Dichten im Stile von ...

Nicht ganz im Stile von Eichendorff, doch durch orlando inspiriert

Träume, Süße, denn hier drunten,
ist es wieder dunkle Nacht.
Und da droben, zwischen Sternen,
still und stumm das Mondkalb wacht.

Hörst du`s in der Ferne donnern,
stör dich einfach nicht daran.
Lass es einfach dröhnen, krachen,
neben dir schläft doch dein Mann.

Und der Wind, der singt ein Liedchen
dir in deinen Traum hinein.
Du, mein liebes süßes Friedchen,
du sollst immer glücklich sein.
 
O

orlando

Gast
Neumarksche Lob-Ode

Wohl dem, der hier im Grvenen lebet /
Jn vnsrer edlen Dichter-Av /
dortselbst in Wollvst schwebet:
Kein Vser macht jhn je zur Sav!

Vergnveglich sey vnd bleibe frey
Lvpaniens Svper-Poetrey!

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:)
 
Ein W.v.d.Vogelweide - Versuch

Vor dem walde unter den linden,
dâ konnte ich zweier betten vinden.
An der heide, in einem tal,
dâ sanc diu nahtegal.
Bî den rôsen
sanc ein kleinez vogelleîn
sin schônes tandaradein.
 
O

orlando

Gast
Aus dem Nibelungenlied: Verpeilt

Zalando lief Frau Kriemhild an / in vieler Damen Zug /
Gar prächtig war das Schusterwerk / das sie alsbalde trug.
Bot vielem Heldenglubschgeäug ein ganz entzückend Bild /
auf ihren roten Highs und Heels - die Brunst blieb ungestillt!
 
Auch IKEA ist bei den Burgunden sehr beliebt

Kriemhilde, diese Holde, wünscht schöne Möbel sich.
Sie hörte von IKEA und freut sich königlich.
Ach Gunther, lieber Bruder, baust du die Schränke auf?
Ich habe grad getätigt `nen echten Nibelungenkauf.
 
O

orlando

Gast
Weckerlin`sche Kunst

Ejn klejnes Wort / als ohn gefähr
Hab jtzt in vnsrem Grven erfvnden /
Jch sah es an / bald mehr vnd mehr -
Mjt Graß ums Djchterhertz gewvnden.
Nvn aevglet ljeb / laßt ab alßbald

Dje Nevn. Verljert sonst jeden Halt!
 
Ringelnatz stand Pate

Ein Seeröslein auf einem Teich
stand zwischen seinesgleichen.
Die Blüte war so schön und weich.
Das musst fürs Leben reichen.

Doch plötzlich war da, Mann o Mann,
und zwickt und zwackt es sehr,
gelandet nah ein wilder Schwan.
Er dacht, hier sei das Meer.

Das Röslein winselte um Gnad
mit zarter Stimm, ganz bänglich.
Der Schwan sagt: „Ach, sei nicht so fad,
denn alles ist vergänglich.
 
O

orlando

Gast
Leicht ringelnatzisch

Dichten, scherzen, baggern. Bis es nachtet. Dann
sind wir still. Und unbeachtet
von all den Menschen - nach all den Jahren -
von denen wir uns verabschieden wollen.

Von jenen, die nett zu uns waren,
und anderen, die uns oft übers Maul gefahren,
von jenen, von denen es gar nichts gab
und jenen, die uns beizeiten vergaßen.

Und all den zerrissenen Zetteln,
den blinden Versuchen - doch niemandes Magd.

Unglücklich-glückliche Zeit:
Besser war`s nirgends. Und wird es nie sein.
 
O

orlando

Gast
Huch! Liest sich im Nachhinein fast wie ein Lupenabschied.
Isses aber nicht. - Zu früh gefreut! :D;)
Nur hat ja der Herr Ringelnatz einen Haufen trauriges Zeug geschrieben ... und durchaus nicht nur komische Gedichte.
Gerade dafür mag ich ihn.
 
Ich mag den "kuriosen" Ringelnatz lieber

In München lebten zwei Schlangen
Die wollten nach Amerika gelangen.
Doch schon ganz nah bei München Riem,
da hatten sie im Bauch ein Ziehn.
Sie waren beide dann ganz schlau
und krochen schnell zurück, genau.
 
Heinrich Heine würde sich im Grabe umdrehen, oder?

Denk ich an Lina jeden Morgen,
mach ich um sie mir große Sorgen.
Ich kann nicht richtig glücklich sein,
schaut sie am Morgen nicht herein.

Die Tage sind so schnell vergangen,
wo ich mit ihr herum gehangen.
Allein schmeckt mir das Frühstück nicht,
vermiss ihr liebliches Gesicht.

Ich dachte doch, sie hat mich lieb,
als eine SMS sie schrieb.
Ach, war das nur ein schöner Schein?
Kann ich denn nicht mehr glücklich sein?

Ach Lina, hör mein heimlich Fleh`n,
so kann es nicht mehr weiter gehn.
Willst du mich denn nicht mehr beglücken,
dass ich in Ruh kann frühstücken?
 
O

orlando

Gast
Viel orlando; ein bisschen von Hoffmannswaldau

Lass mich an deiner Schwanenbrust
den oft verkannten Riesendurst
so zwischen rechts und links vergessen.
Und lass mich abertausendmal
dein allerliebstes Muttermal
mit meinem Rotweinmund vermessen.
 
O

orlando

Gast
Liebeswunsch, gebremst

Wenn ich ein Vöglein wär -
Und das bei dieser Kälte!
Und ohne dass mein Bonzo bellte

Flög ich zu dir
 
Traurig

Wenn ich ein Vöglein wär,
flög ich nach Süden.
Käm gar nicht mehr hierher
hätt dich gemieden.
Da ich kein` Flügel hab,
geht`s nicht weit fort.
Geh nur auf Schusters Rapp
von Ort zu Ort.
 



 
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