Soeben war auf meinem Bildschirm folgender Artikel der Tagesschau.de. Doch als ich die www-Adresse kopieren wollte, war er schon weg und unter Tagesschau.de war er auch nicht zu finden. Deshalb hier einkopiert, was ich vor dem Verschwinden retten konnte:
Player: audioAtomreaktor auf dem Mond - Was ist der politische Hintergrund
1 Min
Pläne der USA Atomkraftwerke auf dem Mond - geht das?
Stand: 05.08.2025 15:59 Uhr
Die NASA plant, einen Atomreaktor auf dem Mond zu errichten. Laut Medienberichten werden die Pläne in den USA konkreter. Wie realistisch ist das und wie würde solch ein Atomkraftwerk auf dem Mond aussehen?
Von Uwe Gradwohl und Pascal Kiss, SWR.
Bis 2030 möchte die NASA
laut Medienberichten einen Atomreaktor auf dem Mond bauen - als Teil eines Wettstreits mit China. So wollen die USA und China zurück auf den Mond. Nach mehr als 50 Jahren sollen wieder Menschen auf der Mondoberfläche landen.
Langfristig sind bemannte Mondstationen geplant. Um diese dauerhaft mit Energie zu versorgen, braucht es zuverlässige Stromquellen. Ein Kernreaktor könnte hier eine Lösung sein - besonders in den zweiwöchigen Mondnächten, in denen Solarmodule keinen Strom liefern.
Player: audioProbleme bei Mondmissionen
16.01.2024
Raumfahrt "Wir fliegen, wenn wir sicher und bereit sind"
Kürzlich hat die US-Raumfahrtbehörde NASA bekannt gegeben, ihre Mondmissionen zu verschieben. mehr
Warum Mond-AKWs ganz anders aussehen würden
Genaue Konstruktionspläne für ein Atomkraftwerk (AKW) auf dem Mond gibt es noch nicht. Doch schon jetzt steht fest, dass ein AKW dort ganz anders aussehen und funktionieren wird. Auf der Erde nutzen AKWs Dampfturbinen. Durch die Spaltung von radioaktivem Material entsteht Wärme, mit der dann Wasser erhitzt wird. Der entstehende Wasserdampf treibt dann die Dampfturbinen an, die dann wiederum elektrischen Strom produzieren.
Dafür braucht es jedoch Wasser. Zwar werden auf dem Mond kleine Wassermengen vermutet. Diese sollen sich aber in kalten und dunklen Kratern am Südpol befinden, welche schwer zugänglich sind. Und die Dampfkreisläufe stehen bei Atomkraftwerken auf der Erde unter Druck und müssen regelmäßig gewartet werden. Diese komplexe Technik mit vielen beweglichen Teilen ist für den Einsatz auf dem Mond ungeeignet - zu anfällig, zu wartungsintensiv.
12.04.2023
Klima, Gesundheit, Technik RESSORT WISSEN
Aktuelle Nachrichten aus der Welt der Wissenschaft. Neue Studien und Hintergründe zu den Themen Klima, Gesundheit, Technik und Forschung. mehr
Auf dem Mond würde man also auf Dampfturbinen verzichten. Stattdessen kann die Zerfallswärme direkt in Strom umgewandelt werden - mithilfe sogenannter thermoelektrischer Wandler. Deren Wirkungsgrad ist aber viel geringer als der eines Kraftwerks mit Dampfturbinen auf der Erde. Dafür sind sie robuster, weil sie keine oder nur wenige bewegliche Teile enthalten.
Ein Atomreaktor auf dem Mond wäre eine ganz andere Anlage als die, die es auf der Erde gibt: viel kompakter, kleiner, mit viel weniger Leistung. In den aktuellen Medienberichten über die US-Pläne ist von einem Reaktor mit 100 Kilowatt Leistung die Rede - das entspricht nur einem Bruchteil der Leistung eines herkömmlichen Atomkraftwerks.
Player: audioGibt es Wasser knapp unter der Mondoberfläche?
09.03.2025
Indische Raumsonde Forscher vermuten Eis dicht unter der Mondoberfläche
Laut indischen Forschern könnte Wasser selbst dort, wo die Sonne scheint, unter der Oberfläche gefrieren. mehr
Mondreaktor auch politisch brisant
Mit den USA und China gibt es gerade vor allem zwei Nationen, die in den 2030er-Jahren ständige Mondbasen bauen wollen. China plant derzeit zusammen mit Russland ein Atomkraftwerk auf dem Mond zu bauen. Die Pläne werfen auch politische Fragen auf.
Eine entscheidende Frage ist, ob bestimmte Mondgebiete durch technische Anlagen - etwa atomare Kraftwerke - für andere Nationen gesperrt werden könnten. Solche Sperrzonen könnten offiziell mit Sicherheitsbedenken begründet werden, etwa dem Schutz vor radioaktiver Strahlung. In der Praxis könnten sie dazu führen, dass eine Nation de facto territoriale Ansprüche auf dem Mond erhebt.
Territoriale Ansprüche sind aber ein klarer Widerspruch zum
Mondvertrag von 1979, der den Mond als gemeinsames Erbe der Menschheit definiert. Allerdings hat der Vertrag wenig Gewicht, da ihn nur wenige Staaten ratifiziert haben. Die Entwicklung von Atomkraft auf dem Mond könnte somit nicht nur technologisch, sondern auch geopolitisch wegweisend sein.
Player: videoNeuer NASA-Chef wird der Musk-Vertraute und Unternehmer Jared Isaacman
analyse 06.01.2025
Weltraum Wie Musk und Trump die Raumfahrt beeinflussen könnten
Der designierte US-Präsident Trump und SpaceX-Gründer Musk dürften die US-Raumfahrt verändern. mehr
Strom für Raumfahrt schon heute aus radioaktivem Zerfall
Ein Großteil der Energie in der Raumfahrt kommt von Solarzellen. So ist zum Beispiel die Internationale Raumstation ISS mit sehr großen Solarzellen ausgestattet. Auch Mondsonden nutzen das in der Regel. Auf dem Mars ist das Sonnenlicht wegen der größeren Entfernung nicht mehr so intensiv. Hier verstauben auch Solarzellen recht schnell.
Deshalb rollen die US-amerikanischen Mars-Rover mit Strom aus Radionuklidbatterien, auch als Atombatterien bezeichnet. Sie gewinnen ihre Energie aus radioaktivem Zerfall von Plutoniumoxid. Dabei kommt es zu keiner Kernspaltung. Die Batterie ist also auch kein kleines Atomkraftwerk.
Seit mehr als vier Jahren fährt der Rover "Perserverance" über den Mars. Auch er bezieht seinen Strom durch Radionuklidbatterien.
Das Verfahren hat einen schlechten Wirkungsgrad, es gibt viel Umwandlungsverlust, aber für so einen Rover reichen ein paar hundert Watt und die Nuklidbatterie braucht keine Wartung und funktioniert viele Jahre auch durch tiefkalte Marsnächte und Marswinter hindurch. Da ist der schlechte Wirkungsgrad verkraftbar.
Ein AKW auf dem Mond könnte langfristig die Grundlage für viele weitere Raumfahrtmissionen bieten - für den Bau von Mondstationen oder sogar zukünftige Missionen zum Mars. Doch bis dahin sind noch viele technologische Herausforderungen zu lösen.
Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 05. August 2025 um 16:35 Uhr. 07.08.2025/win aus Internet kopiert