Kurzfassungen

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Aus dem Poesiealbum

Erika, die schrieb ganz schlicht:

Den heutgen Datum weis ich nicht,
ich glaub, er heihst Vergismeinnicht.

Damals war ich ganz empört.
Die Fehler haben mich gestört.

Heute ist sie mir ganz nah,
denn das war einfach Erika.

Im Schreiben „tat“ sie einfach schwächeln.
Heute kann ich drüber lächeln.
 

Vera-Lena

Mitglied
Ja, liebe Marie-Luise,

das macht schon Spaß, wenn man nach so vielen Jahren wieder einmal in sein Poesiealbum schaut und das war ja auch ursprünglich der Sinn der Sache, dass man von vielen Menschen ein Andenken erhalten hat, nur damals verstand ich das noch gar nicht. Heute freue ich mich alein schon über die zarte und unglaublich korrekte Handschrift meines Vaters.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Loreley

Oh Lore, Lore, heißt du Ley,
dann ist es mit mir bald vorbei.
Du wirst mich in den Strudel ziehn
und nie mehr kann ich dir entfliehn.
Drum wünsch ich mir beim Klang der Leier:
"Oh heiße bitte Lore Meier."
 
Ich bin und heiß nicht Lore Meier.
Und tanze nicht zu deiner Leier.
Ich heiße wirklich Lore Ley.
Ich frage dich, was ist dabei?
Wenn ich nun kämm mein güldnes Haar,
dann schau nicht hin und fahr und fahr
ganz schnell an meinem Fels vorbei.
Und mach hier bitte kein Geschrei.
Stopf Ohren zu und sei nicht bang,
so hörst du auch nicht den Gesang,
mit dem ich manchen hab verführt
und der durch mich ganz irritiert.
 

Vera-Lena

Mitglied
Bayern gegen Chelsea

Rollt der Ball zack, zack ins Tor,
kommt mir das recht bayrisch vor;
rollt der Ball durch eine Lücke,
dient es Engelland zum Glücke.

Ach nun muss es sich entscheiden,
wer von beiden wird wohl leiden?
Beide irrsinnig sich sputen,
nutzen die neunzig Minuten.

Doch die Überraschung kommt,
ganz egal, wem das nun frommt,
wieder in der Nachspielzeit.
Hoch der Pott! Wir sind bereit.
 
Zieht den Bayern die Lederhose aus, Lederhose aus, Lederhose aus.
Ja, so sah es gegen Dortmund aus, gegen Dortmund aus.
War für uns ein toller Augenschmaus usw. usw.




Champions-League


Bei dem Spiel der Champions-League
gönn ich Bayern heut den Sieg.
Wir sind doch aus gutem Holz,
haben nationalen Stolz.
Darum sing ich jetzt und dann,
lasst die Lederhosen an.
Ich gehör nun zu den Schreiern:

Spielt und siegt ihr FC Bayern.
 
Verloren

In Bayern jetzt die Tränen fließen.
Grausam war`s Elfmeterschießen.
Wenn sie wirklich besser spielten
dabei nach dem Sieg hinschielten,
fiel wahrhaftig gar kein Tor.
Schnell vergeht dann der Humor
Endlich kam der große Knüller,
das erste Tor schoss Thomas Müller.
Kurz darauf, o großer Schreck,
fiel´s Gegentor durch eine Eck`.
17 davon hatte Bayern,
der Ball wollt nicht ins Tor reineiern.
Alle Träume sind zerronnen.
Chelsea hat den Pott gewonnen.


Über allen Plätzen
ist Ruh.
In allen Knochen
spürest du
die große Pein.
Die glücklichen Sieger lachen.
Du kannst nichts machen.
Bald wirst auch du Sieger sein.

(Ganz, ganz frei nach Goethe)​
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

wie schön ist Dein Fussgall-Report und der Goethe-Abänderung ist einfach köstlich.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Der Ball liegt still in einer Ecke.
Erholt sich bayern von dem Schrecke?
Auch heute muss der Club nun spielen
erfolgreich auf den Kasten Zielen.

Oh Bayern lass die bittren Tränen,
du brauchst dich wirklich nicht zu schämen
mal Glück, mal Pech so geht's im Sport,
wisch deine Niederlage fort.



Über deinem Kasten sei Ruh
in allen Füßen spürest du
dies wird ein Tor:
Holland oh Holland hab acht,
dass man nicht über dich lacht
so singt der Chor.

(Ebenballs sehr, sehr frei nach Goethe)
 

Vera-Lena

Mitglied
Natur

Es blüht sich selbser unbewusst
still vor sich hin die Frühlingslust,
doch wenn Du ihrer tief gedenkst,
ihr liebevolle Blicke schenkst
ins Himmelblau ihr Lieder schickst
entzückt in ihre Blüten blickst,
dann kann es sein, ach glaube mir,
ein Spüren zwischen ihr und dir
verhilft auch ihr zur Lebenslust,
und weht zurück in deine Brust.
 
Grillen im Sommer (Schweifreim)
Melodie: Der Mond ist aufgegangen.

Der Sommer ist gekommen,
die Freude hat begonnen
beim Grillen einer Wurst.
Die Menschen singen, lachen,
wenn sie den Grill entfachen
und löschen ihren großen Durst.
 

Vera-Lena

Mitglied
2. Strophe

Der Wald steht schwarz und schweiget
und aus den Wiesen steiget
der Grillduft wunderbar.
Die Wurst darf nicht zerplatzen,
sonst fressen sie die Katzen
in einer Mondnacht sternenklar.
 

Vera-Lena

Mitglied
Gerd Geisers "Wenn blonde Frauen duschen" hat mich zu diesem Text inspiriert

Schwer in der Klemme

Wann kommt denn nun das Wasser?
Die Haut wird ständig blasser.
Herunter hängt der Dutt,
der Duschkopf ist kaputt?

Auf einmal tröpfelt's heiß
und EON flüstert leis:
"Zu Duschen ungesund
zur Energiesperrstund

ist es für blond und braun,
für Männer wie für Fraun."
Doch Suse blond und schön
will heut zur Kirchweih gehn,

drum ließ sie in Minuten
mit Trockenschampoo fluten
das Haar, in dicken Würsten,
es richtig glänzend bürsten.

Doch eh sie konnte lallen
ob ihrer Mähne Wallen,
da war die blonde Pracht
bereits schon umgebracht.

Oh weh, die ganze Dose,
das ging schwer in die Hose.
Wer krault wie einer Katze
jetzt ihre blanke Glatze?

Sie malt mit hellen Farben
auf's Haupt sich Sonnengarben
und geht zum Tanz, na klar!
(Woanders war noch Haar.)
 
Früher

Wie wars mit Duschen doch vordem
Zu Omas Zeiten so bequem.
Man duschte ja nicht jeden Tag.
Das wär für damals eine Plag.

Am Freitag, da macht,
so hat mans erdacht.
Die Mutter die Kinder,
und sich auch nicht minder,
ganz sauber und schön.
Das konnt jeder sehn.

Das Duschgel, so fein,
das musste nicht sein.
Man wurd eingeseift,
es jeder begreift.
Auch Shampoo gabs nicht,
doch`s Waschen war Pflicht
der Haare, ob blond,
der Haare, ob braun.
Waren wie heute schön anzuschaun.

Und heute beim Duschen. da streckt man sich
Man räkelt und dann reckt man sich,
Man reibt sich stets mit Duschgel ein
und fühlt sich jeden Morgen fein.
Nimmt Shampoo fürs Haar.
Das wird wunderbau.
Nimmt dann einen Föhn.
Die Haare, die wehn.
Ob blond oder braun,
sind schön anzuschaun.​
 
Guten Morgen Vera Lena,
dein lustiges Duschgedicht regte mich auch zum "Dichten" an.
Ich habe versucht, im Stile des Heinzelmännchen-Gedichtes etwas zu schreiben.
Eine Berichtigung: Statt wunderbau - wunderbar.

Viele Grüße,
Marie-Luise
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

die Form kam mir doch sofort bekannt vor, aber die "Heinzelmännchen" fielen mir auf die Schnelle nicht ein.
Ja, heute ist das mit dem Duschen so einfach. Im Mittelalter badeten die Menschen ein einziges Mal in ihrem Leben, nämlich am Tage ihrer Hochzeit.

Geht's uns gut.

Danke für Deine Verse! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Stilblüten


Ich fasste eine Blüte Stiel
bevor sie ganz vom Stengel fiel.

Da fing sie an zu rechten:
"Bin keine von den echten.

Ich habe nämlich noch ein "e"
und ehe ich hier ganz vergeh,
lass es Dir eine Lehre sein,
das "e" zu stehlen ist gemeieeen."
 
Stiel und Stil

Es trafen sich in einem Traum,
und die das hörten, glaubten`s kaum,
ein Stil mit ohne und mit e.
Sie jammerten o je, o je,
für den, der schreiben lernen muss,
sind wir wohl eine harte Nuss.
Der mit e sagt, ich halt `ne Blüte.
Der andre sagt, du meine Güte,
ich bin wahrhaftig eine Richtung,
die man benötigt bei der Dichtung.
Sie hoffen, dass ein jeder sieht
der beiden Sti(e)le Unterschied.
 



 
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