Weihnachtsessen
Auf dem Tisch, da steht der Braten
mit beachtlichem Gewicht.
Von welchem Tier wird nicht verraten,
und vom Baume strahlt das Licht.
Mutter legt auf jeden Teller
ein sehr großes Bratenstück.
Vater rast nun in den Keller,
kommt mit gutem Wein zurück.
Entsetzt sind Lisa und der Franz
als sie auf den Braten sehen.
Das ist ja Susi, ihre Gans.
Wie konnte das denn nur geschehen?
Gestern war sie noch im Gatter,
und sie gaben ihr das Futter.
Hörten fröhliches Geschnatter,
heut' zerteilt sie ihre Mutter.
Mörder, schreit die kleine Lisa,
tränennass ist ihr Gesicht.
Gib uns unsre Susi wieder.
Leider geht das wirklich nicht.
Kinder schaun nicht nach Geschenken,
Tränen in den Äuglein stehn,
müssen nur an Susi denken,
wollen nichts vom Braten seh'n.
Vater, Mutter sitzen stumm
um den Gänsebraten rum.
Mutter sich und ihn verachtet,
ein Haustier wird nie mehr geschlachtet.