Kurzfassungen

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Vera-Lena

Mitglied
Lieb Mütterlein

Da steht in ihres Leibes Fülle,
beengt von ihrer Kleider Hülle
die Hausfrau brav an Hauses Herd,
weil es der Gatte so begehrt.

Sie füttert lieb die Kinderlein
holt aus den Schühchen manchen Stein.
Sie trocknet auch so manche Tränen
und unterdrückt ein müdes Gähnen.

Der Tag ist lang und naht der Gatte,
fragt sie, was er zu tun denn hatte.
Dann hört sie sich mit viel Geduld
den Vortrag an, wie voller Huld

er wieder einmal die Papiere
scharf durchgesehn nicht drei, nein viere.
Danach, weil er so überlastet,
schnell zu dem Weibchen heim er hastet.

Sie bietet Trost auch ihm fürwahr,
dies Weiblein ist echt wunderbar,
doch hört man's schon von Nahem läuten,
sie geht demnächst zum Therapeuten.
 

Vera-Lena

Mitglied
Tanz auf dem Vulkan

Nichts ist inszeniert
und hier geht viel zuschanden
die Wut ein Kind gebiert
der Frieden kommt abhanden

Das Recht liegt in der Faust
in billigen Gewehren
durch enge Straßen saust
ein blutiges Verheeren

Kein Rat will sein kein Trost
man flieht weiß nicht wohin
wer hat es ausgelost
dies Schicksal oh beginn

Du Freiheit jetzt im Leben
Gerechtigkeit und Ruh
und decke dieses Beben
dies Totenfeuer zu
 

Gerd Geiser

Mitglied
...und dass der Herr Gaddafi bald
zur Holzauktion im Grunewald
links um die Ecke rum
rechts um die Ecke rum
um die Ecke wird gebracht
(nur mal kurz so angedacht)

LG
GG
 

Vera-Lena

Mitglied
Ja, lieber Gerd,

das Lied "Im Grunewald ist Holzauktion" ist mir auch noch gegenwärtig.

In igendeine Ecke sollte Gaddafi gebracht werden, wo er kein Unheil mehr anrichten kann. Hoffentlich bald.
 
Selbstmordattentäter



Sein Herz klopft laut, die Bombe tickt,
ganz scheu er noch zur Seite blickt.
Die Angst ist groß, draus macht er keinen Hehl.
Er muss so handeln, er hat den Befehl.

Die Bombe liegt ganz schwer auf seiner Haut.
Zu denken an den eignen Tod, er sich nicht traut.
Was er hier macht, hält er für seine Pflicht,
er ist so jung, man glaubt es nicht.

Die Bombe tickt, sie tickt ganz unbeirrt
und ist im nächsten Augenblick schon explodiert.
Er hört nicht mehr die Schreie der Verletzten,
der Kinder Wimmern nicht, sieht nicht die Blicke der Entsetzen.

Er sieht die vielen, vielen Toten nicht,
die neben ihm zerfetzt am Boden liegen.
War denn das Töten wirklich seine Pflicht?
Das ist kein Heldentum, das ist kein Siegen.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

aus europäischer,christlicher Sicht ist Dein Text hier vollkommen verständlich.

Aber der Moslem und um solche handelt es sich ja zumeist, denkt anders. Für ihn bedeutet ein Selbstmordattentat, dass er wie ein abgeschossener Pfeil flugs in die seeligen Gründe des Himmelreiches emporschießt und dort auf ewig bleiben wird.

Deshalb beweinen auch die muslimischen Mütter ihre auf diese Weise ums Leben gekommenen Söhne nicht: erstens wissen, sie, dass diese im Himmelreich sind und zweitens platzen sie fast vor Stolz.

Dennoch freue ich mich, dass Du mit diesem Text auf das Problem überhaupt aufmerksam machst, dass neben Naturkatastrophen, Bedrohungen durch total miserabel gelagerten Atommüll (beispielsweie in der Asse) und die jüngsten Kriege in Afrika und Nahost die Menschen zur Zeit am meisten bewegt.

Danke für diesen Text, in dem Du Dein Entsetzen und auch das ganze paradoxe Empfinden gegenüber solchem Verhalten gültig ausgedrückt hast.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera Lena

Der Selbstmord ist laut Koran "haram",verboten
Die Strafe für Selbsttötung ist laut dem Propheten Mohammed groß

Man ist sich darüber nicht einig.

Eine gute Nacht wünscht dir
Marie-Luise
 

Vera-Lena

Mitglied
Ach, ja, liebe Marie-Luise,

das ist ein trauriges Kapitel, wenn "Heilige Bücher" immer wieder nach eigenem Gutdünken ausglegt und entsprechend benutzt werden.

Es gibt eine Stelle im Koran in dem Mohammed während einer Kriegshandlung sagt: Wenn dieser Krieger (den Namen habe ich nicht behalten) jetzt sein Leben verliert, dann gelangt er augenblicklich ins Himmelreich.

Und diese eine Stelle ist es, die immer wieder für den angeblich heiligen Krieg missbraucht wird.

Es ist zum Heulen.

Auch Dir wünsche ich eine gute Nacht!
Danke für Deine Rückmeldung, denn über das Selbstmordverbot wusste ich gar nichts. Man lernt immer noch dazu und das macht das Leben so lebenswert.

Der Mensch ist einfach so angelegt, dass er alles verstehen möchte.

Also dann bis bald....

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Ein Kürzel
sucht seine Würzel,
man hatte sie ihm abgeschnitten,
wie hatte es deshalb gelitten,
es fragte sich mit Ach und Weh:
Was hieß denn jemals KadeWe.

("Kaufhaus des Westens" in Berlin)
 
Kürzer ging es leider nicht

Es ist wieder soweit.

Auf Besen, Katzen Ziegenböcken
in ihren langen Unterröcken,
so kommen Hexen angefegt,
geschichtlich ist das auch belegt.
Sie feiern wild, dass es so kracht,
denn heute ist Walpurgisnacht.

Der Blocksberg ist der Feierort.
Kein Hexlein bleibt dem Feste fort.
Sie tanzen mit dem Teufel auch,
es stört sie nicht der Schwefelrauch.
Und diese wilde Tanzerei,
begleitet Hexenkrächzgeschrei.

Vom Hexensabbat krächzen sie,
und scheußlich klingt die Melodie.
Ich rate euch, wollt ihr nicht leiden,
doch lieber jetzt zu Haus zu bleiben.
Denn wenn `ne Hexe euch erwischt,
dann wird euch Giftges aufgetischt.

Verflucht seid ihr für alle Zeit,
und jedes Jahr, ist’s dann soweit.
ihr müsst stets mit den Hexen ziehen
zum Brocken hin, `s gibt kein Entfliehen.
Drum, Freunde, schließt die Türen zu,
dann habt ihr vor den Hexen Ruh.
 

Vera-Lena

Mitglied
Der Tag danach

Hexe ist schon weggehext.
Blut zu Tinte hat verkleckst
Hexlein Zapzeritzewitz,
passt jetzt in den Briefeschlitz.
Find'st du dort ein Stück Papier,
riecht es ganz bestimmt nach ihr,
falte drauss ein Flugzeug schnell,
dass sie fortflieg auf der Stell'.
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luie,

schön, dass Du Dich wieder an unser vorjähriges Blocksberg-Fest erinnert hast! :)

Danke für Deine noch rechtzeitige Warnung vor bösen Hexenumtrieben!

Aber nun ist erster Mai,
alles Böse ist vorbei.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

NewDawnK

Mitglied
Die unendliche Last des Seins

Karl-Adalbert aus Paderborn
der wirft seine Flinte ins Korn,
er sucht sie und sucht
verzweifelt und flucht,
und schon beginnt alles von vorn
 

Vera-Lena

Mitglied
Wiedergefunden

Karl- Adalbert sucht eine Nadel
im Haufen Heu. Sie war von Adel,
gebürtige von Swissingen
fein hergestellt in Kissingen.
Er suchte sie an allen Enden
und ließ das Heu noch einmal wenden.
Er fühlt sich schon wie Bohnenstroh,
wird seines Lebens nicht mehr froh.
Zum Schluss sinkt er aufs Bett aus Heu:
"Oh Nadelett, ich bleib dir treu"!
Da piekt ihn was in seinen Po,
sein Herz brennt wie'drum lichterloh.

Was einst verloren, dann zurück,
beschert uns stets ein großes Glück.
 
Karl-Adalbert, der hat jetzt Zorn,
er warf die Flinte nie ins Korn.
Ließ sie doch stets im Waffenschrank,
weil lieber er ein Körnchen trank.
Und fühlt sich dann wie neu gebor’n.
 

Vera-Lena

Mitglied
Wie es kommt, so kommt's

Karl-Adalbert im Zorne
lag nun höchstselbst im Korne,
denn eine Flasche Doppelkorn
das war auch heut sein Lebensborn.
Hätt er bloß nicht gesoffen,
dann hätt ihn nicht getroffen
die Kugel von Herrn Meyer,
der suchte für die Feier
des Abi von Sohn Waldemar,
das Tier, das leicht zu treffen war,
er wollte einen Goldfasan,
der hat es ihm stets angetan
als süße Schlemmerei.
"Karl-Adalbert verzeih,
du trugst dies bunte Seidentuch,
mir scheint, es liegt darauf ein Fluch."

Die Rettung kam tatü,tata.
Eh sich's Karl Adalbert versah,
da war er schon verbunden
und saß nach ein paar Stunden
beim Abifest vom Sohnemann
Herrn Meyers und stieß dann und wann
mit einem Körnchen fröhlich an.
 
Ende gut, alles gut

Ein schlecht`s Gewissen hat der Meyer
auf seines Sohnes Abi-Feier,
weil er auf Adalbert heut schoss,
statt auf Fasan für seinen Spross.
Berts rechter Arm ist dick verbunden,
doch stemmt mit links er alle Runden
und kippt ganz viele Körnchen runter.
Zusehends wird er dann sehr munter.
Zum Schluss tanzt er noch `nen Can-can
Schreit, bin doch wirklich kein Fasan.
Ich hab doch nur ein rotes Tuch,
das ich beim Schlaf im Kornfeld trug.
Trotz allem wurd für Bert die Feier
noch lustig bei dem Schießer Meyer..
 

Vera-Lena

Mitglied
Wurmkönig/ frei nach Goethe

Wer knabbert sich durch Nacht und Sturm,
der unermüdlich Regenwurm,
doch merkt er jetzt bei aller Eil,
es klemmt sich da von ihm ein Teil
an einer Wurzel heftig fest,
gut wär's, wenn er den Teil verlässt.
Er will sich grade selber spalten,
da wird er plötzlich aufgehalten,
es spricht ein Stimmlein gruselig:
"Oh, Papa,denk doch auch an mich,
lass mich hier bitte nicht allein,
ich will mit dir Verbunden sein:"

Dem Wurme graust es, sein Geschenk
von Gott zur Teilung er bedenkt.
Doch macht er sich nicht endlich los,
dann wird sein Leiden riesengroß,
so hat er denn für sich beschlossen,
sind Tränen auch noch viel geflossen,
die Teilung muss nun einmal sein:
"Du kleines Teil, bist nicht zu klein,
du wirst noch wachsen, sieh mich an,
bald bist auch du ein ganzer Mann."
Der Irrtum bracht ihm große Not,
das kleine Teil war bald schon tot.
 
Das schreckliche Schicksal vieler Regenwürmer

Wenn es sehr lange hat geregnet,
man oft dem Regenwurm begegnet,
der auf der Straße liegt, ganz bleich,
er ist dann schon `ne tote` Leich.
Wenn Wasser sich in Gängen sammelt,
dann wäre er dort auch vergammelt.
Man hätt` `nen toten Wurm erblickt,
weil durch das Wasser er erstickt.
So kriecht er raus aus seinem Gang
voll Todesangst, weil er sehr bang.
Doch leider, leider, weiß er nicht,
dass ihn auch tötet Sonnenlicht.

So sieht man oft bei starkem Regen
die Würmer tot auf vielen Wegen.
 

Vera-Lena

Mitglied
Rheinischer Advent

Was glüht so fein beim Weihnachtsmarkt?
Der Glühewein und zwar ziemlich stark.
Der Rauschgoldengel sieht's mit Grausen,
den Trank über die Kehlen sausen.
Man torkelt heim Peketbepackt,
hat manche Nuss auch schon geknackt.

Wie herrlich ist die Weihachtszeit,
hat es auch diesmal nicht geschneit.
Der Nikolaus kommt ohne Schlitten,
ist wie St.Martin jetzt beritten,
er lacht wie jeck hohohoho
die Kinder sind darüber froh.

Sie reiten auf dem Karussell
dabei vergeht die Zeit sehr schnell.
Die Mama muss noch manches kaufen,
den Kinderlein die Nasen laufen.
Ein Lied erklingt: Vom Schnee der rieselt,
obgleich der Regen grade pieselt.

Man wandelt in des Rheines Bett,
auch dieser Spaß ist schließlich nett.
In Kugeln wird der Schnee geschüttelt
und weihnachtlich herbeigerüttelt.
Wie festlich wird es später dann
zu Hause mit dem Weihnachtsmann.
 



 
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