Danke. Pete, für die ausführlichen Anmerkungen.
Dennoch habe ich so meine Probleme, die aber auch ganz bei mir liegen könnten.
… oder auch nicht. Meine Geschichten sind manchmal etwas zu komplex - die hier besonders, weil sie zu lange Zeit hatten, sich in meinem Kopf zu entfalten und zu entwickeln.
Diese Geschichten sind eigentlich eigenständige Stories bzw. sollen es sein. Sie unter diesem Klappentext zusammenzufassen, erwies sich als günstiger fürs Verstehen. Ich gebe zu, es gibt noch eine Lücke (, die erklärt, warum Caro als Inea wirklich keine andere Wahl als Mord hatte, es später aber andere Optionen gibt). Dieser Teil ist im Fluch angedeutet, ich habe aber die entsprechende Geschichte noch nicht „im Griff“, sie zerfällt mir beim Schreiben unter den Fingern. Der Zugang (Perspektive, Gewichte innerhalb der Story etc) stimmt noch nicht.
Wahrscheinlich sind einige dieser Personen identisch.
… die Frauen: Carola = Inea = Johanna. Die anderen bewegen sich nur innerhalb „ihrer“ Geschichte. Ich habe vermieden, die übergreifenden Personen einzubauen, weil das dann noch viel verwirrender wäre. Ich hab so eine Geschichte noch im Arbeitsstapel - sie kommt genau deswegen (wegen der zu verworrenen Figurenkonstellation) einfach nicht vorwärts …
Wenn das so ist, ist mir nicht klar, in welcher (subjektiv zeitlichen)Reihenfolge.
Die Haupt-Zäsur ist der Tag X = Tag des ersten Sprunges. Die Inea-Zeit liegt subjektiv irgendwo mittendrin zwischen ersten „Strurz" und „Rückkehr", die Begegnung mit dem jungen Bern relativ kurz vor der „Rückkehr“ (dem Tag X) - aber noch vor der Geburt von Jonathan - und das Treffen mit Dean (später dann Sam) nach dem Tag X.
Woher weiß beispielsweise Inea im Prolog, dass diese Formel so gefährlich ist? Aus schmerzvoller Erfahrung (welcher), oder antizipiert sie nur?
Es gab eine Story (in meinem Kopf), die ihr klar machte, wie folgenreich das Herumpfuschen in der Geschichte sein kann. Aber jemand anderes hatte die gleiche Idee und inzwischen einen Roman draus gemacht (Frey: Geschichte machen), so dass sich das für mich erübrigt hat
Wer ist der Antagonist? Das bittere Schicksal ewigen Lebens und der Pflicht, dieses Geheimnis zu hüten?
… so ungefähr. Die Einsamkeit, die Verantwortung, die aus Wissen und Macht erwächst …
Gegen jede Moral (hab schon verstanden, dass diese Inea ein böses Mädchen sein können darf, weil Dich Moralismus stellenweise anödet)?
… nicht „gegen jede Moral“. Wenn du es schon so nennst, dann ist der Antagonist „die Moral“ selbst: Die Moral (wenn man mal so zusammenfasst, was ja eigentlich nicht geht - jedes Menschen Moral ist anders) fordert, gegen die Moral zu verstoßen: Um „tue Gutes“ (= schütze die Menschheit) zu genügen, muss „tue nichts Böses“ (= Mord ist verboten) verletzt werden.
Mehrere Anläufe benötigte ich für den Fluch.
… ja, das ist der schwierigste, weil komplexeste Teil. Schwierig auch, weil dieser Text für ganz andere Erzählbedingungen (die im Kino-Film) konzipiert war. Um es sowohl durchsichtiger zu machen als auch näher ans Lesen zu holen, muss ich es ganz neu schreiben - da denke ich aber noch dranrum.
Cliffhanger …
Ende der Unschuld: Erste mal gemordet (genial!)
Entscheidung: Schmerz .. ging sie, grußlos (spannend!)
Das Bild: Päckchen nach Deutschland (ups, schon zuende?)
… die hier sind gar nicht als solche gedacht. Höchstens in dem Sinne, dass man als Leser nicht sanft in die Wirklichkeit entlassen wird, sondern dass das Thema den Leser in den Alltag hinein begleitet, es ihn nicht loslässt, er (eine Zeit lang) „nicht fertig“ wird damit und sich auseinandersetzt.
Fluch/Prolog: Geschichte? (hab ich vergessen, bevor es relevant wurde)
… das ist eine Klammer, die zum Epilog gehört - dieser Teil ist ein Zusatz bzw der eigentliche Punkt, der mich interessierte.
Fluch 4. Kap: Denn es fühlt sich gut an, außerordentlich gut. Nach Leben. (letzten Satz kapiert meine Birne nicht)
Die Grundlage dafür ist zu sanft angedeutet, ich weiß. Das Problem ist: Wie „erfroren“ Carola ist, kann man praktisch nur durch viel Reflexion und „Rumgejammere“ darstellen; dass sie andererseits aber durchaus unauffällig lebt (und ihr Leiden eben nicht nur nicht zur Schau trägt, sondern sich auch nicht in unbeobachteten Momenten darin suhlt) ist nur durch „Handlung“ zeigbar. Die Figur ist so: Sie denkt an das Vergangene so selten wie möglich, um sich dieser Last zu entziehen. Aber das geht natürlich nicht und so schimmert es manchmal durch - zum Beispiel als ihr bei dem Kuss bewusst wird, wie „tot“ sie lange Zeit eigentlich war …
Fluch 5. Kap: "Erzähl ich Dir beim Cafe" (versöhnlich)
Das soll ja auch eine Art Happy End sein
Epilog: Vergleich Gesicht/Bild (gut, aber nicht genial!)
… nein? Schade. Ich fand das die beste Idee an der ganzen Geschichte …
Gerne möchte ich glauben, dass die Protagonistin ein besonderes Schicksal erfüllen muss.
… nicht in dem Sinne, wie es die Fantasy zum unverzichtbaren Teil der Story erhebt. Carola ist eine (ich hoffe, ich lehne mich jetzt nicht zu weit aus dem Fenster) ganz und gar „literarische Figur“ - zu nichts anderem da als (neben Hauptfigur einer spannenden Geschichte zu sein) zu schauen, wie Menschen ticken.
Ist sie aus ihrer Sicht die Einzige, die so weit moralisch integer ist, diese Macht verantwortungsvoll auszuüben? Ist sie nicht, wie der Prolog zeigt.
… das ist Ansichtssache. Wäre es „verantwortungsvoller“ gewesen, das Risiko der „Weltzerstörung“ einzugehen? Hätte sie mehr Zeit gehabt, hätte sie es sicher auch über Beeinflussung versucht - aber von jetzt auf morgen?
Wie Zeitreisen „funktionieren“ - ob als „echte“ Zeitreisen, als „Realmachung von Möglichkeiten“ oder als „Wechsel zu Parallelwelten“ ist zwar eine interessante Frage, für die Entscheidungen, die Carola (oder ein anderer Zeitreisender) treffen muss, aber nicht wirklich relevant. Ob Caro in eine veränderte Zukunft kommt oder in eine andere (während die unveränderte parallel „daneben liegt“) ist egal: Die Menschen um Caro herum erleiden das, was Caro sozusagen mit-hervorruft. Sie könnte natürlich so tun, als ginge „die fremde Welt“ sie nichts an - aber auch das ist wieder eine moralische (bzw. philosophisch-moralische) Frage …
PS:
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