Bruchstücke

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Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Dort
unterm dreiblättrigen Kleeblatt
saß sie
musste sich nicht einmal bücken
so klein war sie geworden
mit der Zeit
Lange hatte sie hinterm Vergissmeinnicht
gekauert...Vergebens
'Nun auf' hatte sie sich gesagt
das Kleeblatt gesucht und gefunden
Und so saß sie dort
Hoffnung über Hoffnung
bis sie sich selbst vergaß
und nur der Seelensamen Liebe
von ihr übrig blieb

Wer wohl die Rose fand
im Jahr darauf?
 

Scal

Mitglied
Seltsam, die Türen, durch die, unvermutet, Erinnern eintritt.
Erinnere mich plötzlich hier an eine Tagebucheintragung vor etlichen Jahren, hab sie nicht griffbereit.

Dass es uns so gegeben hat!
Nijinsky erzählt: "Meine Tochter hat angefangen zu sprechen. Sie sagt: la la la.
Und das heißt Freude, Freude, Freude".


So in etwa.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich schlafe viel. Wenn ich nicht schlafe, ist mir schlecht. Außerdem versuche ich ständig, den Schleim aus dem Hals zu husten.
Schwindelattacken, starker Schnupfen, Fieber, Schüttelfrost, übler Augendruck und sehr starke Gliederschmerzen.
Samstag habe ich einen PCR-Test machen lassen. Gestern kam das Urteil: CT 20,21. Unter 30 ist ansteckend.
Corona ist echt kein Spaß. Man spürt diesen ständigen Kampf im Körper. Momentan fühle ich mich wie der Verlierer.
 

Scal

Mitglied
Goethe: "Es gibt keine Lage, die sich nicht verändern ließe, entweder durch Tätigsein oder durch Erdulden."

Ich kenne einige aus meinem Familien- oder Bekanntenkreis, die ähnliche Symptome schilderten.

Alles Gute Dir!

Lieben Gruß
Scal
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Otto,

willkommen im Club.
Du bist ja arg gebeutelt, hört sich nach dem vollen Programm an.
Baldige Besserung!!!

Liebe Grüße
Petra
 

Scal

Mitglied

Otto Lenk

Aus Dezembernebelpupillen

Meine Gedanken hegeln sich aus wittgenschen Steinen heraus.
Sie ent- und verzehren das synaptische Gestrüpp.
Was werden wir tun, was werden wir tun,
Schreit mein Hirn…
Bilder wie Texturen überschatteten den Tag
Es begann mit dieser weißen Taube
Die sich am Fensterglas das Genick brach
Ihre toten Augen brachten meine Besinnung zur Besinnung
Und ich nahm das letzte Blatt
Vom allerletzten Baum
Legte meine Dunkelheit hinein
Bettete das Blatt zur Ruh
Und ging
… in zerebraldualistischer Erwartung
Im aufgehenden Mond unter

*

Gegenwart und Mitvergangenheit, der Mond ist aufgegangen
meine Augen, entzehrt
gelenkt in nährendes Gestrüpp
sinnen die Taube


Gruß
Scal
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
So langsam geht es wieder aufwärts. Allerdings befürchte ich, dass es nicht ohne Spätfolgen bleiben wird. Meine asthmatische Lunge gabscht noch immer nach Luft. Danke für eure Gedanken.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
im fenster

dieser streifen blau
wie groß er plötzlich erscheint

welche möglichkeiten
auf einmal darin träumen
 

Scal

Mitglied
Lese das - und atme im Namen der Poesie auf.
Und es kommt mir der Satz eines italienischen Philosophen in den Sinn: "Die Hoffnung ist die Kraft, die die Erwartung des Guten lebendig erhält".
 

Scal

Mitglied
8 Mai 2021

manchmal
träume ich
ein wort.
verdichte es.
versuche es
zu deuten.
erkenne es
und lass es sein.
vollkommen sein.

_____________________________________________

eigeninnig sein

Gruß
Scal
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
eigentlich habe ich nichts zu sagen.
ich könnte also schweigend ins trübe sal blasen.
nichts sein lassen, aber das tue ich nicht!
einer muss schließlich das sommerloch stopfen.
 

Scal

Mitglied
"Nach vier Wochen kehrte langsam der Frühling wieder zurück", sagte kürzlich mein Bruder, den ich nach längerer Zeit wieder einmal traf.
Covid hatte ihn zugeschneit.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Du!
Jetzt hätt ich fast wieder mal was gedacht.
Also fast.
Iss ja schon mal was.
Nach all der Corona-Leere im Kopp.
Wirklich gedacht hab ich nun nix.
Aber da war mal zumindest so ne Sprechblase.
Also nicht dass du denkst.
Nix drin.
Aber siehs doch mal so.
Am Anfang bzw. kurz davor, war auch nix.
Bis sich in dem Nix ne Sprechblase gebildet hat.
Stand erst auch nix drin.
Hatt sich das Nix so ein paar Milliarden Jahre angeguckt.
Und dann hats sich, so mir nix dir nix, gedacht:
Was sollen des?
PENG….schon wars passiert.
Ich muss jetzt also nur drauf warten, bis sich mein Kopp fragt:
Was sollen des?
Und PENG!
Wollen wir nur hoffen, dass es sich nicht ein paar Milliarden Jahre Zeit nimmt.
Sonst wird das eng.
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Abends
wenn die Vögel
müde von ihrer täglichen Geschwätzigkeit
schlafen gehen
höre ich das Gras wachsen
vernehme das Recken und Strecken
der Bäume
lausche dem Nahen der Nacht
dem Wispern der aufziehenden Sterne

Später noch
im Schatten der Dunkelheit
erzählen mir die Toten von ihrem Leben
und ich schlafe ein
 

Hera Klit

Mitglied
Eine Feder für jeden Flug
Ein Alles für das Nichts
Ein Stein für alle Berge
Eine Feder für jeden Flug
Ein Alles für das Nichts
Ein Stein für alle Berge

Ein Schwarz für jeden Tod
Ein Blau für jedes Leben
Ein Grün für jede Hoffnung
Eine Feder für jeden Flug
Ein Alles für das Nichts
Ein Stein für alle Berge

Das sind Verse von hohem Sachverstand und noch nie dagewesener Tiefe.
Besonders die grüne Hoffnung hat mich stark berührt, das war noch nie da!!!

Mann, Mann, Mann, mehr brauche ich nicht, um mir Klarheit zu verschaffen, woher es kommt.

Liebe Grüße
Hera
 



 
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