Unter dem Kastanienbaum (Aus Schreibwerkstatt)

E

ElsaLaska

Gast
Lieber Willi,

irgendwie ist die Geschichte durch die Linde jetzt etwas Dorfplatzartiger-typischer geworden, nicht weil ich den Vorschlag gemacht habe, nein nein, aber mit der Linde gefällt mir der Text einfach besser. Irgendwie wirkt er auf mich nun authentischer.....

Du schreibst einmal : "Geäst"- das ist sehr gekünstelt in diesem Text. Zweige wären m.E. eleganter.

"auf der Wiese DORT" - das "dort" ist nicht so schön. ..vielleicht : auf der Wiese, die sich rings um den alten Baum erstreckte ( ist das zu holprig?)

"Wichtelmännchen, Tropf, Zwerg, Wurzelzwerg, Kapuzineräffchen, Wichtelmännlein, Gnom" - das sind zwar alles wunderbare Umschreibungen für den Wichtel, aber in der Kürze des Textes doch ein wenig zu viel. Vor allem das Kapuzineräffchen lenkt mich irgendwie ab. Wichtel sind auch noch positiv besetzt, jedenfalls zum Teil, also würde ich das Wort aus gegebenem Anlass NICHT benutzen;)
Tropf passt in dem Zusammenhang ganz gut. Gnom auch, Wurzelzweg ebenfalls. Alle anderen Begriffe schaffen bei mir jedenfalls Verwirrung. Ich persönlich würde ruhig einmal die Wortwiederholung riskieren (Tropf, Gnom, Wurzelzwerg sind ja schon drei Möglichkeiten, die eine oder andere ruhig wiederholen, ruhig mit einem Beiwort, dann müsste es ausreichen)

Was meinst Du?
LG
Elsa
 
Liebe Elsa,
auf die Schnelle. Ich entdecke gerade deine Antwort, habe jedoch keine Zeit, jetzt darauf ein zu gehen. Du hörst gegen 19.30 Uhr von mir, OK? (muss sofort weg)
Lieb grüßt dich
Willi
 
Liebe Elsa,
vielen Dank für deine Zustimmung und - wichtiger noch - für die guten Tipps. Geäst ist weg, (Kapuziner)Äffchen und Wichtelmännlein. Geblieben ist noch „dort“, weil mir da noch keine passende Formulierung eingefallen ist. Ich arbeite daran, wenn du eine Idee hast...
Es grüßt dich lieb
Willi
 
E

ElsaLaska

Gast
Lieber Willi,

es ist schon toll für mich als "Kritikerin", wenn ich mitverfolgen kann, wie mithilfe meiner Vorschläge eine Geschichte den letzten Schliff erhält!

"Dort (1) ruhten die Alten des Dorfes aus, zündeten ihr Pfeifchen an und lauschten dem Wind, der in den Zweigen des Baumes spielte und Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählte. Wenn es Abend wurde, schlenderten die jungen Leute herbei und tanzten vergnügt auf der Wiese dort (2)."

Zweimal dort. Wenn ich mein baumkundliches Wissen nochmal hervorzerre, dann würde ich die Linde ruhig auf den Dorfplatz stellen und nicht an den Rande des Dorfes. Ein solcher geselliger Mittel-punkt steht ja meist auch in der Mitte. Am Anfang des Textes steht nämlich "Dorfrand". Wenn die Linde in der Mitte steht und der Dorfschreiner eine Bank um den Stamm gezimmert hat, dann könnte ich mir vorstellen, hat die Linde sehr weit ausladende Zweige, in denen ja bekanntlich der Wind spielt und unter denen sich die Dorfjugend an lauen Sommerabenden im Tanze dreht. Wenn wir das so oder ähnlich formulieren, dann umgehen wir elegant diese komische Wiese, die man sich ja eh nicht vorstellen kann, vermeiden das zweite Dort und betonen nochmal, wie wichtig der Baum für das Dorfleben ist. Stell ihn ruhig in die Mitte, Willi, keine falsche Scheu!

Was hältst Du davon?

LG
Elsa
 
Liebe Elsa,
du bist ein Engel. Bin immer heilfroh, wenn du mit arbeitest.
Dein Vorschlag ist spitze! Ich habe die Änderung gleich vorgenommen.
Es bedankt sich ganz lieb
Willi
 
Stimmt, Volkmar,
Elsa macht echt gute Vorschläge.
Du übrigens auch. Deine Tipps haben viel gebracht. Aus der Krähenwinkeler Heimatzeitung wurde jetzt einfach eine Heimatzeitung.
Findet ihr das besser so, oder sollten wir den Namen wieder einbauen, jetzt, wo die anderen störenden Begriffe getilgt sind?
fragt neugierig
Willi
 
R

Rote Socke

Gast
Lieber Willi,

das Stück ist jetzt wesentlich schnörkelloser geworden und der rote Faden ist besser erkennbar. Mir gefällt es prima so.
Sicher könntest Du noch einen Namen für die Zeitung schreiben, aber ist das wichtig? Ein falscher Name für die Zeitung erweckt schnell den Eindruck, dass die Geschichte nicht allzu ernst zu nehmen wäre. Das wär doch schade.

LG
Volkmar
 
R

Rote Socke

Gast
Lieber Willi,

auf die Schnelle bekomme ich keinen Namen bei. Da solltest Du besser auch die regionalen Namensspezialitäten beachten.
Wichtig ist nur, dass nicht ein unschöner Name á la Hintertupfingen kommt.

LG
Volkmar
 
Hallo Volkmar,
wir suchen ja einen Fantasie-Ortsnamen für die Heimatzeitung. Wie gefällt Dir denn Trutzburg, Weidetal oder Laubing?
Ist gar nicht so einfach, hier die passende Bezeichnung zu finden.
Liebe Grüße
Willi
 
R

Rote Socke

Gast
Lieber Willi,

Trutzburg, Weidetal oder Laubing

Um Gotteswillen nicht Trutzburg.

Laubing klingt seriös.

Schöne Grüße
Volkmar
 
R

Rote Socke

Gast
Ja Willi,

das klingt doch recht ordentlich. Vorher klang es mehr nach lustiger Satire.

LG
Volkmar
 
In Ordnung, Volkmar,
dann lassen wir das auch so.
Ist Dir sonst noch etwas aufgefallen, das verbessert werden könnte?
Einen schönen Sonntag wünscht
Willi
 
R

Rote Socke

Gast
Guten Morgen Willi!

Nein, es war mir nichts besonderes mehr aufgefallen.

Jedoch, was hälst Du davon in folgendem Satz: "Eines Tages aber kam ein griesgrämiger...", das "aber" wegzulassen. Irgendwie stört es den Erzählfluss.

LG
Volkmar
 
Lieber Volkmar,
ja, der Hinweis ist gut. Das "aber" ist nun dem Rotstift zum Opfer gefallen. Warum haben wir den Fehler nur so spät erkannt. Dennoch, danke für die Aufmerksamkeit.
Beste Grüße
Willi
 
R

Rote Socke

Gast
Ja Willi,

ich denke einfach, man braucht wirklich einige Zeit für einen gewissen Abstand vom Text. Dann bemerkt man auch leichter die Kleinigkeiten.

LG
Volkmar
 
Ja, lieber Volkmar,
den zeitlichen Abstand braucht man wirklich.
Habe soeben auch noch kleine Änderungen gemacht, z.B. den Schreinermeister gestrichen, weil der Begriff Schreiner vollkommen ausreicht in dem Dorf.
Liebe Grüße
Willi
 
S

Silvi Degree

Gast
Deine Geschichte

gefällt mit sehr gut, lieber Willi .
Kleine Anmerkung:
4.Zeile : der Zwerg stampft -e -fehlt
vorletzter Abschnitt: sein Poltern ,statt poltern
Späte Grüße
Silvi
 



 
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