Noch ein Vorschlag für eine Schreibaufgabe

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Sta.tor

Foren-Redakteur
Sehr schön, liebe Vera-Lena, ich habe mich Dir gleich mal angeschlossen. Ja, ich finde auch, wir konnten hier die Qualität auf geistreichem Niveau halten. Deinen schönen Beitrag eingeschlossen.
Eine Frage an Herbert:
Ich finde die Zeit der Übung als ausreichend genutzt.
Sollten wir uns vielleicht an die Königsklasse heranwagen?
Den Kranz winden? Wobei das 15. Sonett aus den Anfangszeilen der vorhergehenden bestehen muss?
Als Thema könnte ich mir das "Schreiben und Treiben in der Leselupe" vorstellen.
Was sagst Du?

Viele Grüße vom Sta.tor
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Vera-Lena, hallo Stator,

erstmal vielen Dank für die Wertungen!

Jetzt wird es ernst. Ein Kranz ist schon mit etwas Planung verbunden.

Vielleicht ist es am besten, mit dem Meistersonett zu starten, dann weiß jeder, worauf es ankommt bzw. hinauslaufen soll.

Ich bin zur Zeit mit wenig Zeit unterwegs, ich denke mir etwas aus, sobald ich kann.

Falls einer von Euch einen guten Vorschlag für ein Meistersonett hat, lasst ihn ruhig hören :)


lG

Herbert
 

MarenS

Mitglied
Von der Thematik her könnte ich mir schon gut etwas Zeitkritisches vorstellen, unseren Banker, die unsoziale Marktwirtschaft, das Unwort Aktien, Ellenbogen, Durchsetzungsvermögen, Gewinnspanne, Rendite etc.

Wir sollten auch das Reimschema festlegen und die Silbenanzahl, nicht wahr?
abba baab cdc dcd wäre natürlich superschick aber auch verteufelt schwer.
abba cddc efe fef sollte schon drin sein...oder?

die Maren grüßt alle mutigen Sonettschreiber und die mindestens so mutigen Leser
 

MarenS

Mitglied
Wie wäre es damit?

Gegraust hat es euch nie, Moral ist Fremdes,
Euch geht es um Gewinn, um die Rendite
Den Blick gebannt auf Kurse und Profite
Entledigt ihr so manchen seines Hemdes.

Das Unrecht wird zu Recht, ist schnell gebogen,
Ist das Parkett auch glatt, ihr haftet feste,
Ihr rutscht nicht fort, nehmt aus und werft die Reste,
Den Haien vor zum Fraß, die ihr betrogen,

Als íhr verspracht, es gebe fette Beute,
Die nun doch mager, nichts wird übrigbleiben
Als etwas Sehnen, Knorpel für die Meute.

Sagt nur wie lange wollt ihr‘s noch so treiben?
Wann fliegt ihr auf, in Jahren, Wochen, heute?
Man wünscht sich, Wahrheit würd euch zerreiben.

10.Februar 2010
Marens
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Maren,

die Reime des ersten Quartetts sind "schwierig", soll heißen, es fällt mir derzeit nicht viel ein, was sich darauf sonst noch reimen soll, vor allem bei 'emdes'.

Beim Meistersonett muß man schon an die anderen Sonette denken, die jeweils "zwischen" zwei Zeiles aus dem Meistersonett passen... Damit man da etwas Freiheit hat, sollte die Reime des Meistersonettes genügend oft in anderen Worten vorkommen.

Aber vom Thema her ist Dein Vorschlag schon mal OK. Zumindest für mich :)

Vielleicht kann man das erste Quartett ja noch mal überdenken.

Was meint Ihr, werte Co-Kranzbinder?

lG

Herbert
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Ja, ich finde auch, das Mastersonett sollte viele "gängige" Reime haben, da sie mehrfach verwendet werden und sich entsprechend viele Wörter finden lassen müssen, Wiederholungen sind ja sicherlich tabu.

In meiner Lobhudelei hier z.B. ;) bliebe, glaube ich, noch ein gewisser Spielraum:

Was für ein Glück, wenn Worte sich verwinden,
so wie man es bislang noch nie gesehen,
wo aus Erdachtem Handlungen entstehen,
die jeden Leser fesselnd an sich binden.

So sitzt der Dichter da und plant das Große,
doch schreibt er nur für’s stille Kämmerlein,
bei Kerzenlicht und fahlem Dämmerschein.
Sein Fazit liegt zu oft bei: Quatsch mit Soße!

Ihm fehlt das Feedback auf die vielen Zeilen,
die sein Gehirn im Lauf der Zeit geboren.
Ein Ort, wo Gleichgesinnte gern verweilen,

ein Mekka für geschundene Autoren,
die sich mit Wortgewalt auch manchmal keilen:
genau das sind die Leselupenforen!

Ähemmm, nur mal so als unbedeutsames Beispiel...

Viele Grüße
Sta.tor
 

HerbertH

Mitglied
Sorry Mitkranzbinder,

ich bin derzeit beruflich im Stress. Sobald ich wieder mehr Muße habe, bin ich wieder auch hier dabei.

lG

Herbert
 

MarenS

Mitglied
Gefällt mir besser als meines, Stator und...ihr habt beide Recht, man kann leichter damit was anfangen, meines war etwas dumm gewählt.

Es grüßt die Maren
 
L

label

Gast
Hallo ihr Sonnettenwinder,

wie wäre es wenn einer das Meistersonnett zuerst schreibt, das ja von allen Sonnetten die Anfangsstrophe beinhalten soll, dann ist das Zusammenfügen kein Problem, stellt nur die vergleichsweise leichtere Aufgabe, dass Anfang und Ende eines jeden Sonnetts vorgegeben sind?

Ich finde Euer Unterfangen großartig und bin gespannt was sich entwickelt.

label
 

HerbertH

Mitglied
Meistersonett, die erste

Was für ein Glück, wenn Worte sich verwinden,
so wie man es bislang noch nie gesehen,
wo aus Erdachtem Handlungen entstehen,
die jeden Leser fesselnd an sich binden.

So sitzt der Dichter da und plant das Große,
doch schreibt er nur für’s stille Kämmerlein,
bei Kerzenlicht und fahlem Dämmerschein.
Sein Fazit liegt zu oft bei: Quatsch mit Soße!

Ihm fehlt das Feedback auf die vielen Zeilen,
die sein Gehirn im Lauf der Zeit geboren.
Ein Ort, wo Gleichgesinnte gern verweilen,

ein Mekka für geschundene Autoren,
die sich mit Wortgewalt auch manchmal keilen:
genau das sind die Leselupenforen!
:)

Auf geht's
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
label, wie Du sehen kannst, gehen wir genau so vor.
Und wenn Du willst, kannst Du auch mitmachen, wie jeder andere interessierte.

LG Sta.tor
 

Rhea_Gift

Mitglied
Genau das sind die Leselupenforen!
In denen Dichter sich heut zu Richter
Auch so mancher sich gern zu Schlichter
Und freier Kunst hat sich verschworen –

Hier im Grünen wächst und schön gedeiht
Manch viel zu schneller Wurf an Versen
Die Lupe immer nah an ihren Fersen
So manche Knospe braucht noch Zeit

Gefragt ist auch manche Ermunterung
Oder ein konstruktiver Kommentar
Zur Hilfe und der Reimhopser Entschleierung

Wo denn der Fehler lag und war
So manches dient auch nur zum Dung
Als Wurzel der Verse Fremder gar.
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Rhea,

wir wollen einen Sonettenkranz schreiben. Das Meistersonett ist definiert.

Damit sollte das erste Sonett mit der ersten Zeile des Meistersonetts beginnen, und mit der zweiten enden. Das zweite Sonett beginnt dann mit der zweiten Zeile des Meistersonetts und endet mit der dritten usw.

lG

Herbert
 

Rhea_Gift

Mitglied
Achso - hatte nur die erste Seite gelesen und nicht mitbekommen, dass ihr derweil den Plan geändert habt - vielleicht krieg ich das noch entsprechend geändert...
 

Rhea_Gift

Mitglied
Korrektur!!

Genau das sind die Leselupenforen!
In denen Dichter sich heut zu Richter
Auch so mancher sich gern zu Schlichter
Und freier Kunst hat sich verschworen –

Hier im Grünen wächst und schön gedeiht
Manch viel zu schneller Wurf an Versen
Die Lupe immer nah an ihren Fersen
So manche Knospe braucht noch Zeit

Gefragt ist auch manche Ermunterung
Kommentare die in die Tiefe gehen
Zur Hilfe und der Reimhopser Entschleierung

Wo denn der Fehler soll nun stehen
und Neues wächst auf alter Verse Dung
so wie man es bislang noch nie gesehen.


>>so richtig verstanden???
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
Nee, nicht richtig.

Wenn Du mit dem letzten Vers des Mastersonetts anfängst, musst Du, um den Kranz zu schließen, mit dem ersten Vers aufhören.
Also:

Genau das sind die Leselupenforen!
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xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxinden
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xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxinden
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Was für ein Glück, wenn Worte sich verwinden.
Viele Grüße
Sta.tor
 

Sta.tor

Foren-Redakteur
OK, ich fang jetzt mal mit dem ersten Sonett an und hoffe, es findet Anklang.

Was für ein Glück, wenn Worte sich verwinden,
so wie der Kranz, den man der Jungfrau reicht,
so tiefgründig verfasst und doch so leicht.
Es fordert viel Geduld sie auch zu finden.

Das ist des Autors wahre Eigenschaft,
aus ihr bezieht er seine Energie.
Besonnenheit erschafft die Poesie
in deren Handlung keine Lücke klafft.

Denn das wär doch fatal für den Erfinder
wenn Leser seine Werke nicht verstehen.
So mancher Dichter schreibt ja auch für Kinder,

dann sollte es sich auch um diese drehen.
Es sei ein jedes Werk, nichtsdestominder,
so wie man es bislang noch nicht gesehen.
Naja...

Viele Grüße
Sta.tor
 

Rhea_Gift

Mitglied
"Damit sollte das [red]erste Sonett mit der ersten Zeile[/red] des Meistersonetts beginnen, und mit der [red]zweiten[/red] enden."

>>Hm, dachte, soll mit der letzten beginnen? Ick bin verwirrt - und wie HerbertH sagt, mit zweiter Zeile enden stimmt ja nun och net... schade, dass ne Korrektur, falls es jetzt also, wie du es sagst, richtig, nicht mehr geht, da du nun schon vorgelegt hast :( Na, steig ich halt später mal mit nem neuen zu...
 



 
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