Dichten im Stile von ...

James Blond

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Rein gelegt

Doch wer mit großer Mühe kaum
sich ausgerollt in einem Raum,
schon meint, dass er ein Teppich wär,
so hat der's schwer.

Für Manchen endete der Traum
in einer Menge Teppichschaum.
 

James Blond

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Erinnerung

Warum in die Ferne schweifen?
Sieh, die Rute liegt so nah!
Lerne nur, sie zu ergreifen,
wenn dein Blick wird sonderbar.
 

James Blond

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und weiter geht's mit ... ?

Ein Mensch, der kühn das Wort ergreift
geht davon aus, die Rede reift,
ward sie im Herzensgrund begonnen.

Ein Andrer über Dinge schweift,
wo er in schöne Worte schleift,
was längst im Kämmerlein ersonnen.

Den Hörer treibt der Wunsch bei Beiden,
sie mögen solche Reden meiden:
Statt angespitzt nur Pappe spalten,
doch besser mal die Klappe halten.
 
Ein Mensch
Ein Mensch, das ist nicht angenehm,
ist stachelig, so wie Kakteen.
Doch selbst empfindlich wie Mimosen.
Man denkt dabei schon an Neurosen.

Man muss ihn immerzu nur loben,
sonst fängt er grässlich an zu toben.
Doch öfter schweigt er sich nur aus
und sitzt in seinem Schneckenhaus.

Drum Freunde, greift zu einer List.
lobt ihn auch für den größten Mist.
Sagt nie, das müsste besser sein,
denn dann fällt ihm nichts andres ein,

als Drohungen hinaus zu schrein:
„Ich will nicht mehr der eure sein.
Er lässt uns betteln und auch bitteln,
bis wir als BESTEN ihn betiteln.
 

James Blond

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Paradoxe Intervention

Der Dichter liebt es, viel zu schreiben -
die Leser schätzen mehr sein Schweigen
und bringen ihn durch stetes Hassen
doch nicht dazu, sich kurz zu fassen.

Vielleicht wär's klüger, statt zu richten,
man ließ den Menschen friedlich dichten,
und lobte ihn dann - ungefragt -
für Dinge, die er nie gesagt.

Nota bene:
Zur Dichtung zählt, wenn selbstvernarrt
der Dichter uns sein Werk erspart,
da überall, wo's zuviel tropft,
man schleunigst jene Quelle stopft
.
 

James Blond

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Wer hier gemeint war, sieht man leicht:
Es war James Blond, dem keiner gleicht!
Er plappert wie ein leckes Rohr,
den meisten kommt dies seltsam vor.

;)
 
Dichten im Stile von ......

So hatte Herbert es gemeint
und nicht, dass man hier wir geleimt.
Man sollte wie die Großen dichten
und deren Stil hier still belichten.
Die eignen Verse, glaube mir,
die haben nichts zu suchen hier.

Dies ist zwar auch die eigne „Währung“,
doch nur entstanden zur Erklärung.

:rolleyes:
 
Elefanten?

Den Elefanten fraß die Katz.
Sie war direkt auf ihn versessen
und wollt ihn lieber als den Spatz,
hat ihn dann heute Nacht gefressen

Dies geschah im Wildtierhaus,
zwischen 12 und Mitternacht.
Rüssel schaut zum Maul noch raus.
Wärs nicht traurig, würd gelacht.
 

James Blond

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Herbert Ha uns hier empfahl:

"Schreibt wie Dichter eurer Wahl!"

Sorry, dass ich's nun entblößte -
mir gilt JB als der Größte!

;)
 
Der Narzisst

Ich schaue an mein Spiegelbild und bin verliebt.
Ich denke nur, dass es noch so was Schönes gibt.

Es macht mir Spaß, mich selbst zu sehen,
möchte fast vor Glück vergehen.

Bin versponnen in meinen Träumerein,
fühl mich wohl, wenn ich allein.

Doch möcht’ ich, dass die Welt sich um mich dreht,
und dass der Wind für mich nur weht,

dass die Vögel für mich nur singen
Kirchenglocken für mich nur klingen

Ich möchte der Mittelpunkt der Erde sein.
Alle andern werden klein.

Ich seh` jeden Tag mein Spiegelbild,
seh' mein Gesicht, so weich und mild.

Ich bin so schön, bin interessant,
was Schön'res gibt's nicht hierzuland.
 

James Blond

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Lyrische Ferse

Den Dichter drücken früh am Morgen
bereits die finanziellen Sorgen.
Zwar gab er reichlich Verse aus,
nur Geld kam dafür nicht ins Haus.

Nun muss er gar als Schuldner bangen,
dass man bemüht ist, ihn zu fangen:
Wo Lyrik keinen Lohn erhält,
bezahlt er meist mit Fersengeld.
 
Mancher Dichter macht beileibe
seinem Leser keine Freude.
Manches sieht man ganz verdrossen,
doch es gibt auch nette Possen,
die man liest mit stillem Lachen,
sagt, man könnt es besser machen.
Doch, mein Freund, das weiß man nie;
schießt sich oft ins eigne Knie.
 

HerbertH

Mitglied
Anakreon-like in der Neuzeit - (Verschiedener Krieg - Übersetzt von Mörike)

Der wettert gegen Nazimachenschaften
Und jener gegen kranke Sicherheiten,
Ich rede von Obama-Care und Wahlgetöse in fremdem Land.
Kein Schmäherchor, kein Populist
Schlägt mich, und keine Dummheit trifft.
Ein andrer Kampf bedrängt mich
Aus jenem lieben Munde.
 

James Blond

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Schaumtraum (frei nach W. Busch)

Wenn einer, der mit Wörterschaum
erfüllt sich seinen Innenraum,
nun meint, der wäre nicht mehr leer,
so täuscht sich der.
 



 
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