Dichten im Stile von ...

Das Lied vom Computer
(Schiller hat Pate gestanden)

Fest auf seinem Platz im Zimmer,
so steht mein Computer da.
Möchte missen ihn wohl nimmer
Er bringt mir die Welt ganz nah
Mit der Maus behände
geh ich ins „Gelände.“
Möchte den Erfinder loben,
möcht' vor Freude manchmal toben.

Zum Internet, das man beschreitet,
dazu sag' ich ein ernstes Wort,
viel Schönes uns darin begleitet.
Man lässt sich treiben fort und fort.
So lasst uns vieles dort betrachten,
was man sonst nie zu sehen kriegt.
Man soll das alles nicht verachten,
weil es den Menschen nicht verbiegt.
Es hält gesund die grauen Zellen,
die haben immer was zu tun.
Es wird den Geist bestimmt erhellen.
Man soll im Alter ja nicht ruh'n.

Schrieb hier in der Art der Glocke,
mehr fällt mir dazu nicht ein.
Ich vor dem Computer hocke,
lasse jetzt das Dichten sein.
So wie er zu dichten
kann ich ja mitnichten.
Dies ist zwar kein großer Knüller,
ein Versuch nach Friedrich Schiller.​
 
E

equinox

Gast
Etwas Lustiges - viell. ein bisschen Ringelnatz

Das Rennen

Geschwind wie sie sind,
rennt das Schneckenkind.
Von oben aus der Luft,
ein Rabe ruft:
"He, lahme Schnecke,
was bist´e kecke.
Dich hole ich mir,
du schmackhaftes Tier:"
Da ruft die Kleine zurück:
"Gemeines Vogelstück,
so siehst du aus -
ich werde nicht dein Schmaus."

Und eh sie sich versah,
war nur ihr Schleim noch da!

(ich habe jetzt aber nicht auf die Metrik geachtet)
 
Ich weiß nicht, ob ich im Stil von Ringelnatz geschrieben habe, doch vom Inhalt her, könnte es von ihm sein.

Die Schnecke und die Kuh
(Ein Spaßgedicht)

Im Schatten einer Hecke
wohnt Else, eine Schnecke.
Sie frisst und kaut, und dann, o Schreck,
auf einmal ist ihr Häuschen weg.
Sie hat darin gesessen
und hat es aufgefressen.

Die braune Kuh Luise
kommt über grüner Wiese.
Sie schaut hinunter auf die Schneck'
und sagt:''Dein Häuschen ist ja weg,
du hast wohl drin gesessen
und hast es aufgefressen.

Das geht bei mir auf keinen Fall,
ich fresse niemals meinen Stall.
Ich mach' es mir gemütlich
und tu am Heu mich gütlich.''
Und die Moral von der Geschicht':
Pass immer auf, was du so frisst!
 

Vera-Lena

Mitglied
(Wie Ringelnatz)

Eben nicht

Ich suchte einen Schmetterling,
der Pollenstäubchen selig fing,
die Pollen,
die ganz dollen.
die alles überrollen.

Doch auch nach 60 Stunden
hab ich ihn nicht gefunden.
Nun taumelt er so irgendwo
und ist mir nützlich wie ein Floh.

Dann meide mich, du Schmetterling,
ich weide mich ganz ungelink
am gelben Pollenstaub
und an der Weide Laub.
 
Auch ein wenig ringelnatzig

Es war einmal ne Taube,
die flog in ihre Laube.
Dort wohnte auch ihr Tauberich,
der grade diese Laube strich.
Er strich sie für die Taube,
die grad flog in die Laube.
Doch da die Farbe rot nicht blau,
da zeterte die Taubenfrau.
Gleich beiße ich dich tot,
denn mir gefällt kein Rot.
Da ließ der Taubrich unter Lallen,
ganz einfach seinen Pinsel fallen.
Er flog davon, ließ alles stehn
Und wurde nimmermehr gesehn.
 

HerbertH

Mitglied
Frei nach "Wandrers Nachtlied" von Goethe

Die Du auf der Straße lebst,
Jede Nacht die Lust befriedigst,
Weil Du rasch Dein Röckchen hebst,
Und für Kerle Dich erniedrigst,
Das macht selbst die Hunde müde!
Süße Unschuld!
Frommt nicht Dir und nicht der Welt!
 
Dem Gedicht „Der Panther“ von Rilke nachempfunden

Sie sind so ernst, die Verse von dem Rainer.
Er schrieb vom Panther in Gefangenschaft.
Der einst geschmeidig war, wie sonst wohl keiner,
und jetzt ganz müde durch die Gitterstäbe gafft.

Er wünscht, ganz frei in Afrika zu leben.
Dort wär er glücklich, in der Weite der Natur.
Hier sieht man ihn, gefangen hinter Stäben.
Die Augen - nur noch Trauer pur.
 
E

equinox

Gast
Lb. Marie-Luise,

als ich heute die Blumenkästen meiner Nachbarn sah, dachte ich: so hatte es die Natur eigentlich nicht eingerichtet, das Tiere und Pflanzen eingesperrt werden!

Schön, wie Du es mit Deinem Gedicht auf den Punkt gebracht hast :)


LG equinox
 
Hallo equinox,

trotzdem war ein Besuch im Zoo für die ganze Familie immer ein großes Erlebnis.

Im Gelsenkirchener Zoo ZOOM Erlebniswelt sind die Bereiche für alle Tiere sehr großzügig angelegt.

Nächtliche Grüße
Marie-Luise
 
E

equinox

Gast
Als Kind war ich mal bei Hagenbeck...so ist auch noch okay.
Im Zoo war ich schon ewig nicht mehr...aus Überzeugung!

nächtliche Grüße zurück
equinox
 
E

equinox

Gast
auch ein bisschen Ringelnatz

Bettgeflüster


Es lagen im Bett,
zerdrückte Kissen,
eins fühlte sich lala -
das andere beschissen!
 
A

AchterZwerg

Gast
Ich habe den witzigen Thead erst jetzt entdeckt, starte aber sofort mit einer satirischen Betrachtung durch, nach Johannes Baader, OberDaDa



Mit den besten Empfehlungen

Grüßen Sie Frau Merkel und die
Christlich Demokratische Partei,
die sie in Berlin beschützen mögen:

Leiter des Euronen-Debakels,
Freunde der Deutschen Bank,

Vorsitzende diverser Aufsichtsräte,

Klammheimliche Befürworter der Volksverdummung,
dadaistische Leitfiguren adventlicher Dichtung,
(mit und ohne *DaDaco).

Dank an alle.

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* Der Dadaco gibt Aufschluss über alle Dadafreunde der Gegenwart.
Bestätigt und abgestempelt durch die Zentrale der dadaistischen Spätbewegung
 

Vera-Lena

Mitglied
Else Lasker-Schüler, die niemals auch nur annähernd nachgeahmt wurde und auch wirklich unnachahmlich ist.

Da kann natürlich von mir jetzt nur irgendetwas Dämmeriges, Schattenhaftes kommen. Aber ich mag sie so sehr und deshalb veruche ich es hier einmal.


Leander

In deinen Stiefeln
wandelt mein Herz.

Sterne wachsen
unter deinen Schritten.

Wo du gegangen,
blüht ein Blau mir.

Meinen Himmel
tut es mir auf
und findet dich
gülden und duftend.

Traumspiele
sind unsere Gefährten.
 
E

equinox

Gast
Vera-Lena,
welch geschmeidigen Worte. Ich bin berauscht..:)
(wie immer)

LG equinox
 



 
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