@ Heidrun D.
Mag sein, dass "Mensch" sich evolutionär zurück entwickelt hat?
Nur noch "Liebe" und "Angst" aus Amygdala und Hippocampus?
Denn zumindest am 20.10.2006 gab es in der ehemaligen DDR, an der Technischen Universität Dresden, noch ein Basis-Emotionen-Modell mit den irreduziblen 14 Emotionen (Anzahl nach oben noch offen):
Stolz, Zufriedenheit, Trauer, Wut, Verlegenheit, Erleichterung, Schuldgefühl, Furcht, Belustigung, Verachtung, Schamgefühl, Ekel, Erregung, sensorisches Vergnügen
http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~cogsci/pdf/emotionen02.pdf
(pdf- file)
Bzgl. "Kurzfassung" und "Roman":
[Wenn ich dich recht verstehe, gehst du von einer endlichen Zahl an Schreibmustern in Romanen aus, die, je nach Fähigkeit des Autoren, (unendlich) variiert werden können?]
Dies ist das konventionelle Verständnis.
Meine anderslautenden Aussagen:
(a)
- Ausgeschriebene "Romane"/ "Texte" allgemein/ samt ihren "mitschwingenden" (meist) nicht aufgeschriebenen Ähnlichfassungen stellen Ensembels ergodischer Systeme dar und folgen somit den Regeln der (thermodynamischen) Ergodentheorie - eine Betrachtungsweise, die als Novum in die übliche soweit-Literatur-relevante Kommunikationstheorie einzuführen wäre
- erweitert über den Bereich der Literatur hinaus lässt sich das Ergoden-Modell auch zur "summarischen" Beschreibung intra- und interpersoneller = Lebewesen-art-spezifischer Autopoiesen verwenden - dies auch ein Ansatz zu inter-artlicher Kommunikation vielleicht?
(b)
- Textliche Kurzfassungen, im optimierten Fall nur noch die Summe von seriell aufgeschriebenen semantisch-implikativen Begriffen/ Worten, können beim Leser leserintern-autopoietisch erzeugte Langtext-Fassungen erzeugen, deren Arten umso zahlreicher sind, (1) je sprachlich kompetenter ein Leser, und (2) je "offener" die zur Verfügung gestellte initiale Begriffesumme ist,
also [.initial.] versus ].initial.[
- Nach dem -Distributionstheorem für "Information"- ist die system-konstituierende Information in einem bestehenden (bzgl. seiner Elemente linear-verknüpften) System in weiten Grenzen innerhalb eines solchen Systems verschiebbar, ohne dass die Funktionen eines solchen Systems nach außen hin alterniert würden. Bei "textlichen Kurzfassungen" = Signalemenge gering, muss die zum funktionierenden Gesamtsystem [Autor, Kurztext, Leser] scheinbar fehlende "Information" vom Leser hinzu-erzeugt werden (natürlich mithilfe der Leser-Autopoiese) - wobei solche Autopoiese demjenigen, in dessen Hirn sie abläuft, lediglich "Nachrichten", aber keine "Signale" erzeugt.
- Erst die leserseitige subjektive Gleichsetzung und Hinzu-Addition dieser Nachrichten zu der per Kurztext anfänglich gelieferten Signale-Summe des Autors macht den anfänglichen Kurztext für den jeweiligen Leser "bedeutungsvoll", falls er zudem sein Erleben eines "voller von ihm selbsterzeugter Bedeutungen" mit dem vermeintlichen "bedeutungsvoll" der autorischen Anfangs-Signale-Summe des Kurztextes gleichsetzt
- "Kurztexte", "Gedichte", mittellange Texte, "Romane" sind demgemäß also immer nur per Aufgeschriebensein real-konkretisierte Trajektorien der Wahrscheinlichkeit "1" aus einem innerlich-ähnlichen ergodischen Ensembel =
keine unwesentliche Behauptung also meinerseits: Auch Literatur folgt - konkrete Literatur = ihre Texte - den thermodynamischen Gesetzmäßigkeiten, denselben übrigens, die auch in der gängigen Informationstheorie (siehe Shannon) bekannt sind, wobei im Bereich "Literatur" (allgemeiner "Kunst") der Schwerpunkt auf den leserseitigen Autopoiesen liegt und es somit um qualitative "Nachrichten" geht, deren "semantischer Informations"gehalt mit der bisherigen Shannon'schen quantitativen Informationstheorie nicht gültig formalisierbar ist (wir benötigen eine noch zukünftige Ästhetik-Theorie auf der Grundlage einer "semantischen Informationstheorie" - und eine Grundlage zu Letzterer ist m.M. die Auffassung, dass "Texte" ergodische Ensembles darstellen = im Ergodenmodell der Thermodynamik beschreibbar sind)
und
- ["Kurztexte" bis "Romane"] unterscheiden sich nur durch die Verteilung der "Information" im Gesamtsystem [Autor-Text-Leser] = durch den Anteil der bei gelingender Rezeption Leser-zu-erzeugenden Autopoiese-Resultate
und
- diese Autopoiese-Resultate = "Nachrichten" werden vom Leser den autorisch-initialen "Signalen" irrtümlich aber konventionell-üblich gleichgesetzt, womit zB der betreffende Kurztext seinen erstaunlichen "im-Nachhinein-Gehalt" bekommt
PS:
Dass meine Gedanken hier noch 1000 Haken und Ösen haben, ist mir klar, es sind vorerst nur "Anrisse" eines Rahmens, innerhalb dessen noch weitgehend unbekannte Kontinente liegen.
Zb fehlt mir bisher ein formalisierbares literarisches Ergodenmodell, auf dessen Grundlage ich einen Text (und sei es ein Kurztext) mathematisieren und dann samt seinen "colinearen" Texten ( = das gesamte Ensembel also) auf dem Computer erzeugen könnte.
Könnte man das, dann könnte man als Autor "statistisch" Literatur erzeugen (man würde "seine eigenen Texte" nichtmal zu kennen brauchen), indem man die entsprechenden thermodynamischen Regeln einfach als Verbalmodell von einem dazu konditionierten Comp ausarbeiten ließe - und Vieles mehr