Gestern musste ich zum Medizinischen Dienst der Krankenkasse (MDK).
Ich musste zahlreiche Krankenakten mitbringen und für den Fall der Nichtkooperation wurde die Nichtauszahlung von Krankengeld angedroht.
Es begann vorgestern. Ich war für 9 Uhr eingeladen. Am Einlass fand man meinen Namen nicht, es war gar kein Termin vorhanden. Die anwesenden Mitarbeiter waren überlastet, sodass mir ein neuer Termin für gestern, 9 Uhr angegeben wurde.
Ich rief am Donnerstag Nachmittag bei der Krankenkasse an und dort war man sehr erstaunt, weil der Termin an mich richtig - also für vorgestern - übermittelt war. Jedenfalls ging ich gestern, recht aufgeregt, wieder hin.
Kurzer Überblick, gekürzt und nach Gedächtnis.
Gegen Neun Uhr wurde ich dann von einer Mitarbeiterin, ich nenne sie Frau M., aufgerufen und in ihr Zimmer geführt. Sie stellte sich kurz vor und sagte dann "Was ich Ihnen zu sagen habe, wird Ihnen nicht gefallen." Ich fragte: "Wieso?"
Sie meinte, dass meine Krankenakten nichts taugen und zum Teil Unsinn enthielten. Insbesondere hätte ich gar kein Morbus Bechterew.
"Wer hat denn das diagnostiziert?" Ich sagte: "Doktor K."
"Die Befunde geben das nicht her. wer hat denn die Befunde abgesichert?" "Hm?"- Ich war verduzt. Ich sagte: Ich war auf der Bechterew-Kur, dort wurde ich nochmal untersucht." Frau M: darauf: "Bei der Kur gibt es gar keine Untersuchung."
Sie beharrte darauf, sie hätte die schlechte Nachricht, dass ich keinen Bechterew hätte. Ich sagte: "Wenn das stimmt, ist es eigentlich eine gute Nachricht. aber ich habe immer noch Schmerzen."
Frau M: "Welche Schmerzmittel nehmen Sie denn?" "Zur Zeit nehme ich keine." "Wenn Sie keine Schmerzmittel nehmen, dann haben Sie auch keinen Bechterew." "Aber ich nehme verschiedene Medizin, darunter Blutverdünnungsmittel, die sich schlecht mit Schmerzmitteln vertragen, es ist ein schwieriges Gleichgewicht. Der Arzt hat damals gesagt ..." "Welcher Arzt? Wie hieß er denn?" ich wusste es nicht mehr. Ich sagte: "Wenn ich keinen Bechterew habe, ist das aber eine gute Nachricht. Leider gehen davon meine Symptome nicht weg. Das Schlimmste im Moment ist aber, dass ich Doppelbilder sehe. Das macht mir Angst." - "Das ist nicht objektivierbar." Ich sagte, dass ich zur Diagnostik eingewiesen sei und eine weitere Diagnose bei einem Neurologen stattfindet, weil es nicht an den Augen liegt. Auch Schädel-MRTs haben keine Ursachen gezeigt." Frau M. Meinte, dass mir das auch nichts nützen würde. Es sei nicht "objektivierbar".
Sie fragte mich nach meiner beruflichen Laufbahn.
Ich begann mit dem Studium. Dann die nächsten Stationen. Sie sagte, sie hätte nicht soviel Zeit. Was wäre meine letzte Tätigkeit. Ich sagte "Technischer Redakteur." Sie sagte, das kenne sie nicht. Ich sagte, es sei im Wesentlichen Schreiben von Bedienungsanleitungen. Sie darauf: "Also ein Anlernberuf."
Ich sagte, es sei ein richtiger Beruf und Grundlagen waren im Studium dabei, das weitere hätte ich bei der Arbeit gelernt. "Also ein Anlernberuf."
Das kränkte mich tief. Sie missachtete meine Arbeit der letzten zwanzig Jahre.
Jedenfalls machte sie dann noch Untersuchungen und kritzelte etwas auf ihre Zettel. Ich musste unterschreiben, dass sie es an den Arzt weiterleiten dürfe. Was sie schreibt, sagte sie aber nicht. Ich bat um eine Kopie. "Die können Sie nicht bekommen. Da müssen Sie Ihren Arzt fragen".
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Ich habe viel weggelassen und an viel erinnere ich mich nicht mehr, mein Gedächtnis ist nicht mehr so gut wie früher. Das hatte ich auch gesagt, da musste ich eine Uhr malen, bei der es zehn vor Zwei ist.
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Was mich stört, ist die völlige Missachtung der Arbeit anderer und der Generalverdacht, unter dem ich mich fühlte.
Andererseits meinte sie auch, dass es nicht besser werden wird, als ich sagte, dass ich eigentlich gesund werden will, um wieder zu arbeiten. Alles von einer kurzen Vorstellung in etwa einer Stunde.
Wenn ich etwas genauer darstellen wollte, sagte sie immer, dass sie keine Zeit habe. Und ich wurde so senilkonfus, dass ich die Hälfte vergessen hatte.
So war ich auch mehrfach bei der Physiotherapie.
Aber in meinem Gehirn war ein Loch.
Auf die meisten Suggestivfragen wusste ich keine Antwort.
"Wie ist denn Ihr Tagesablauf?"
"Ich stehe auf und frühstücke, räume auf, gehe einkaufen oder spazieren. Dann Mittagessen und Kaffeetrinken .... Und ich fiel in Nachsinnen, was ich so mache.
Mit den Doppelbildern: Sie hätte gesehen, dass ich lese. Ich kann ja lesen, nur nicht sehr lange. Die Doppelbilder stören, wenn sie da sind, sehr. (Im Moment zwischen dreißig und 70% des Tages.)
Die Konzentration lässt nach und ich sehe Fehler nicht mehr so gut.
Dann prüfte sie noch Reflexe.
Sie stellte fest, dass ich Schwierigkeiten habe, die Augen zu fokussieren.
Ich nehme jetzt an, dass das an den Doppelbildern liegt.
Jedenfalls hatte sie recht: Mir gefiel nicht, was sie sagte.
Vor Allem aber nicht, wie sie es sagte.