So, dann will ich mal in den Bewertungsreigen einsteigen. Ich hoffe, meine Bewertungen sind nicht allzu abhängig von meiner Tagesform – denn die ist seit Wochen eher mies
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Wasserfreuden (Moritat, Oscarchen)
Mir gefällt es, wenn eine Geschichte aus der Sicht des Täters erzählt wird. Auch die groteske Steigerung ist gelungen. Allerdings fehlt mir so etwas wie ein dramaturgisches Überraschungsmoment.
Formtreue: 2,5
Originalität und Kreativität: 2,0
Sprachliche Gestaltung: 2,5
Die Ballade vom Zehner (Ballade, Artbeck Feierabend)
Inhaltlich ahnte ich sehr bald, was kommen wird. Irgendwie kam mir die Geschichte bekannt vor. Von der Machart her finde ich Vers- und Reimmaß schwierig. Es kommt kein richtiger Fluss in die Geschichte.
Formtreue: 1,8
Originalität und Kreativität: 1,5
Sprachliche Gestaltung: 1,8
Ärztlicher Notdienst (Ballade, James Blond)
Ich kenne diese Balladevon James schon etwas länger – und liebe sie. Mehr brauche ich dazu eigentlich nicht zu sagen.
Formtreue: 2,5
Originalität und Kreativität: 3,0
Sprachliche Gestaltung: 2,8
die Moritat von Schneewitzchen (Moritat, Tula)
Je häufiger ich diesen Text lese, umso mehr Spaß macht er mir. Länger dürfte er aber tatsächlich nicht sein – außer, es käme noch zu weiteren Irrungen und Wendungen in der Erzählung.
Formtreue: 2,0
Originalität und Kreativität: 3,0
Sprachliche Gestaltung: 2,5
Die Moritat vom durstigen Dieter (Moritat, Joe Fliederstein)
Für mich eher eine Ballade als eine Moritat. Zum Lesen ist sie mir etwas zu langatmig – ich kann mir aber gut vorstellen, dass der Text, wenn er denn vorgetragen wird, richtig gut rüberkommt.
Formtreue: 2,0
Originalität: 2,0
Sprachliche Gestaltung: 2,0
die Ballade von Balduins Ballladen (Ballade, Didi Costaire)
Die Idee mit den vielen "Ball-Varianten" gefällt mir. Allerdings sehe ich hier eher keine Ballade. Sprachlich gefällt mir der Text - allerdings mit Abzügen: So gefallen mir gleiche Reimwörter (Vorraum/Torraum) nicht so gut. Und an ein paar Stellen tue ich mich mit der Betonung einzelner Worte etwas schwer (z.B. "bis zum Autogrammball" – das betonte "zum" klingt nicht gut, knallt mir beim Lesen unschön um die Ohren).
Formtreue: 1,5
Originalität und Kreativität: 2,5
Sprachliche Gestaltung: 2,2
Die wundersame Reise des kleinen Plastebechers (Ballade, Tula)
Origineller Idee. Doch die Reise ist mir dann doch etwas zu langatmig geworden. Mit der metrischen Gestaltung am Ende jedes Verses tue ich mich schwer. Vielleicht wäre es für mich einfacher, wenn dieser metrische Bruch abgesetzt und in eine Art Refrain umgewandelt wird.
Formtreue: 2,0
Originalität und Kreativität: 2,5
Sprachliche Gestaltung: 2,0
Wiener Toiletten Moritat (Moritat, James Blond)
Hier brauchte ich mehrere Anläufe, um mich auf die Moritat einlassen zu können. Das Wort "Klofrau" wirkte auf mich eher als Spaßbremse, da es bei mir eine Erwartung/Assoziation in Richtung "krampfhaft lustig" auslöste – also Humor mit Vorschlaghammer. Doch der schwarze Humor, der dann folgte, gefiel und gefällt mir.
Formtreue: 2,5
Originalität und Kreativität: 2,2
Sprachliche Gestaltung: 2,0
Moritat von der Unersättlichkeit (Moritat, Joe Fliederstein)
Ein, wie ich finde, imposantes Spiel der Worte. Allerdings hätten mich mehrere kleinere "Männerschlachtereien" mehr interessiert, als der Bericht über die eine Gewaltorgie. Da versprechen die ersten zwei Verse mehr, als die Moritat am Ende hält.
Formtreue: 2,0
Originalität und Kreativität: 2,0
Sprachliche Gestaltung: 3,0
Am Himmelssee (Ballade, James Blond)
Ja, so stelle ich mir eine Ballade vor. Auch die Geschichte an sich gefällt mir – nur die Auflösung zum Schluss ist mir etwas zu langatmig.
Formtreue: 2,8
Originalität und Kreativität: 2,5
Sprachliche Gestaltung: 2,2
Crhyme time (Moritat, Didi Costaire)
Von der sprachlichen Gestaltung her ist diese Moritat, die wohl eher eine Ballade ist, ein Genuss. Die Geschichte an sich ist mir aber zu dünn geraten. Während einige der bisher vorgestellten Ballade/Moritaten hin und wieder Längen aufwiesen, würde dieser Ballade noch etwas mehr Futter gut tun.
Formtreue: 2,0
Originalität und Kreativität: 1,5
Sprachliche Gestaltung: 3,0
Richtige Auswahl (Moritat, Oscarchen)
Die Geschichte an sich überzeugt mich nur bedingt. Auch, wenn ich an anderer Stelle schrieb, dass ich es mag, wenn das LyrIch aus seiner Perspektive erzählt, so glaube ich, dass diese Moritat besser rüberkommen würde, wenn sie in der 3. Person verfasst wäre. Bei dieser Variante habe ich sofort einen Sänger vor meinem inneren Auge, der mit einem Zeigestock auf gemalte Bilder zeigt, während er die Moritat vorträgt.
Formtreue: 2,5
Originalität und Kreativität: 1,8
Sprachliche Gestaltung: 2,2