Kurzfassungen

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H

Heidrun D.

Gast
Oh! Verenchen schrieb seinerzeit von erotisierten Nonnen und San Martin kommentierte ... :D

(Ich weiß schon, warum ich meine Gedichte neulich alle gelöscht hatte, hihihi)

Aber merke: Besser ein Liebesgedicht als eine veröffentlichte Liebeserklärung!

Schöne Grüße
Heidrun

(Jottseidank, wenigstens im Lupanum ist Ruh`!)
 
K

Kasper Grimm

Gast
Tolle Gedichte, kurz und bündig ;-)
Die armen Schüler, die den Schiller noch generationenweise auswendig lernen mußten, hätten Dir Deinen Alternativvorschlag wahrlich gedankt!
LG Kasper
 

Vera-Lena

Mitglied
Durchzug

Ein Zug fuhr durch,
doch durch durch was?
Ein Zug fuhr ohne Unterlass
durch durchgetunneltes Terrain
auch über Brücken schmal und eng,
ein Zug fuhr schnell von A nach B
er fuhr sich durch das ABC
und führe sogar immer noch,
gäb’s plötzlich nicht dies Fahrtenloch;
er fühlt sich dämlich, wirklich doof,
denn , rums, steht er im Kopfbahnhof.

Und steht bei dir heut alles Kopf,
mach Durchzug, das löst manchen Knopf.
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Vera-Lena,

das hast du "alles aus meinem Kopf abgeschrieben", nicht etwas aus dem von Otto Lenk, sondern aus meinem! Und dem dort geplanten Monumentalwerk "Ein Leben im Durchzug" entnommen * grins.

Nee, nee. ;) Das ist schon ein sehr schnuckeliges Gedicht, und ich finde es überaus nett, dass auch unsere gemeinsamen Werke, beispielsweise die ABC-Verse, lobend gewürdigt werden.

Kreative Reststunden
wünscht
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Trauerweide

Hinter den Weiden
duckt sich die Trauer,
aber davor
lächeln
tief herabhängende Zweige
in den See.
Jeden Tag
umrunde ich
diesen Baum.
 

Vera-Lena

Mitglied
Großreinemachen im Sonnensystem

Götter, steigt von dem Olymp,
weil die Erde schmerzverkrümmt
neu gerundet wird; beim Schleifen
könnt ihr machtvoll sie umgreifen,
denn Athene weiß, wie's geht
und Apollon Pate steht,
dass das Sternchen runderneuert
wieder durch die Sphären steuert,
wacker um sich selbst sich dreht
doch auch um die Sonne geht.

Denn sie war so sehr vermessen,
hat es beinah ganz vergessen,
das was Größ'res, als sie's ist,
ihren Lauf diktiert. Die Frist,
hier mal kräftig aufzuräumen,
ist nur kurz, hört auf zu träumen,
lasst die Leda,lasst Helenen,
packt frisch an, hört auf zu gähnen,
die Idee von Maß und Zahl
setzt ins Werk auch dieses Mal!
 

Vera-Lena

Mitglied
Spätes Angebot

Die Sicherung war durchgeknallt,
der Strom macht drum erzwungen Halt,
man hindert ihn an seinem Strömen
von Bayern bis hinauf nach Böhmen.
Nichts ist nun mehr so recht elektrisch
der Vektorraum ist nicht mehr vektrisch,
die Spannung scheint nicht mehr gegeben,
man könnte auf dem Mond auch leben,
nichts misst des Stromes Widerstand,
wie kommt die Wärme jetzt ins Land?
Ich bring den Blutstrom mal auf Trab,
der soll jetzt hechten, nicht zu knapp.
Du willst dabei behilflich sein?
Ach, fiel mir das doch früher ein.
 

Vera-Lena

Mitglied
An Goethe, dass er bei der Ruh im Grabe auch mal was zu Lachen habe

Ein Männlein steht im Walde noch immer rum,
warte nur balde wird's ihm zu dumm.
Wenn auch Ruhe hinter Gipfeln,
sieht man doch sein Mützchen zipfeln.
Männlein spürt den leichten Hauch,
und die Vögel schweigen auch.
 
H

Heidrun D.

Gast
Oh,

hier war ich (zu) lange nicht mehr ... fast hätte ich das zipflige Männlein verpasst *heul.

Weinte umd dich, die mir stets gefallen,
derenthalb der Unschuld Lilien blühn,
der zu ihrem weichen Busenwallen
Heldenstärke die Natur verliehn
Auf Jöthe darf nur verschillert werden, nä ;)? Obwohl vermutlich bei einem zarten Wesen wie dir nicht viel wallen wird ...

Liebe Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
:D

Naja, liebe Heidrun, mir war eben nur das Kinderlied eingefallen und das kannte Jöthe vielleicht gar nicht. Ich glaube nicht, dass er das ganze Wunderhorn des Wunderknaben durchgelesen hat. Oh weh, böse Unterstellung!

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Paradox

Paradox ist, wenn ein Goethedenkmal durch die Bäume schillert.


Hier schillert es auch:

Er stand auf einem Sack voll Linsen
und schaute mit vergnügtem Grinsen
auf zehn belegte Brötchen hin.
Dies alles ist mir viel zu wenig,
begann er zu Ägyptens König.
Gesteh, dass ich gefräßig bin.

Viele Grüße
Marie-Luise
 

Vera-Lena

Mitglied
Er stand auf seines Daches Zinne, liebe Marie-Luise, ja wunderbar! Bei zehn belegten Brötchen hatte er ja dann wahrscheinlich auch die entsprechende Statur, vielleicht war er ja Gewichtheber oder Olypiasieger im Diskuswerfen.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
H

Heidrun D.

Gast
Welch wunderbares Paradoxon, liebe Marie-Luise, (10 Punkte, mindestens ;))!

Ergriffen schillert:
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Auch Goethes Magen durchfuhr die Liebe

Es juckte einmal Jöthe,
zu schildern seine Nöte,
drum ließ er Werther leiden,
das ließ sich nicht vermeiden,
Ach nein, ihm ward nicht Lotte
zur allerliebsten Motte.
Doch kam es schließlich hart auf hart,
da liebte er das Schnitzel zart
und nahm, ihr wisst es ja genau,
die Köchin sein zur Ehefrau.
Ja, Vulpius Christiane
nahm allererste Sahne
für ihres Liebsten Leibgericht,
ihr Windbeutel war ein Gedicht.
 
H

Heidrun D.

Gast
Köstlich, köstlich,

liebe Vera-Lena. Und sooo schön in der Doppelbedeutung des Windbeutels ...

In einem anderen (mir bekannten) Forum würde es für diese wundervollen Reime nur so Empfehlungen hageln ... ;), aber da will ja keine hin. :D Und ich schon gar nicht!

Lachende Grüße
Heidrun
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Heidrun,

natürlich habe ich auch gesehen, dass der "Windbeutel" doppeldeutug zu verstehen ist.

Aber.....

Zuerst denke ich mal, wenn ein Mensch den "Faust" zuwege bringen konnte, ein solcher muss ein Ehrenmann gewesen sein. (denke ich mir halt so)

Andererseits hat er seine Christiane sehr lange warten lassen und ohne den Segen von Amt und Kirche mit ihr zusammengelebt. Sie muss ein wahrer Geduldsknochen gewesen sein.

Dann ist da noch die Angelegenheit mit Frau von Stein, in der man bis heute rätselt: Haben sie oder haben sie nicht?

Wenn ich sein diesbezügliches Gedicht, (das ich, kaum dass es mir das allererste Mal vor die Nase gekommen war, sofort auswendig gelernt habe,) anschaue: "Warum gabst du uns die tiefen Blicke...." also dann denke ich, dass er vielleicht nicht ganz freiwillig , aber jedenfalls zwangsläufig auf einer platonischen Ebene verblieben ist.

Naja, jeder kann bei meinem Text denken, was er will. Wirklich beleidigend ist das Wort "Windbeutel" ja nicht und auch Goethe war ein lebendiger Mensch mit Vorzügen und Schwächen. Man kann ihn gerne zu einem Halbgott hochstilisieren, dagegen habe ich nichts, aber eben nur zu einem Halb.... Die andere Hälfte musste sich genauso mit Mephisto rumplagen, wie jeder andere von uns auch.

Und es tut doch gut, sich einmal über andere lustig zu machen. Wenn man es fertig bringt, auch über sich selbst zu lachen, darf man das, finde ich.

Es freut mich, dass Du Dich amüsiert hast.

Ich wünsche Dir noch einen schönen Aschermittwoch, dieses Jahr sogar bei Schwarzmond bzw. Neumond, Uiiiiiii.....
da fallen einem alle Sünden ein ;)

Herzliche Grüße
Vera-Lena
 



 
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