgendwo eine Taste, welche die ganzen Sonderzeichen öffnet und dort müsste er eigentlich zu finden sein.
 
H

Heidrun D.

Gast
Ich widerspreche einer gebildeten Dame nur ungern, aber der accent circonflex ist das kleine Dach auf den Buchstaben und leicht auszuführen.

Was ich meine, ist die cédille. Da ich aber annehme, dass auch sonst niemand weiß was das ist, schrob ich es auf Deutsch. ;)

Wahrscheinlich ist jene aber ebenfalls bei den Sonderzeichen zu finden. - Danke Schön!

Liebe Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Ah, da habe ich etwas durcheinander gebracht. Nun das ist mir gar nicht peinlich, denn meine Schulzeit liegt nun wirklich schon sehr lange zurück und wenn jemand etwas Falsches sagt muss man das richtigstellen, liebe Heidrun.

Dein Gedicht ist ein schönes Gegengedicht zu der ursprünglichen Fassung von Villon.

Ich hoffe nur, dass es auch heute noch brave Kinder gibt, die sich an Deine Anweisungen nicht halten werden, ;)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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