Olanzapin Philosophie

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Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Die Vagina symbolisiert vor allem die Fruchtbarkeit, aber nichts in ihm wollte fruchtbar sein. Er ekelte sich vor ihr – sie schreckte ihn ab.
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Seine Biographie handelte davon, wie er in den Wucherungen des Seins verlorenging, wie er im Unkraut der Gegenstände strandete.
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Dasein (und nicht bloß existieren) heißt sich an das Attribut klammern.
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Wenn man im Inneren zu sehr glüht, um noch Reserven für das Andere übrig zu haben, außer - der Angst – als letzte Teilhabe am Sein …
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Wie eine Idee von der anderen Seite des Seins, die sich durch den Geburtskanal schob, erschien vor ihr die Frucht ihrer Schoßes …
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Wer eine kräftige Imagination besitzt, kann die Zukunft vollständig mit einem Bild von der Zukunft erschöpfen.
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Die Fähigkeit sich Dinge vorzustellen, bestimmt das Maß, in dem die Dinge enttäuschen.
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Was mag wohl die erste Frage dieser Gattung gewesen sein, was der erste Funke dieses unlöschbaren Feuers an Problemen?
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Es schmeichelt uns, wenn sich der Andere in uns verirrt – wie gerne sind wir das Labyrinth für sein Herz und seinen Kopf.
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Dieser Gedanke, den ich soeben abgebrochen habe zu denken und auf den ich mir einen Augenblick später eine Antwort gab – habe ich ihn zu ende gedacht?
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Die letzte Versuchung zum Leben, vermag nur die Heimsuchung zu befruchten und, unabänderlich, nur der Schrecken zu entbinden.
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Weil du nach dem Kompass des Verlangens navigierst, wirst du am Totenbett zerschellen.
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Noch Frucht und Spross illusorischen Seins, lebte er in Gegnerschaft zu seinem Erwachen …
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Klammeraffen des Seins.
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Dieses … Tier … das eine kosmische Aggression Atom für Atom gegen sich aufrichtet.
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Unmöglich sich heute einen posthumen Menschen vorzustellen, niemand vermag mehr auf seinem Leichnam zu spielen.
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Leben, das ist nur eine Gewohnheit, nein – ein Charakter.
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Man wird kleiner, dünnt aus, wenn man sich ganz auf die Begrenzungen seines Körpers konzentriert.
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Neurosen sind überspitzter Charakter.
 
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Gelöschtes Mitglied 24962

Gast
Seine Biographie handelte davon, wie er in den Wucherungen des Seins verlorenging, wie er im Unkraut der Gegenstände strandete.
Hammer, Patrick! Wir teilen eine ähnliche Leidenschaft für das Gleiche (Ich nenne es jedoch „progressive groteske Lyrik“).

Ich frage mal direkt nach: Warst du gegen 2005-2006 in einem Forum für Hochbegabung? Das Forum ist lange tot, aber dort waren progressive Groteske Bilder mal ein Thema. Wenn zu persönlich, kannst auch eine PN schreiben, oder, natürlich, es gänzlich ignorieren!
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Patrick - schwere Kost gibst du uns zu lesen -
Patrick Schuler schrieb:
Leben, das ist nur eine Gewohnheit, nein – ein Charakter.
für mich geht Leben über das persönliche Menschgebundene hinaus, ist für mein Erleben weit mehr als nur Charakter - was ich als sehr tröstlich empfinde - Leben ist für mich irgendwie allumfassend -
Halli Hallo @wirena

Der Gedanke knüpft eigentlich an die Willensmetaphysik Schopenhauers an. Kurzer Exkurs:

Kant hatte das Wesen von Raum und Zeit als "Vorstellung" bestimmt. Das heißt, die Kategorien von Raum und Zeit sind Anschauungsformen des Verstandes, nicht etwas, dass außerhalb dieser Subjekt-Objekt Beziehung existieren würde. Er hatte sich diese Frage vorgelegt, weil er wissen wollte, wie Mathematik und Naturwissenschaft möglich ist und seine Antwort ist poetisch ausgedrückt: wir finden nur, was in uns ist, wenn wir die Außenwelt beschreiben. Eine Rose ist eine Rose, die angeschaut wird, nie etwas, dass an sich wäre. Was nun außerhalb dieser Verstandeskategorien liegt, ist unnennbar, dunkel. Dieses "Ding an sich" (Kants Formulierung) könne, so Kant, also niemals bestimmt werden.

Man nennt das auch die Kopernikanische Wende in der Philosophie, weil plötzlich nicht mehr wir in der Welt, sondern die Welt in uns ist.

II.
Schopenhauer war ein Schüler Kants, dessen Hauptwerk "Die Welt als Wille und Vorstellung" aus drei Teilen besteht.

1: Kants Erkenntnistheorie, die ich oben beschrieben habe.

2: Der Frage, was das "Ding an sich"sei. Für ihn war diese Frage nicht unbeantwortbar.

3: Der Konsequenz von Punkt 2.

Schopenhauer argumentiert so: wenn ich die Welt percipiere, dann ist die Welt in mir, aber eigentlich verfälsche ich ja nur mit den von Kant genannten Kategorien (Raum, Zeit, Kausalität etc.) etwas, das unabhängig von mir da ist.

Von diesem, das unabhängig da ist, muss auch ich ein Teil sein. Auch ich bin ein "Ding an sich". Folglich müssen dessen Eigenschaften auch in mir liegen. Was ist das, was unmittelbar in mir liegt, was nicht zu durchbrechen ist, losgelöst von allem anderen? Mein Drang zu existieren, zu atmen, mein "Wille zum Leben".

Dieser Wille zum Leben ist also (nach Schopenhauer) das "Ding an sich", also das, was unabhängig von meiner Anschauung, außerhalb der Subjekt-Objekt Beziehung existiert.

Hier zeigt sich auch, wie die Philosophen aufeinander aufbauen.

1: Platon - die Welt ist nur ein Abbild der Ideen.

2: Kant - der das Abbild als Beziehung von S. und O. denkt.

3: Schopenhauer - der das Abbild wieder mit der Idee vesöhnt.

4: Nietzsche - der diese Gedanken ästhetisiert und Kunst daraus macht.


PS: bei Schopenhauer ist dieser "Wille" atomisiert, dh. Substanz, also unteilbar. Es geht ihm in seiner Moral darum, dass der atomisierte Wille in das vielfältige Leben übergeht. Wie eine einzige Wurzel, die vielblättrig treibt.

Die Erlösung besteht nun darin, dass sich das Vielfältige auflöst und in die Einfältigkeit des Ureinen zurückströmt.

Nietzsche hingegen spielt in seiner Tragödienschrift mit dem Gegenteil. Der Urwille ist hier gekammert in dionysisch und apollinisch, zwei sich stets zerreißende Kräft, das Eine, die Gier nach Dasein, der Rausch, die Ekstase und das andere die ruhige Anschauung, das Gleichmaß, die Proportion und beides sich stets ineinander verfangend und gegenseitig auslöschend, erlöst sich nun in der ruhigen Anschauung des Menschen von sich selber.

Wenn bei Schopenhauer also der zerissene Mensch zum ruhigen Gott zurückkehrt, erlöst sich bei Nietzsche der zerissene Gott im ruhigen Menschen. Deswegen nannte Nietzsche das Ganze eine "Künstler-Metaphysik"


Nun zum Aphorismus:

Ich glaube, dass ab Schopenhauer ein grundlegender Fehler gemacht wurde, der sogar die Biologie befallen hat. Man geht davon aus, das der Grund, warum wir am Leben sind/bleiben nur eine Wurzel hat: einen Lebeswillen, oder der Artegoismus uä. Konzepte.

Also quasi:

Ein Ergebnis und deshalb muss das selbe Ergebnis auch die selbe Ursache haben.

Aber um es überspitzt aus-zu-drücken, ich bin vielleicht häufiger am Leben geblieben, weil ich vergessen habe mich zu töten, als dass mich ein ominöser "Wille zum Leben" getrieben hätte. Oder ein "Instinkt". Das tritt doch alles nur in Extremsituationen auf. Vielleicht lebe ich auch aus Scham, Verdrängungen, Hoffnung und allen Inhärent menschlichen Empfindungen, die sich unablässig wiederholen, unvermeidbar sind und damit den (sorry) Charakter eines Charakters besitzen.

Das war quasi die Historie zu dem Aphorismus ;)

LG
Patrick

PPS: ich weiß, der "Wille" bei Schopenhauer ist unbewusst und äußert sich nicht bloß in Extremsituation. Da Schopenhauer aber von einem sich aufspaltendem Atom, also Kategorial her denkt, gleichzeitig aber die Gründe das Leben zu bejahen und zu verneinen in derselben Kategorie (zb Hoffnug) gedacht werden können, diese Kategorie aber vor dem Gedanken, dh. direkt nach dem "Willen" folgt, müsste eine Verneinung durch zb. Hoffnung eine direkte Ursachensetzung, oder Willensfreiheit des Lebenswillens selber vorraussetzen und das funktioniert so nicht.

LG
Patrick
 
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Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hammer, Patrick! Wir teilen eine ähnliche Leidenschaft für das Gleiche (Ich nenne es jedoch „progressive groteske Lyrik“).

Ich frage mal direkt nach: Warst du gegen 2005-2006 in einem Forum für Hochbegabung? Das Forum ist lange tot, aber dort waren progressive Groteske Bilder mal ein Thema. Wenn zu persönlich, kannst auch eine PN schreiben, oder, natürlich, es gänzlich ignorieren!
Hi Matze :) @esnvhg

Ich danke dir. Nein, ich habe 2005 damit verbracht Cheat-Items für schlechte Rollenspiele zu basteln. Damals war ich 11/12 Jahre alt und habe mich fast außschließlich für Videospiele und Religion interessiert. Hochbegabung wurde zwar tatsächlich bei mir festgestellt, allerdings erst sehr spät. Ich glaube das war mit 18, zeitgleich auch bei meinen Brüdern. Geist hat meine Eltern nie wirklich interessiert: Gebet und Amen waren wichtig, menschliche Erkenntnis bloße Eitelkeit. Aber die Diskussion hätte mich schon interessiert. ;)



LG
Patrick
 

wirena

Mitglied
Vielen herzlichen Dank Patrick für die ausführliche und gut verständliche Einführung in die Philosophie. Ich habe sie "en papier" in den Händen, und werde sie unter Kopfkissen legen - sagenhaft, was ich da alles Dank LE erfahren, lernen und erleben darf -

LG V.
 

wirena

Mitglied
Aber um es überspitzt aus-zu-drücken, ich bin vielleicht häufiger am Leben geblieben, weil ich vergessen habe mich zu töten, als dass mich ein ominöser "Wille zum Leben" getrieben hätte. Oder ein "Instinkt". Das tritt doch alles nur in Extremsituationen auf. Vielleicht lebe ich auch aus Scham, Verdrängungen, Hoffnung
...ja, das sehe und erlebe ich auch so - was auch immer "Instinkt" ist - z.Zt. keine Ahnung - gute Kräfte/energien jedenfalls - tausend Schutzengel habe ich mal gesagt -

LG V.
 
G

Gelöschtes Mitglied 24962

Gast
Hi Matze :) @esnvhg

Ich danke dir. Nein, ich habe 2005 damit verbracht Cheat-Items für schlechte Rollenspiele zu basteln. Damals war ich 11/12 Jahre alt und habe mich fast außschließlich für Videospiele und Religion interessiert. Hochbegabung wurde zwar tatsächlich bei mir festgestellt, allerdings erst sehr spät. Ich glaube das war mit 18, zeitgleich auch bei meinen Brüdern. Geist hat meine Eltern nie wirklich interessiert: Gebet und Amen waren wichtig, menschliche Erkenntnis bloße Eitelkeit. Aber die Diskussion hätte mich schon interessiert. ;)



LG
Patrick
Hey @Patrick Schuler,

ah, ich danke dir für die Reaktion! Ich ging fast davon aus, dich zu kennen. Ein damaliger User von dort und ich waren gute Freunde. Das wäre jetzt ein Ding gewesen...
Dein Faden erinnerte mich stark an den User. =)
Leider habe ich seinen "Stoff" nicht mehr, hätte dich sicher interessiert. Wobei, ich muss mal schauen. Falls ich etwas von ihm finde, werde ich es im Faden (kreatifum) posten. Aber ich glaube nicht...

Ja, die HB - was das auch immer bedeuten mag. Das Verständnis dieses Begriffs habe ich seit vielen Jahren hinter mir gelassen. Nach mir die Sintflut...

Dir ein schönes WE und ein stabiles (gesundes) 2024!

Lg Matze
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das wäre ein spannender Zufall gewesen, ja, bei so manchem User, den ich von früher her kenne, frage ich mich auch, was er heute so macht ...

Texte von Anderen aber bitte nicht posten, es sei denn es sind bekannte Schriftsteller. Das ist selbst mit Quellenangabe nicht so gerne gesehen.

Du kannst sie mir per PN schicken.

LG
Patrick
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Was unerträglich ist:

I.
Augen wie Häuser mit Blumen und schnurrenden
Katzen vorm Fenster.
II.
Ein Schatten mit rostigen Nägeln im Rücken.
III.
Ein Geheimnis auszuhecken.
IV.
Das verlasse Wäschestück auf der Leine in das der Wind
in der Kontur eines Kindes fährt.
V.
Die Idee von Liebe die auf eine herausgerissene Telefonseite
gekritzelt wird.
VI.
Mäßige Tage die in der Erinnerung zu Gold koinzidieren.
VII.
Die von Intelligenz zerschlagene Erfahrung.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Er hatte vorzugsweise die Verwesung, anstatt der Atiitüde, gewählt.

Die Wahrheitssuche ist der Versuch dem Narren die Kappe abzunehmen.

Der Sinn des Lebend besteht darin, zu verschütten, warum es einen Sinn des Lebens braucht.

Er konnte nicht anklagen - die Hölle - das wäre ein Ort, an dem er verzeihen müsste.

Die Ver-Wüstung des Menschen durch die Langeweile.

Ein Buch aus Fetzen. Eine Philosophie aus Fußnoten und ein Planetarium aus Steinchen.

Nur jene Augenblick, die noch nicht von Existenz verureinigt sind, liebe ich.

Diese Liebe zum Hässlichen, zur Missgestaltung, zum Unrat und Unflat aller Art und der Geruch von Verwesung, der ihn ans Leben band.

Ein Gedicht aus Fett, ohne Sehnen und Muskulatur - und - ohne Schädel.

Jene Kunst, die das Ausweglose zum Anfang hat und ihre Staffelei vor das Leere stellt ...
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
... alles zu können, Gott zu sein. Dann - Abstrich um Abstrich, bis ein einziges Wort übrigbleibt: Potenzial.

Gläubiger flüchtigen Fleisches. Jünger invalider Potenz. Sohn erhabener Demütigung.

... der im Inneren Chaos ist, der sich verausgabt und Wege aufschlägt, die zu nichts führen.

Jetzt löst es sich auf und die Hieroglyphe des Fleisches wird lesbar, als ein flüchtiges Wort - oder sagen wir - als Schock der Dauer.

Das Ich ist Anti-Fleisch.

Bauen wollte er, gestalten und - hatte doch Angst vor der Kritik. Also zog er sich in sich zurück, unterwühlte sich, grub und stürmte zuletzt den Himmel mit Gedanken, denn - es gibt keine Architektur aus Gefühlen
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das Leben ist es nicht wert, dass wir uns seinetwegen töten.
*
Alle Probleme unserer Gegenwart sind Ausdruck unserer metaphysischen Einsamkeit.
*
Das Bewusstsein ist die Angst vor dem Anderen.
*
In manchen Menschen setzt mein Herzschlag aus wie in einem plötzlichem Schreck.
*
Bei jedem heiligen Hammel werde ich zum rabiaten Atheisten und jeder Verzweifelte, der Gottes Namen herausschluchzt, bekehrt mich.
*
Das Ich und sein Gegen-über, würden wir alle unsere Feindschaften und Abwehrmechanismen aufgeben, unser Ich zerfiele binnen Sekunden.
*
Ich brauche keine Kunst, die die Welt darstellt, wie sie sein sollte.
*
Unbehagen bei allem was nicht Ich ist, der Andere ist eine Zumutung.
*
Denken heißt: Erinnerung verfälschen, Illusionen stilisieren, Ängste verschütten, Schwärze anstreichen.
*
Ideen entspringen der nämlichen Leere aus der uns die Einfallslosigkeit überfällt.
*
Wir sollten Philosophien begegnen wie ein im Blutrausch unvorsichtig gewordener Vampir.

 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wenn du einen blöden, gehaltlosen Witz bringen willst, dann wenigstens konsistent. Mirtazapin ist ein völlig anderes Medikament.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
*
DIE AUF_GERISSENEN MÜNDER_N blank
gezogene
Schrunde des Schrei's
*
(Vergebliche Delirien, absaufen in Sanftmut, Schiffbruch erleiden und nirgendwo stranden.)
*
An den Randzonen des Blutes
in die Schichten der Musik -
Kalamität der Töne, Glaskantaten
Sanftmut der Delirien und Dunkel der Organe -

Langsam öffnet mir die Lust die Leere
die gedehnten Adern voller Illusionen; doch

im Bogen folgen sich die Tage
so viele Jahre füllt
den Fingerhut voll Existenz
die rasende Erotik meiner Angst und

nur der gröbste Schlagfluss sprengt
den Stein der Apathie -

ich bin das Opfer meiner Angst aus Lust
.
*
Heimatwabe im Asyl der Zeit
ist des Herschlags Kegelschnitt -

Atemstrich auf Licht gepaust. -

Schussfäden durch jeden Augenblick,
sesshaft in Beweglichkeit -

der Herzschlag, der sich konisch schließt.
*
(In die Springbrunnen des Blutes tauchen
Sterne, die zu Herzen schrumpfen.)
*
(in einem Zimmer voller kummer stehen
große Spiegel, die den Raum verbrauchen.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ok, dann entschuldige. Mirtazapin ist eigentlich ein Anti-Depressivum, Olanzapin bzw. Zyprexa ein Neuroleptikum. Dann wurde wahrscheinlich eine Fehldiagnose gerade gerückt.
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Er wird als Larve sterben. -
Vielleicht, dass er sich die Wandlung verweigert, weil jede Wandlung, und sei es auch eine profane, Unmut, Schrecken und Bestürzung ist.
*
Als es den Menschen ins Nackte verschlug, plötzlich, unerwartet rasch, da schlug ihm ein kalter Wind ins Gesicht. Wie klapperte er plötzlich mit den Zähnen, gleich einem Gespenst, das Angst vor Gespenstern hat – Wir Heutigen?
Nun … Ihr aber, ihr in der Zukunft, ihr werdet euch den Schrecken ins Gebein jagen!
*
Nur im Vorbeischrammen mischen sich Trauer und Erleuchtung, nur im Streifen Ruine und Eden und das Herz mit dem Heiligen.
*
Wandlung heißt erschöpft sein vom Betrug und nur Betrüger haben Ideale.
*
Jeder Dieb, aber kein Kaiser, vermag dir zu sagen, wie die Welt sein sollte.
*
Man war im Paradiese, man ist es nie.
*
Wandel auf Wandel, das heißt; Metaphern auf Metaphern beziehen, den Urtext verloren zu haben und die Fähigkeit sich vor die Zeit zurückzuziehen.
*
Die angestaute Perversion vermag sich bis in die Himmel aufzuwerfen. (das ist allgemein gesprochen)
*
Eine vollkommene Ruine – ein überaus poetisches Drama sein.
*
Nichts Erwarten und sich zuletzt ersetzen lassen vom Warten auf nichts, auf nichts gerichtet sei, nichtig sein, bis das Warten selber beginnt sich zu verflüchtigen.
Nach der Erwartung zu leben, heißt vor der Geburt oder nach dem Tode zu sein.
*
Es gibt keine zufriedenen Metaphysiker.
*
An Menschen, bei denen man nicht man selbst sein kann, rächt man sich mit Rechthaberei.
*
Jeder Schritt ist ein Attentat.
*
Jenes lieben, um dieses zu hassen und umgekehrt.
Schön ist der Kristall der Welt, wenn er sanft aus Gottes Händen fällt
*
Keine Wahrheit, aber Biografien.
*
Vom Wesentlichen geprellt und aus allen Kreisen des Daseins gestoßen - ein Schlangenhirte (gleich jedem Zyniker) eine abgeschmetterte, epileptische Aura und doch ein Gestürzter: alles an ihm verblieb im Zustand der Virtualität und des Betrugs. Dennoch: eine gewisse Beschämung bei mir das zu ertragen, was ihn einst zerschlug, blieb nicht aus – mit der großspurigen Geste eines Gottes klapperte er mit den Zähnen, bis man vor Mitleid im Zorne zerfloss – wäre Zeus eine Heulsuse gewesen, ich schwöre, er hätte seine Gestalt und seinen Geist gehabt.
*
Zurückschnellen in ein Stadium, in dem man nicht ist, in dem man nicht einmal nicht ist.
*
Die Blumen pöbeln den Sommer an, die Stadt steht im Streit mit den Häusern.
*
Alles ist falsch, bis auf ein Ja jenseits von allem, es kann auch ein Nein sein – es ist nicht so, als ob es kategorisch wäre.
*
Nichts ist schwieriger, als aus der Skepsis eine Perversion zu machen. Die Skepsis ist unter den weltlichen Dingen sicher das Höchste und nur im Höchsten nichts.
*
Der Mensch: eine Woge, die sich am Menschen bricht.
*
Manchmal braucht es Jahre, um die Furcht von einem Gedanken zu schleifen – dabei entstehen unversehens Diamanten.
*
Der tanzende Christ ist kein Christ.
*
Alles wird unwirklich, wenn man die Perspektive mit einbezieht, die unmöglich mit einzubeziehen ist.
*
Das Leben klebt.
*
Man verwechselt sich so häufig mit anderen, dass es indiskret ist den Mund aufzumachen.
*
Derselbe kreatürliche Krach, dieselbe profane, laute Sentenz – der Lärm, den ihre Gedanken machen, klebt auf der Haut, ihre Haut schreit - Wie weicht man mit den Ohren aus?
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Der Raum atmet Schlaf, Raunacht. Sogar der Wald hat schwere Lider.
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Die Tat hebt den Geist auf.
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Der Mensch bekämpft seine Angst vor dem Verlöschen am besten mit quietschenden Betten.
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Nichts auf nichts folgend, bis ein Knirschen auf das Knacken, mit dem Knochen brechen, sich verschieben und neue Formen bilden. Nichts bis auf den Lärm, mit dem den Engeln Raubtiermäuler wachsen.
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Der Wandel war ein majestätisches Raubtier – In seinen Augen setze es zum Sprung in fremde Herzen an.
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Liebe heißt mit dem Herzen schwitzen.
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Manch einer wird nur deshalb nicht zum Denker, weil sein Humor zu scharf ist.
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Ein femininer Satyrismus, eine maskuline Nympholeptik, Körper, die gegen ihr Narrativ anstrampeln (sind Engelsembryonen) usw.
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Monokulares Erkennen – eine zyklopische Psyche.
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In der Bejahung liegt etwas so ursprüngliches und gleichzeitig perfides, dass selbst Gott ihrer Idee entsprungen sein muss.
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Kämpfende Götter – schöner Ausblick von der Theo-Loge.
Sorgen sind die Zwangsgedanken der gesunden Menschen.
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Vergessen, Vergessen – unsere Unfähigkeit zu vergessen (die ewige Konservierung) wird uns hindern das Bestehende abzuschaffen und das Neue zu wagen.
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Hoffen heißt Vergessen in die Zukunft wälzen.
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Irritation: die Skepsis der Angst
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Erinnern ist das Glück die Zukunft zu vergessen.
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Wir können nicht in zwei Richtungen gleichzeitig gehen, entweder wir erinnern uns, oder wir altern.
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Jede Überzeugung trägt in sich die Lust am Vernichten, sie ist radikal und sei sie noch so unbegründet: jede Überzeugung ist ein Embryo im Bauche eines Dämons.
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Eine Zukunft ertrank in der Vorsicht.
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Die Hoffnung wirkte bei ihm negativ, sie war sein Beunruhigungsmittel, mit dem er jeden Tag begann, weil sie ihn zu Taten zwingen wollte, vor denen er Angst hatte.
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Die Welt ist schal, bloß weil sie ist. Wäre sie nicht und nur ein Gespinst unter einer Heerzahl von Gespinsten, sie gliche Eden.
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Der Aphorismus überspitzt – Er verschleiert sogar. Nur schlechte Aphoristiker reden eindeutig, nein; nur schlechte Aphoristiker sagen die Wahrheit.
 
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